XOXO, Upper East Siders! Hier spricht „Gossip Girl”-Star Jordan Alexander über Spoiler aus dem Remake, Influencer*innen und Pride
In wenigen Wochen startet in den USA die neue Version der Serie Gossip Girl. Darin spielt Jordan Alexander eine Influencerin der legendären Upper Eeast Side, die von Skandalen, Gerüchten und Drama umgeben ist. Hier erzählt sie, worauf sich besonders queere Zuschauer*innen freuen dürfen und warum sie Selbstzweifel schon jetzt abgelegt hat.
Bis vor zwei Wochen der erste Trailer erschien, war so wenig über das Gossip Girl Reboot bekannt, dass schon geleakte Fotos des Catering-Menüs am Set als bahnbrechende News galten. „Oh mein Gott”, sagt jetzt eine der Hauptdarsteller*innen, Jordan Alexander, und lacht über die Bilder, die vom Account DeuxMoi gepostet wurden und dann weithin auf Twitter kursierten. „Ja, das sind die wichtigsten Handlungspunkte”, scherzt sie. „Sie essen Lachs.“
Als wir im Video-Call miteinander sprechen, genießt Alexander gerade einen seltenen freien Vormittag in ihrem Übergangs-Apartment im New Yorker Viertel Bushwick. Sie isst ihren eigenen, nicht am Set bereitgestellten Lunch aus Mac and Cheese, „aufgepeppt“ mit Spinat und Pilzen. Aber es gibt keinen Grund, sich damit zu beschäftigen: Wenige Wochen vor der US-Premiere des „Gossip Girl”-Remakes am 8. Juli kann Alexander endlich über die mit Spannung erwartete – und streng behütete – Show sprechen.
Selbst beim Casting war die Serie geheim
„[Als ich das erste Mal vorsprach] wurde mir [das Skript] unter falschen Namen gegeben, sowohl die Figur als auch die Serie“, erzählt die ehemals in Toronto lebende Schauspielerin. „Also, ich wusste schon, dass es Gossip Girl war, weil sie es mir gesagt hatten, aber es war sehr, sehr geheimnisvoll. Ich wusste nur, dass [meine Figur] wohlhabend und beliebt war und das war’s dann auch schon.“ Hier kommt, was wir (und Jordan) jetzt wissen: In der neuesten Nacherzählung des Lebens der Upper East Side Elite spielt sie Julien Calloway, eine Influencerin und „Queen Bee” der New Yorker Prep School, die das neue Mädchen Zoya Lott, gespielt von Whitney Peak, in der Gruppe willkommen heißt. Klatsch und Tratsch folgen und sorgen für Chaos (Betrugsskandale, Online-Gerüchte, allgemeines Drama).
„[Julien] kam nicht dorthin, wo sie ist, indem sie Influencerin wurde. Sie wurde zur Influencerin, weil alle bereits auf sie schauten.“ – Jordan Alexander über ihre Figur in „Gossip Girl”
Weniger Selbstzweifel sparen Energie
„Ich folgte schon einigen Influencer*innen, also bin ich mit dieser Welt vertraut – natürlich nur aus der Ferne“, sagt Alexander über ihre Rolle. „Julien ist auf andere Art und Weise Influencerin, in dem Sinne, dass sie [den Status] wirklich schon hatte. Sie kam nicht dorthin, wo sie ist, indem sie Influencerin wurde. Sie wurde zur Influencerin, weil alle bereits auf sie schauten.“ Julien mag es gewohnt sein, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, aber das Rampenlicht (siehe: Bilder von Menüs am Set) in dem Maße wie bei Gossip Girl ist für Alexander noch neu. Dennoch weiß sie, dass es reine Zeitverschwendung ist, dem Imposter-Syndrom zum Opfer zu fallen. „Ich war in den letzten zwei Jahren, bevor das passiert ist, auf diesem Weg, mit dem ich wirklich gezielt versucht habe, mein Leben in eine Richtung zu lenken, in die ich es haben wollte“, sagt sie. „Ich hatte das Gefühl, dass Gossip Girl die Krönung all dieser Arbeit war, (…) eine spirituelle Antwort des Universums, die sagte: ,Ich sehe dich und du bist da.‘ Ich hatte bereits den Teil meines Gehirns demontiert, der meinte: ,Oh mein Gott, das verdienst du nicht‘ oder ,Das ist zu viel und du kannst damit nicht umgehen.‘ Das ist verschwendete Energie.“
BH von Calvin Klein
Jordan Alexander hatte auch reichlich Zeit, das alles zu verarbeiten – im Februar 2020 sprach sie das erste Mal für die Rolle vor, wurde im August gecastet und filmt seit Oktober, dank der Verzögerungen und Einschränkungen durch COVID. Zum Glück, stellt sie fest, raufte sich der Cast sofort zusammen und bildete eine eingeschworene Crew. Auch wenn sich ihre Figuren nicht verstehen, verbrachten die Schauspieler*innen an Thanksgiving die Feiertage zusammen in einer Hütte im Norden der USA. „Whitney hat mir eine Nachricht geschickt, um mich anzurufen, als ich noch in Toronto war [vor den Dreharbeiten], und als ich eine junge, Schwarze Frau sah, dachte ich sofort: ,Bestie‘„, erzählt Jordan. „Da ist definitiv eine Verbindung da. Und dann kamen wir alle zusammen und haben aneinander geklebt, und es war gut.“
„Ich glaube wirklich, dass Stabilität eine Illusion ist, und ich habe das Gefühl, dass wir nach der COVID-Situation alle irgendwie sagen: ,Wow. Ja.’”
Highschool ist auch in der Realität nicht leicht, aber Selbstwert kommt von innen
Die Rückkehr an die High School war jedoch nicht so einfach – vor allem für Alexander, die die letzten sechs Jahre ihrer Schulzeit fast jedes Jahr eine neue Schule besuchte. „Es ging um viele verschiedene Dinge“, sagt sie. „Ein Jahr ging ich auf diese wirklich wohlhabende Schule, aber dann ging ich wieder auf eine nicht so wohlhabende Highschool. Wenn man an viele verschiedene Orte geht, wird man sozusagen zu verschiedenen Versionen seiner selbst. Ich glaube wirklich, dass Stabilität eine Illusion ist, und ich habe das Gefühl, dass wir nach der COVID-Situation alle irgendwie sagen: ,Wow. Ja.‘ So war meine ganze Existenz, in der ich nicht an diese Dinge gebunden war, die mir Stabilität geben. Mein Selbstwertgefühl kommt von innen, aber das hat eine Weile gedauert. Ich würde sagen, dass ich das ungefähr in der 11. Klasse etabliert hatte, denn dann ging ich auf diese wirklich wohlhabende Schule in einer überwiegend weißen Nachbarschaft, und meine Reaktion darauf war nicht im Geringsten der Versuch, mich anzupassen oder so etwas. Ich dachte nur: ,Cool. Ich passe hier nicht rein. I love that.‚“
Sweater von Yetunde
Gossip Girl Reboot: Das können wir von der neuen Serien-Version erwarten
Die neue Version von Gossip Girl, so merkt sie an, werde all den hochkarätigen Glamour und das Drama enthalten, das man von der Originalserie vermisst, und gleichzeitig die verschiedenen, realen Menschen, die man in New York City trifft, besser darstellen. „Es ist so camp“, sagt Alexander. „Es wird in jeder Hinsicht extravagant, aber sie haben auch sehr sorgfältig diese Welt erschaffen, in der man total in der Fantasie und der Campness schwebt, aber wird subtil mit diesen Themen konfrontiert wird… Ich glaube, das ist es, was gute Kunst ausmacht. Sie schafft einen angenehmen Weg, die Gesellschaft voranzubringen.“ Für Gossip Girl-Zuschauer*innen bedeutet das eine vielfältigere Besetzung und Handlungsstränge, die sich mit LGBTQIA+-Beziehungen beschäftigen.
Mehr LGBTQIA+ Figuren: „Wir fangen gerade erst richtig an”
„Ich habe das Gefühl, dass da etwas für die Girls und die Gays kommt“, sagt Alexander, der sich selbst als queer identifiziert und derzeit mit Model und Aktivist*in Shane Homan zusammen ist. „Wenn [die Serie] startet, werde ich darüber sprechen, warum ich es so sehr liebe, aber offensichtlich ist es im Moment noch ziemlich unter Verschluss. Aber ich habe einen Ausschnitt davon gesehen und dachte: ,Das war so gut. Das war so gut gemacht. Das war so realistisch.‘ Also seid gespannt darauf und noch mehr davon, denn wir fangen gerade erst richtig an.“
In diesem Monat wird Alexander zum ersten Mal an der Pride in New York City teilnehmen, nachdem sie in den letzten Jahren in Toronto aufgetreten ist (sie ist auch eine versierte Musikerin). Obwohl ihre Zeit, New York zu erkunden, aufgrund der langen Arbeitszeiten am Set begrenzt war, hat sie bereits einen Vorgeschmack auf die gay Kultur der Stadt bekommen, der sie gespannt auf mehr macht. „Drag hier ist next Level“, sagt sie. „Ich war bei einen Event draußen, und diese Drag Queens haben verdammt noch mal abgeliefert, auf Betonböden – egal, ob sie dabei auf die Knien gingen. Aber ja, im Park bei meinem Haus gab es eine „Trans Day of Visibility”-Performance, und Musik und eine Drag-Performance, und ich dachte mir einfach nur: ‚Wow.’“
Es ist die Art von Reaktion, die sich Jordan von ihrer eigenen Musik erhofft. Die läuft momentan auf Sparflamme, da sie sich auf Gossip Girl konzentriert: „Ich bin sehr, sehr sanft zu mir selbst, also versuche ich nicht, mir zu viel aufzuladen“. Trotzdem ist sie ein sehr wichtiger Teil von Jordans kreativem Schaffen. „Ich habe das Gefühl, wenn eine Drag Queen meine Musik performen würde, wäre das genau das Richtige„, sagt sie. Passend zum aktuell inoffiziellen Sommer des Pop-Punk arbeitet sie auch an Musik, die sie als „sehr 2000er“ und „Blink-182 inspiriert“ beschreibt.
Nächste Station: Internationaler Fame
Allein aufgrund dieser Teaser wird es hoffentlich bald noch viel mehr Musik von Alexander geben. Im Moment genießt sie aber die letzten Momente der Anonymität, bevor die Grenzen zwischen ihr und der über-beliebten Julien Calloway verschwimmen. „Mein Leben ist im Moment nicht so anders“, sagt sie. Im Moment erinnert das einzige Barometer für ihren ansteigenden Mega-Fame sehr an Gossip Girl 2.0: Instagram-Follower*innen. „Als ich das erste Mal nach New York kam, hatte ich, glaube ich, etwa 5.000 Instagram-Follower*innen, und dann sprangen sie auf etwa 20.000, und das war verrückt“, sagt Alexander. Und dann wäre da noch das ultimative Zeichen dafür, dass ein internationaler Star geboren wurde: Sie bekommt ab jetzt die berühmten „Come to Brazil“-Kommentare. „Ja”, sagt sie und lacht. „Ich habe zwei Fan-Accounts aus Brasilien.”
Text: Lauren McCarthy
Fotos: Ojulowo Mei via NYLON.com, Special Thanks to Polaroid
Styling: Livia Rose Johnson
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