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Die Kunst von Denise Rudolf Frank ist authentisch, weil sie für sich selbst malt – Girl We Heart

Bunt, kantig, komplex und trotzdem rund:  Die Werke von Künstlerin Denise Rudolf Frank lassen sich rudimentär mit ähnlichen Worten beschreiben wie ihre Persönlichkeit. Wenn sie kreiert, dann landet auch immer ein bisschen Seele auf der Leinwand. Ein Studiobesuch des Female Art ProjectXCHANGE.

Alles beginnt mit einer leeren Leinwand. Denise Rudolf Frank fängt an, intuitiv zu malen. Dann stellt sie die Leinwand auf und lässt sie auf sich wirken. „Ich kann mich selbst nicht belügen. Ich dachte, es geht mir gut, aber mein Bild sagt was anderes“, lacht die in Wien geborene Künstlerin, als würde sie sich selbst bei einem Streich erwischen. Wir treffen Denise beim von adidas ins Leben gerufenen Projekt XCHANGE, einer Initiative, die neun jungen Künstlerinnen Raum für Austausch, Erfahrung und Support bietet.

Denise Rudolf Frank ist eine von neun jungen Künstlerinnen, die im Zuge der Kampagne Projekt XCHANGE um den „Superstar“ von adidas Originals beim Kunstprogramm XCHANGE gefördert wird. Foto: Tereza Mundilová

Hier erklärt sie uns ihren kreativen Kreislauf zwischen Angst und Befreiung: In den letzten Jahren habe sie gelernt, schonungslose Ehrlichkeit in der eigenen Arbeit zuzulassen. Das Innere so nach außen zu kehren und anderen zugänglich zu machen ist ein selbst kreierter Moment großer Verwundbarkeit. Kritik oder sogar Spott kennt sie zu gut. Sie beschreibt viele ihrer Motive selbst als „naiv gemalt“ und hat Kommentare wie „Das hätte ein Dreijähriger auch hingekriegt“ schon gehört. Abgesehen vom Selbstzweifel und vom Feedback der Betrachter baut sich bei Denise nach einer Weile in der Kreativindustrie der Druck auf, mit der Kunst ihren Lebensunterhalt verdienen zu müssen: Ein Bild muss verkaufbar sein, gefallen, im Kunstmarkt gut ankommen.

Als sie kurz davor ist aufzugeben, findet sie die Lust an der Malerei wieder mit der Antwort auf die essenziellste Frage, die nach dem Warum. „Der Grund, warum ich male, ist nicht, dass ich Erfolg habe, sondern dass ich es in meinem Leben brauche – das ist wie Tagebuchschreiben. Wenn ich das ein paar Tage oder Woche nicht tue, fehlt es mir.“ Seit der Entscheidung, dass ihre Kunst vor allem für sie selbst da sein soll, sind die Werke wieder freier, authentischer und energiegeladener, sagt sie.

„Der Grund, warum ich male, ist nicht, dass ich Erfolg habe, sondern dass ich es in meinem Leben brauche – das ist wie Tagebuchschreiben. Wenn ich das ein paar Tage oder Woche nicht tue, fehlt es mir.“


Ihre Kunst verleiht Denise die Energie, nach Reibung zu suchen. Der XCHANGE Space in Berlin Kreuzberg bietet Platz für Kreativität. Foto: Amsterdam Berlin

Wäre es Denise früher peinlich gewesen zuzugeben, dass sie manchmal selbst die Bedeutung ihrer Malerei nicht kennt, sagt sie das heute mit Selbstbewusstsein. Sowieso möchte sie dem Gegenüber auch den Freiraum für die eigene Interpretation ihrer Werke lassen. Austausch, Kommunikation und das Gefühl, Teil eines Teams zu sein, stehen ihrem kreativen Schaffen überhaupt nicht entgegen, im Gegenteil. Das zeigt nicht zuletzt die Teilnahme an Projekt XCHANGE, wo Nachwuchskünstlerinnen die Möglichkeit bekommen, in Berlin parallel an ihrer Kunst zu arbeiten und die Expertise von bekannten Mentorinnen in Anspruch zu nehmen. „Die Energie der anderen, die Räumlichkeiten, aber auch die Stadt Berlin haben mich total inspiriert und motiviert. Ein Locationwechsel und neue Eindrücke geben mir einen Schub“, erzählt Denise. Und ohne zu pathetisch zu werden, schließt sich somit auch der Karma-Kreis wieder: sich selbst nicht belügen, den eigenen Weg finden, damit erfolgreich sein. Dann wird aus kantig wieder rund.

Headerfoto: Tereza Mundilová

In Kooperation mit adidas Originals. 

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Jenny Weser
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