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Charli XCX Interview

Charli XCX verrät uns im Talk, wer zu ihren Parties kommt

Wer sich als „No. 1 Angel” definiert, hat einen Platz im Pop Heaven verdient. Charli XCX ist dort aber nicht allein: Mit ihrer Community feiert sie nach wie vor Partys zwischen Chart-Wolken und bunter Clubkultur. Can we come? Eine Himmelsfahrt.

Erst heute morgen hatte die Producerin SOPHIE einen Tweet gepostet, der Charli XCX zum Lachen brachte. Es muss das eher tiefe, rauhe Lachen gewesen sein, das auch ertönt, wenn man mit Charli auf einem Sofa im Berliner SoHo House sitzt und über Memes, lustige Gifs oder eben Tweets spricht. Und über Investment-Banking – but we’ll get to that. Zurück zum Tweet: „Jemand schrieb, dass man die Statuen auf dem Mount Rushmore in den USA mit mir, SOPHIE und Kim Petras ersetzen sollte”, erzählt Charli bevor sie erneut lacht. Drei der spannendsten Pop-Acts der letzten Jahre als Steingesichter in den Bergen von South Dakota? Ein Witz, den trotzdem sicher einige US-Bürger freiwillig unterschreiben würden.

Es wäre aber kaum verwunderlich, wenn allein Charlis Fanbase – ihre „Angels” – bald mit Hammer und Meißel anrücken würde, um auf Tweets Taten folgen zu lassen. Über 3 Millionen Follower auf Insta und über 10 Millionen monatliche Spotify-Hörer gehören dazu. Mit ihnen hat sich die Sängerin ein engagiertes Fandom geschaffen: „Sie haben guten Geschmack und verstehen mich”. Unter jungen Popstars, die doch nun wirklich alle gleich sein sollen, wäre sowas aber nichts Besonderes mehr, möchte man meinen. Wie jeder andere Popstar zu sein, hätte aber beinahe Charlis Karriere gekillt. Bedeutet: Rewind the story.

Charli XCX und ihre Angels

Charli xcx Interview

Foto: Marlen Stahlhuth

Metaphorisch gesprochen lebt Charli XCX vor einigen Jahren auf einer radiofreundlichen Popwolke, sie singt und schreibt Hits wie „I Love It” von Icona Pop oder das Grammy-nominierte „Fancy” mit Iggy Azalea. Catchy Refrains, einfache Melodien, simpler Sound. Der Metapher getreu folgt darauf so etwas wie der künstlerische Wolkenbruch: Weg aus den Charts, hin zu den Londoner Musik-Nerds, wie zum Beispiel eben SOPHIE. Mit der schottischen Electronic-Producerin hat Charli seit ihrer Neuerfindung nicht nur oft kollaboriert; sie schicken sich Tweets und Memes hin und her – am Telefon erwischt man den Popstar selbst nämlich selten. Auch A.G. Cook, Charlis engsten Kollegen und Chef des Musiklabels PC Music, habe sie noch niemals am Telefon gesprochen: „Mittlerweile texten wir aber wieder fast jeden Tag”.

In Fankreisen sind Charli, SOPHIE und Cook auch eine Art heilige Dreifaltigkeit; man nennt sie die „Trifecta”. Als Charli und ich uns in Berlin treffen, ist noch nicht klar, was das Trio als nächstes produzieren wird – geschweige denn, was Charli selbst als nächstes macht. Ihre Insta-Posts aber verraten, dass für 2019 noch sehr wohl ein Album in der Pipeline sein könnte. Oder eine EP. Oder ein Mixtape, wie „No. 1 Angel” und „Pop 2” von 2017, die die Karriere der 26-Jährigen nachhaltig verändert haben. Und auch ihre Fanbase.

Mit diesen Mixtapes wird nicht nur eine musikalisch chaotisch-komplexere und glitzerndere Charli geboren, sondern auch eine inklusive Art von Tour und Konzert. Charli XCXs Name wird nun mit Partys gleichgesetzt, die für zwei Stunden in ein anderes Dance-Universum katapultieren. Für ihre Live-Shows macht sie weltweit kleine Underground-Clubs zum Melting Pot der LGBTQ-Community. Wer schon mindestens eine Insta-Story von diesen Shows gesehen hat, weiß, dass es um schweißtreibendes Tanzen im Mosh-Pit geht, um Fans jeder Identität oder Aussehens, um Lyric-Sicherheit. Diese Pop-Wolke will keiner so schnell verlassen.

Charli ist sich dessen bewusst: „Menschen, die dieser Community angehören und sehr offen, tolerant und liebherzig sind, sind auch Teil meiner Fanbase. Menschen, die in der Welt da draußen entweder Angst haben, sie selbst zu sein, oder schon mal mit solcher Angst konfrontiert wurden. Die Menschen in diesem Raum können herausfordern.“

Viele mussten schon dafür kämpfen, woran sie glauben oder sich wegen der Art, wie sie sich anziehen, aussehen oder identifizieren viel gefallen lassen.”

So weit die Fanliebe aber auch gehen mag, Charlis private Partys müssen sich hinter keiner Bühnenshow verstecken. Mit ihrer besten Freundin Twiggy und Teammember Sam bewohnt sie ein Haus in L.A.: Vor ein paar Sommern, als Charli noch weniger mit Raven in Clubs beschäftigt war, gab es hier Hauspartys, die sie weniger als „fancy-bougie” und mehr als „gross-messy” bezeichnet. Zu recht: „Einmal hat Ashton von der Band 5 Seconds Of Summer einen Baum in meinem Vorgarten abgesägt. Ich wusste bis zum nächsten Tag nicht mal, dass er im Haus, sondern nur, dass er bei der Party war. Im Studio meinte er am nächsten Tag: „Ach, ich hab bei dir im Garten übrigens einen Baum gefällt.”

Was geht denn eigentlich in der Casa XCX?

 

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Es muss auch so eine wilde Party in der Casa XCX gewesen sein, auf der Charli Troye Sivan kennenlernt. Ihr Throwback-Hit „1999” ist also das Lovechild einer langen, eben „gross-messy” Partynacht – und bis dato Charlis jüngster Crossover aus privater Freundschaft und Kollaborationen, ganz wie mit SOPHIE, Cook oder so vielen anderen. Und es geht weiter: Eines von Charlis neuesten Projekten, neben dem Banger „Blame it on your Love“ mit Lizzo, ist die Indie-Girlband Nasty Cherry – hier zieht sie aber nur im Hintergrund die Strippen. Kann dann jemand, für den wörtlich alles mit Musik zu tun hat, überhaupt normale Freundschaft pflegen?

„Ich kann auf Konfrontation aus sein – aber mit Freunden streite ich nie.“

Worüber spricht Charli mit Twiggy, ihrer besten Freundin seit Teenie-Zeiten? „Klar, wir reden über anderes – und irgendwie auch nicht. Musik macht Spaß. Es ist ja nicht so, als hätte ich all diese Freunde, mit denen ich zusammen als Investment-Bänkerin arbeite und nur über Investment-Banking spreche. Aber wer weiß, wenn ich Investment-Bänkerin wäre, würde ich vielleicht total Spaß daran haben und nur noch über Investment-Banking sprechen wollen – ich habe noch nie so oft „Investment Banking“ in einem Interview gesagt.” Und wie sie so auf diesem Sofa sitzt und rauh lacht, kann man sich Charli XCX wirklich gar nicht als Investment-Bänkerin vorstellen. Als gefeierte Statue aber schon.

 

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Charlis neues Album kommt am 13. September (eine Erinnerung haben wir schon eingestellt!). Hier ein kleiner Vorgeschmack auf Features und Titel. Yes, we’re also screaming on the inside!

Text: Robin Micha, Fotos: Marlen Stahlhuth

Nylon
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