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Brauchen wir Geheimnisse? Der Netflix-Cast von „Zeit der Geheimnisse“ im Real Talk

Home for Christmas: In der deutschen Netflix-Miniserie „Zeit der Geheimnisse“ bedeutet das nicht Besinnlichkeit im Kreis der Lieben, sondern vor allen Dingen Drama – denn in dieser Familie hat jeder etwas zu verheimlichen. Die Darstellerinnen Svenja Jung und Leonie Benesch verraten uns, warum ihnen einerseits Geheimnisse, aber andererseits auch ein reger Generationsaustausch wichtig sind.

Die Serie, in der ihr mitspielt heißt „Zeit der Geheimnisse“. Geheimnisse zu haben belastet. Warum behalten Menschen trotzdem Dinge für sich?
Svenja: Ich denke, manchmal heißt es abzuwägen, ob das „Geheimnis“ den anderen Menschen vielleicht mehr verletzt als es ihm guttut.
Leonie: Geheimnisse zu haben, muss nicht zwingend belastend sein. Geheimnisse zu wahren, kann sehr schön und auch besonders oder wichtig sein. Tatsächlich wünsche ich mir in einer Zeit, die so sehr von Social Media und Oversharing geprägt ist, oftmals mehr Geheimnis. Ich mag es, nicht alles über eine Person zu wissen, bevor ich sie überhaupt getroffen habe. Es ist wohl wichtig zu wissen, wieso man etwas für sich behält. Oftmals sind Geheimnisse schmerzhaft, die mit Scham oder Angst zu tun haben. Ich verstehe, wenn Menschen Geheimnisse für sich behalten, um andere nicht zu verletzen.

Verratet ihr uns ein kleines Geheimnis vom Set oder den Dreharbeiten zur Serie?
L: Svenja ist eigentlich vierundfünfzig Jahre alt und mit Elon Musk verheiratet [lacht].

„Ich höre meiner Großmutter sehr gerne zu und ich liebe es, von erfahreneren und älteren Schauspielerinnen zu lernen.“ – Leonie Benesch

Im Zentrum der Geschichte stehen gleich vier Generationen von Frauen. Wie wichtig ist euch ein Generationenaustausch?
S: Ich habe durch den Beruf mit vielen Kollegen aus den unterschiedlichsten Altersstufen eng zusammenarbeiten dürfen und daraus sind teilweise gute Freundschaften entstanden. Es ist großartig, sich mit lebenserfahreneren Freunden austauschen zu können und vielleicht nochmal andere Blickwinkel wahrzunehmen – und ich glaube das würden die auch genauso von mir sagen. Wir begegnen uns da sehr auf Augenhöhe.
L: Sehr wichtig. Ich höre meiner Großmutter sehr gerne zu und ich liebe es, von erfahreneren und älteren Schauspielerinnen zu lernen.

„Durch solche Gespräche wird mir immer wieder klar, dass es nicht selbstverständlich ist an Weihnachten einen gedeckten Tisch zu haben und, dass ich dafür sehr dankbar bin.“- Svenja Jung

Wann stoßt ihr an eure Grenzen, wenn ihr euch mit einem Familienmitglied einer anderen Generation austauscht?
S: Ich stoße leider immer mit meiner Oma an eine Grenze, wenn es um das Thema „Fleisch essen“ geht. Sie ist in einer Zeit aufgewachsen, in der Fleisch ein Luxusgut war und kann nicht verstehen, warum ich als Vegetarierin darauf verzichte. Manchmal schmiert sie mir ein Wurstbrot und reicht es mir mit dem Satz: „So Svenja, das ist Wurst, kein Fleisch, iss.“ Da bin ich aber zum Glück noch nie drauf reingefallen [lacht]. Aber durch solche Gespräche wird mir immer wieder klar, dass es nicht selbstverständlich ist, an Weihnachten einen gedeckten Tisch zu haben und, dass ich dafür sehr dankbar bin.

„Der ganze Weihnachtsrummel stresst mich ziemlich.“- Leonie Benesch

„Egal, wie weit wir versuchen von unserer Familie wegzukommen, an Weihnachten müssen wir alle zurück nach Hause“, heißt es im Trailer zu „Zeit der Geheimnisse“.  Könnt ihr euch mit dem Zitat identifizieren oder seid ihr eher das ganze Jahr über richtige Familienmenschen?
S: Dadurch, dass ich das Jahr über sehr viel an verschiedenen Orten drehe, wie zum Beispiel für „Zeit der Geheimnisse“ in Dänemark und in Budapest, freue ich mich immer wahnsinnig darauf Weihnachten mit meiner Family zu verbringen. Ich wünschte ich würde es öfters schaffen, ein paar Tage im Westerwald (born and raised) zu verbringen. Das letzte Mal war ich im April zuhause – viel zu lang her. Dafür telefonieren oder facetimen wir fast täglich miteinander.
L: Ich lebe schon sehr lange nicht mehr in der Nähe meiner Familie. Während der Studienzeit war ich fast immer in den Trimesterferien zu Besuch, jetzt komme ich vorbei, wann ich kann. Für mich ist das nicht so sehr an Weihnachten gebunden, der ganze Weihnachtsrummel stresst mich ziemlich. Ich würde das Zitat auch eher so verstehen: Egal, wie sehr wir versuchen die Dinge ganz anders zu machen als unsere Familie, am Ende des Tages sind wir als Kinder unserer Eltern diesen dann doch sehr ähnlich. Und es gibt wenig, das wir dagegen tun können.

„Es ist jedes Jahr das Gleiche: Das Schmücken des Weihnachtsbaumes ist eine Herausforderung.“- Svenja Jung

In „Zeit der Geheimnisse“ läuft das Weihnachtsfest der Familie ziemlich aus dem Ruder. Was lief bei euch unterm Baum mal so richtig schief?
S: [lacht] Es ist jedes Jahr das Gleiche: Das Schmücken des Weihnachtsbaumes ist eine Herausforderung. Das liegt daran, dass wir uns alle eine längere Zeit nicht gesehen haben und mit – sagen wir – einer gewissen Spannung nach Hause kommen. Der Baum ist das erste Weihnachtsritual und da müssen dann erstmal alle Emotionen raus bis wir uns wieder miteinander einpegeln – irgendwie gehört das zu unserem Weihnachten dazu und ich will es auch nicht missen.

Könnt ihr uns verraten, wie so ein typisches Weihnachten bei euch aussieht?
S: Wir schmücken den Baum und lassen dabei unseren Emotionen freien Lauf. Schauen abends einen Film, meistens „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ und heulen dabei. Am 24. Dezember gehen wir in die Kirche, danach gibt’s Raclette und dann erst Bescherung. Früher ist das Christkind noch gekommen – das sparen sich unsere Eltern, seitdem wir es durchschaut haben. Ein weiterer Klassiker ist das „Spiel des Jahres“ – bis wir dann die Spielregeln gecheckt haben, sind wir meistens so müde, dass wir gar nicht mehr zur ersten Runde des Spiels kommen.

Jedes Mal wieder schlägt die riesige Wellen und ist den ganzen Weihnachtsenthusiasten aus irgendeinem Grund sehr wichtig. – Leonie Benesch

Leonie, du kommst aus Deutschland, hast aber auch einen Wohnsitz in England. Was ist der größte Unterschied am Weihnachtsspirit in den beiden Ländern? Wo verbringst du die Weihnachtszeit lieber und warum?
L: Ich finde es schwierig zu beantworten, da ich Weihnachten weder in Deutschland noch in England besonders mag. Was es hier in London gibt, ist die alljährliche John Lewis Werbung. Jedes Mal wieder schlägt die riesige Wellen und ist den ganzen Weihnachtsenthusiasten aus irgendeinem Grund sehr wichtig. Deutschland hat definitiv die besseren Weihnachtsmärkte, würde ich sagen. England hat dafür die kuscheligere Winter-Pubkultur. Dieses Jahr verbringe ich die Zeit um den 24.12. allerdings das erste Mal in London, wer weiß also, was ich danach zu berichten habe.

Svenja, welches X-Mas-Geschenk ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
S: Meine Schwester und ich haben mal ein Meerschweinchen bekommen, da waren wir ungefähr sieben und neun Jahre alt. Damit hatte keiner von uns gerechnet und ich habe meins gleich nach der CD benannt, die ebenfalls an Weihnachten bekommen habe: SMASH. Falls die noch jemand von euch kennt.

Zum Schluss noch eine Fragen für alle Foodies da draußen: Was trinkt/esst ihr am liebsten auf Weihnachtsmärkten?
S: Also ich liebe weißen Glühwein, Magenbrot und gebrannte Mandeln.
L: Wenn es mich dahin verschlägt: Glühwein.

Fotos: PR

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Kristin Roloff
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