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Weil Partys lange nicht möglich sein werden, blättern wir hier durch Polaroids aus dem Studio 54 & Co.

Wer weiß überhaupt noch, wie sich eine Versammlung mit mehreren Menschen anfühlt? Jedenfalls scheint jeder Gedanke daran  bekanntlich nostalgisch – so sehr, dass wir eine ganze Ecke weiter in die Vergangenheit blicken können. Die legendäre Künstlerin Maripol bietet dafür das passende Archiv, mit Partybildern von Madonna bis Naomi Campbell.

Der New Yorker Club „Studio 54“, die 70er-Jahre und Polaroid-Kameras haben zwei Dinge gemeinsam: Zum einen sind sie Sinnbild für aktuelle (Party-) Nostalgie. Und sie haben eben kulturellen Einfluss, bis heute. Über Beweise dafür – von Disco-Trends hin bis zu Dua Lipas virtuellem Studio 2054 – müssen wir nicht sprechen. Trotzdem sind solche Neuinterpretationen noch mal eine eigene Sache für sich. Deshalb schauen wir uns in diesem Beitrag „the real thing” der Vergangenheit an. Dort fing für die spanische Kunst-Ikone Maripol nämlich alles an.

Von Madonna bis Warhol: Maripol fing sie alle ein

Mittlerweile ist die 66-Jährige ein fester Name der Kunstszene und hat als Art Director für Fiorucci, als Stylistin, Mode-Designerin und natürlich Fotografin gearbeitet. Mit letzterem Beruf wird sie bekannt, als ihr ihr Freund Ende der 70er-Jahre eine Polaroid-Kamera schenkt. Kurze Zeit später fotografiert sie New Yorks ganz Großen: Andy Warhol, Madonna, Keith Haring, Mick und Bianca Jagger, Jean Michel Basquiat. Im Folgenden verrät uns Maripol in einer schnellen Fragerunde, wie sie auf die Vergangenheit in dieser Party-Crowd blickt – während wir durch ihr Fotoalbum blättern.

„Ich versuche immer, die Zukunft zu projizieren, aber meine Erinnerungen werden zu meiner Biografie, zu meinen Memoiren.” – Maripol

Mehr Bilder aus Maripols-Polaroid Diary! Plus: So sieht sie unsere ewige Nostalgie

Maripol, was denkst du darüber, dass wir nach wie vor so sehr von Nostalgie besessen sind? Du beschäftigst dich ja häufig damit, wenn du wie hier über Arbeiten der Vergangenheit sprichst.
Ja, nicht wahr? Es ist hart, nicht auf der Vergangenheit rumzureiten. Vermutlich gab es die Sehnsucht nach Nostalgie aber schon in vorherigen Generationen. Warum denken wir, dass die Vergangenheit spannender ist als die Gegenwart? Vielleicht, weil die Vergangenheit ein Mysterium in sich trägt. Ich beschäftige mich mit meiner, weil ich mich damals inmitten einer kulturellen Explosion wiederfand. Die fühlte sich flüchtig an, so, als ob sie nicht anhalten würde. Genau deswegen dachte ich, dass es wichtig wäre, einen Film wie „Downtown 81” mit meinem Partner Edo und dem Autoren Glenn O’Brien zu machen. Ich versuche immer, die Zukunft zu projizieren, aber meine Erinnerungen werden zu meiner Biografie, meinen Memoiren.

Wie würdest du das Gefühl beschreiben, dass du auf vergangenen Partys gespürt hast? Wie könnten wir das auf unser heutiges Privatleben übertragen?
Events aus der Vergangenheit haben eine Beständigkeit: Eine Existenz, die sich nicht mehr verändern lässt. Indem wir von unserer Realität zu einem endlich Zeitpunkt erzählen, beschäftigen wir uns immer wieder mit der Vergangenheit. Als Lektion von damals nehme ich mit, Reue oder Ängste loszulassen. Wenn wir daran festhalten kann uns das davon abhalten, wirklich glücklich zu sein.

Vor über 10 Jahren hast du dem Magazin DAZED davon erzählt, wie du für das Label Fiorucci gearbeitet hast. Die Brand schickte dich damals als Art Director um die Welt, damit du mit einem Koffer voller Ideen zurückkommst. Wie findest du heutzutage Ideen in deiner Umgebung?
Ich reise noch immer mit großen, offenen Augen an ausgewählte Orte. Natürlich ist eine Maske mittlerweile meine Reisebegleitung. Außerdem archiviere ich meine Arbeiten ständig: Von Polaroids, Zeichnungen, Objekten, bis hin zu Texten. Ich neige dazu, meine Arbeit neu erfinden oder modernisieren zu wollen. Meine Inspiration kommt aber auch aus meinen Gedanken und Gefühlen. Unter anderem nutze ich sie als Werkzeug, um Songs zu schaffen. Die sind zum Beispiel Teil meiner neuen Polaroid Arbeiten, die ich mit dem französischen Komponisten Leonard Lasry für Dior geschaffen habe.

 

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Robin Micha
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