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Wegen FOMO: Ich habe nur die ersten & die letzten vier Folgen „GoT“ geschaut

„Game of Thrones“ war in den letzten Wochen überall. Aber was tun wenn man den Einstieg verpasst hat, die Fomo zum ganz Bleiben lassen zu groß ist, man aber zu viele Spoiler zum von Vorne gucken kennt? Ich habe die vier ersten und die vier letzten Folgen „GoT“ geguckt und kann es nur empfehlen!

Ich wollte eigentlich noch damit anfangen, alle „GoT“ Staffeln durchzubingen. Sogar habe ich mal ausgerechnet, bzw. ausrechnen lassen, wie viele Folgen ich zu Beginn von Januar 2019 hätte gucken müssen, um vor dem Finale am 20. Mai up to Date zu sein. Es waren viele. Zu viele. Es wurden schließlich unrealistisch viele, als ein Umzug und die damit verbundene, sehr zeitaufwendige Planung dazukam. Trotzdem wollte ich diesen enormen Hype nicht auslassen, denn wenig macht mir im Leben mehr Freude, als den angesagtesten Shit mitzumachen. Tja, was tun? Ich entwickelte einen kontroversen Plan…

Spoilern aus dem Weg zu gehen ist bei meinem Beruf fast unmöglich. Mein vorheriger Arbeitgeber hat so viel Content zu „Game of Thrones“ rausgehauen, dass nach wenigen Themenkonferenzen und vielem Korrekturlesen eine halbwegs ausreichende Informationsanhäufung stattgefunden hat, sodass ich zumindest mal gehört hatte, warum alle so verdammt noch mal so viel Angst vor dem Winter haben, wieso Emilia Clarke manchmal eine andere Sprache spricht, und dass ein Tod in Winterfell nicht forver (Jon Snow und so) sein muss. Was ich damit sagen will, ist eigentlich, dass ich zum von vorne Gucken schon zu viel von der Mitte wusste, zum ganz Ignorieren die FOMO aber viel zu groß war.

Wegen der Spoiler konnte ich noch lange nicht Mitreden, wenns beim Lunch um Cersei, Sansa und wie sie doch alle heißen, ging. Sowas nervt mich extrem, gerade weil ich Trends liebe! In den vergangenen Wochen wurde der gesellschaftliche Ausschluss besonders schlimm. Montags konnte ich von vornherein davon ausgehen, dass keine*r aus dem Freundeskreis Zeit haben würde. Zu allem Übel wohnte ich für den Übergang noch mit einem dieser Streaming-Modeerscheinung der Neuzeit zusammen: einem „wir gucken das nur zusammen“-Pärchen.

„Toll“, dachte ich eines Montagabends, allein in meinem Zimmer sitzend, über meinen Terminkalender gebeugt, „an meinem Geburtstag kommt das Finale.“

Alleine feiern macht auf den ersten Blick ungefähr genauso viel Sinn, wie der alternative Plan, den ich direkt im Anschluss begann zu schmieden: Ich würde den Anfang und das Ende von „GoT“ gucken und direkt damit beginnen!

„Game of Thrones“: Meine etwas andere Watchlist

 

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Von nebenan begannen just in diesem Moment die mir bekannten Themesong-Töne durch die dicken Altbauwände zu schallen. Diesmal besonders laut und gemischt mit der reflexartigen Schnappatmung meiner besten Freundin. Es lief die dritte Folge der finalen, achten Staffel, „die lange Nacht“. Statt mich weiter über zu viele Termine zu ärgern, ging ich rüber und schaute mit. Retrospektiv denke ich, dass das ein großer Fehler war, mit der eindrucksvollsten aller Folgen zu starten. Über eine Stunde Action später war ich völlig fertig und wollte mehr! „Lasst uns doch zu Dritt noch einmal von vorne schauen!“, so die Idee meiner BFF. Und das taten wir dann auch. Folge 1-4 und Stopp. Erst in der kommenden Woche schaute ich Staffel 8, Folge 4 mit ihnen.

Was macht „Game of Thrones“ aus?

Plötzlich war ich drin, in ihrem Inner-Circle. Ich hatte die scheinbar unmöglich zu durchbrechende Barriere des auf dem Sofa zusammenklebenden Paares durchbrochen und saß zwischen ihnen. Auf den Fernseher starrend, merkte ich, wie mich Stolz erfüllte. Doch genau in diesem Moment starb sie, jene noch so geringe Chance, meinen kleinen Funken Begeisterung gepaart mit Hype-getriebener Neugier zu einem lodernden „GoT“-Feuer zu entfachen. Wo ist Khaleesi Drachen, wenn man ihn braucht? Natürlich war ich enttäuscht vom Pilot, rein vom Produktionsaspekt her. Aber ich verstand mehr, bekam mit wer welches Reich regiert und dabei wie beliebt ist, bekam einen frischen Einblick in die Welt von Westeros, lernte (fast) alle, für das Finale wichtigen Charaktere kennen und ließ mir den Rest erklären.

I did it! Ich schaffte es tatsächlich den Rest der Staffel mit ihnen zu Ende zu schauen. Wie ich das Finale fand? Nichts kommt jemals an die Spannung von 8/3 und 8/4 heran, aber ich bin erleichtert von der Storyline. Und ich fand die Moral schön und wie Meta es zum Schluß wurde, wie anwendbar auf 2019. Da ich viel weniger emotional involviert war in die Charaktere und Story, war ich okay damit.

Irgendwie finde ich meine Taktik grandios, auf der anderen Seite frage ich mich, ob ich mir das nur seit Wochen einrede – immerhin wird seit Wochen lautstark gefordert, die achte Staffel komplett umzuschreiben und sie neu zu drehen. So groß war ich die Enttäuschung der Fans. Habe ich den besten Teil ausgelassen? Habe ich alle, über dreihundert Ecken überlegten Handlungsstränge verpasst und bin dem größten Popkultur-Phänomen der Neuzeit nicht gerecht geworden? Aber nun weiß ich schon, wie die Schlacht um Winterfell ausgeht, weiß wer am Ende auf dem Thron sitzt und wer mit welchen seiner/ihrer Verwandten gefickt hat. Erst mal reicht mir das. Und wer weiß, vielleicht packt mich irgendwann noch mal der Ehrgeiz. Dann bin endlich diejenige, die Montags (und wahrscheinlich auch Dienstags, sowie an weiteren Binge-Tagen) nicht für meine Freunde erreichbar ist.

Noch mehr zum Thema „Game of Thrones“ findest du hier: 

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Martyna Rieck
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