Victoria’s-Secret-Aus und das Modejahr im Rückblick: Fashion News der Woche
2019 rast auf sein Ende zu und damit kommt passenderweise auch das Ende einer Engel-Ära: Mehr zum Victoria’s-Secret-Aus und dem Modejahr 2019 in den Fashion News der Woche.
Neues Zeitalter, nur viel zu spät? Victoria’s-Secret-Aus bei Fashion Show
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„Gott sei Dank, jetzt ist es vorbei“, schreibt „The Cut”-Autorin Sarah Spelling in ihrem Beitrag über das Victoria’s-Secret-Aus in Sachen Fashion Show. Der Lingerie-Hersteller bestätigte am Donnerstag, dass die Runway-Show in diesem Jahr nicht stattfinden würde. Vor allem die kontroversen Interview-Kommentare zur Diversity-Ausrichtung, aber auch Konkurrenz durch inklusivere Brands wie Rihannas Savage x Fenty (deren neue Ambassador übrigens Normani ist) und veraltete, patriarchale Ideale hätten VS ins Aus befördert, wie Spelling schreibt: „Victoria’s Secret ist zum Symbol für eine überholte Form von Sexappeal geworden, einem, der Frauen verkauft wurde, aber sich nach Männern richtet.” Und während sich die Secrets-Mutterfirma L Brands sicher wilde Gedanken zu einem zeitgemäßen Relaunch macht, bleibt die Frage offen, ob ein solcher überhaupt denkbar geschweige denn gewünscht ist. Darüber hinaus verdeutlicht die „Cherry on top” des Victoria’s-Secret-Aus nach wie vor die Infragestellung von Model-Idealen. Immerhin liefen nicht nur verschiedene Generationen von (vorrangig weißen cisgender) Topmodels über den Secret-Laufsteg, sondern auch aktuelle Hype-Stars wie Kendall Jenner und Bella Hadid. Letztere klagte ja aber gerade erst über ihren mentalen Struggle mit dem Job als Model – und nannte dabei VS zwar nicht namentlich, führte ihre Probleme aber auch auf ihre frühere Unsicherheit auf Lingerie-Runways zurück. Nicht nur für Bella ist es gut, dass diesen Unsicherheiten vorerst kein weiterer Boden gegeben wird.
Neue Inspo aus dem Alltag: Vetements x Wolford
Listen up, es gibt News im Bereich der Alltagsmomente, die sich Vetements zu Eigen gemacht und damit auf Mode übertragen hat. Dieses Mal ist das Kultlabel aber nicht allein unterwegs, sondern hat sich mit einer weiteren Kultmarke zusammengetan: Wolford. Dabei ist eine Kollektion aus zwei Teilen entstanden, die in typischem Vetements-Stil Alltagsmotive zu Modemomenten machen. Die „Tattoo Tights” schaffen das, was trashige Tattoo-Sleeves vergangener Jahrzehnte nicht geschafft haben: Sie zaubern echt aussehende Tattoo-Motive à la Gangsymbol auf die Haut. Den authentischen Look der Vetements-Designs ist der speziellen Bikomponenten-Technik der „Nude 8” Strumpfhose von Wolford zu verdanken, die als Basis für die Tattoo-Motive dient. In der Technologie werden für die Faser die besten Eigenschaften aus zwei Materialien kombiniert, die das Bein schlussendlich nackt aussehen lassen. Nicht ganz so leicht aber von umso mehr Cleverness inspiriert ist das zweite Collab-Piece, das Vetements by Wolford Maxikleid. Dessen Linien sind den Maßlinien einer typischen Schneiderbüste nachempfunden. Wird das Model damit also zur Büste oder die Büste zum Model? Ganz schön meta, diese Collab.
LYST Ranking: Das war das Jahr in Mode
Bild: Lyst
Absatzzahlen, Seitenbesuche, Suchanfragen, das klingt erst mal trocken. 6 Millionen Modeartikel, 12.000 Online Shops, das klingt nach Businessplan. Ob’s hier um einen Geschäftsbericht geht? Nicht ganz: Das Online-Portal Lyst hat das Modejahr 2019 untersucht und in dieser Woche die Werte veröffentlicht. Und im Ergebnis gibt zunächst eine neue Lady den Ton an: Meghan, Herzogin von Sussex, löst Kendall Jenner als wortwörtliche Fashion-Influencerin des Jahres ab – ihre Looks sorgten für durchschnittlich 216 Prozent Zuwachs bei Suchanfragen nach ähnlichen Artikeln. Zum ersten Mal im Ranking dabei: Sängerin Lisa von der K-Pop-Band Blackpink. Zu den beliebtesten Artikeln gehören der Alexander McQueen Sneaker „Oversize”, ein gepunktetes Kleid von Zara für gerade mal 40€ und der klassische Gucci-Gürtel mit doppeltem G-Logo. Was uns in all den Werten hoffnungsfroh stimmt: Unter den Top-Fashion-Personen befinden sich drei Männer, die in ihrer Outfitwahl im letzten Jahr nicht nur Dresscode-Regeln, sondern auch Gendernormen hinter sich gelassen haben: Harry Styles, Timothée Chalamet und Billy Porter. Way to go, guys.
Levi’s x Cooperativa Porto Alegre
Irgendwann hatte sie jeder schon mal, die Accessoires aus Denim, egal ob absichtlich im Allover-Style eingekauft oder aus der eigenen Jeans zusammengenäht. Gute Nachrichten für all diejenigen also, die ihren 2000er-Sets nachtrauern oder sie erweitern wollen. Levi’s produziert zusammen mit der italienischen Organisation Cooperativa Porto Alegre eine kleine Capsule Collection verschiedener Accessoires, in denen aus alten Jeans neue Denim-Accessoires werden. Angefertigt werden sie in feiner Handarbeit vom Cooperativa Porto Alegre, einer Non-Profit-Organisation, die Schutzsuchenden eine berufliche Ausbildung ermöglicht. Genauer: Das Team setzt sich für schutzbedürftige Mitglieder der Gesellschaft ein, zu denen auch Obdachlose, Menschen mit gesundheitlichen Problemen, Migranten, Asylbewerber und eben Geflüchtete gehören. In einer zweijährigen Zusammenarbeit mit Levi’s ist nun die Capsule Collection entstanden, deren Netto-Umsatzerlöse zu 100% an das Coop gespendet werden. Sie ist ab dem 3. Dezember für ca. 15-40€ erhältlich und besteht aus Handtaschen, Tote Bags und Etuis, die zum Beispiel auch als Kosmetiktasche verwendet werden können. Mit Projekten wie dieser Kooperation will Levi’s seit drei Jahren Einrichtungen unterstützen, die Hilfe für Flüchtlinge in verschiedenen Phasen von der Umsiedlung bis zur Neuansiedlung und schließlichen Integration leisten.
Titelbild: Noam Galai/Getty Images via NYLON.com
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