Was ich von „The Nanny“ über Mode gelernt habe
Leoprint-High-Waste, enger Rollkragen und braune Mähne. „Du siehst aus wie Fran Fine!“, ein größeres Kompliment hätte mir meine Freundin nicht machen können gestern Abend beim Dinner. Ich bin riesen Fan von „The Nanny“, von ihrem Humor, ihrer Herzlichkeit – und vor allem von ihrem Style.
Back to the 90ies: Fran hat mich gelehrt, dass man bunt sein darf. Während ich in der Kleinstadt in Süddeutschland aufwuchs, bot sie mir modisch die große weite Welt. Pailletten, Karo, Leo, Fell, Latex – alles ist erlaubt, solange die Attitude passt. Klar, ihre Rolle in „The Nanny“ ist überspitzt, das Girl drüber und die Röcke wurden allesamt kategorisch um einige Zentimeter gekürzt. Aus Prinzip. Fran ist sexy – und feiert das. Mir hat das immer gefallen.
Gerade erst habe ich alle sechs Staffeln nochmal durchgeguckt. Amazon Prime ermöglicht nämlich das Binge Watching mit Nostaglie-Faktor. Und ich kann jetzt ganz klar sagen: Die Serie empowert. Sie hat mir damals auf lustige Art und Weise beigebracht, dass es okay ist, stolz auf seine Kurven zu sein, dass man seine Beine auch zeigen darf, wenn man sie schön findet und dass man sein Äußeres zelebrieren darf, ohne sich nur darauf zu reduzieren. Sexy, schön und schlau geht für mich seither zusammen.
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Sechs Jahre und 146 Folgen lang zeigte mir „The Nanny“, dass es immer noch kürzer, noch bunter und noch mutiger geht. 70 Prozent meiner Garderobe besteht aus Vintage und ich bin mir sicher, dass ich einige Teile besitze, die sie auch getragen hätte, um sich auf den Rand des Schreibtischs von Mister Shefield zu setzen. Wer dieses Bild als antifeministische Handlung versteht, dem versuche ich das Gegenteil zu vermitteln: Fran war sich ihrer Mittel bewusst, mit denen sie diese Männerwelt lenkte. Am Ende bekam sie immer was sie wollte. Und hatte alle am Haken, wie die Designer-Teile in ihrem Kleiderschrank.
Titelbild: © 2019 Sony Pictures Television
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