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Britney Spears Mode

Was ich von Britney Spears über Mode gelernt habe

Mit Britney Spears Debüt im Jahr 1999 veränderte sich das Leben eines kleinen Mädchens für immer. Okay, nicht nur das ihre. Sie hatte sich immer eine ältere Schwester gewünscht, die sie an der Hand nehmen und ihr ein wenig Mut zur Mode abgeben würde. Wen gibt es dafür besseres, als die modische Queen of Pop?

What am I to do with my life? How am I supposed to know what’s right?

Britney Spears begleitet mich fast mein ganzes Leben lang. Von ihr habe ich Vieles gelernt. Allem voran die Selbstdarstellung durch Kleidung. Sie war mein erstes (und einziges) Fashion-Vorbild. Mode hat in meiner Familie nämlich nie eine wirkliche Rolle gespielt. Was ihre sanfte Seite, gemischt mit dem frechen Style mir vor allem geboten hat, war eine zugängliche Fluchtmöglichkeit aus der eigenen Realität. Britney war just like us, trug nur eben manchmal Latexoutfits oder performte mit einer Schlange. Wie aufregend!

Wie oft habe ich davon geträumt, ihr Leben zu leben oder zumindest ihre BFF zu sein statt meinem unsichtbaren, awkward Self. Natürlich ist der Traum nicht ein Erfüllung gegangen, aber ich traute mich, meinem Vorbild zumindest soweit nachzueifern, wie es meinem Teenie-Ich in den frühen 2000’ern möglich war. Denn meine Fantasie war schon immer groß, mein Heimatdorf aber so winzig wie mein Selbstbewusstsein und ohne Social Media erstreckte sich meine Welt vom eigenen Bett gerade mal bis zu den mit Britney Spears volltapezierten Wänden meines Kinderzimmers. Man addiere ein durch die katholische Kirche geprägtes Frauenbild, das weibliche Sexualität nicht erlaubte. Somit war Kleidung fast ausschließlich dafür da, um nicht komplett ohne rumzulaufen. Selbstexpression? Fehlanzeige! Bis Britney kam, that is.

Der Beginn der Britney Spears (Mode) Mania

Denn als „Baby One More Time“ einschlug wie eine Popbombe in Schuluniform, war ich keine zehn Jahre alt und stand voll auf Benjamin Blümchen Kassetten und Polly Pocket – wie ein klassisches Kind der späten 90’s eben. Meine Mutter, selbst style-technisch eher auf der höchst dezenten Seite unterwegs, legte mir die Sachen raus. Viel Graues war dabei. Zu Luftsprüngen inspirierte mich diese praktisch orientierte Garderobe nicht unbedingt. Aber mein Look passte zum Charakter: Ich war schüchtern und softspoken, ein bisschen wie Britney selbst. Nur dass sie trotz Schüchternheit bunte Outfits trug. Doch dann platze auch meine Bombe, die Pubertät, und aus ihr entsprangen quasi über Nacht zwei B-Körbchen. HILFE!

Selten fühlte ich mich so bereit für meine sexuelle und modische Emanzipation wie zu „I’m A Slave 4 U“.

Zum Glück hatte ich das Vorbild, das ich mir so lange gewünscht hatte. Britneys selbstbewusster Stil inspirierte mich dazu, in den eigenen Spiegel zu schauen, statt immer nur in die Luft und damit aufzuhören Traumschlösser zu bauen und darauf zu warten, dass mich jemand in ein neues Leben entführt. Ich wollte endlich erwachsen werden. Mit den Brüsten war ich immer noch überfordert, also kamen zuerst die Haare ab. So, dass ich sie gerade noch in zwei tiefsitzende, seitliche Braids flechten konnte – logisch!

Britneys und meine Emanzipation in der Mode

 

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This video shoot was incredible!!! What dreams are made of… #Slave4U

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Brit tauschte ihre Zöpfe gegen bauchfreie Outfits, obwohl sie „Not Yet A Woman“ war. Ich hatte 2002 nicht mal meine Tage bekommen, null Verständnis für Sex – aber das Timing war perfekt. Ich war bereit für eine sexuell selbstbewusste Brit und war ready für meinen Teil unserer gemeinsamen Reise in Richtung modische Emanzipation. Der Britney-Mood konnte dank CD-Player wann immer ich ihn brauchte aktiviert werden. Zu „I’m A Slave 4U“ nahm ich schließlich die obligatorische Haarbürste in die Hand und tanzte einfach drauflos. Nur im BH, vor dem Spiegel, mochte meine Brüste plötzlich. Da war es, das erste Quäntchen Körpergefühl und Confidence! Zu verdanken habe ich das Britney. Und während ihre Banger beim Schreiben dieses Artikels in den Ohren tönen, steigt dieses bekannte Gefühl der Verbundenheit wieder in mir auf. I hope you’re okay, old friend!

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