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Warten auf House Of Gucci: Diese Storys italienischer Mode-Familien bereiten uns auf den Film vor

Das erste Bild von Lady Gaga und Adam Driver am Set von „House Of Gucci“ gehörte zu den viralen Posts der Woche. Nach und nach tauchen immer mehr Bilder zum Film über die Mode-Familie auf. Bis die aber auf dem Big Screen zu sehen ist, vertreiben wir uns die Bildschirmzeit mit ein paar anderen italienischen Fashion-Familys.

Eigentlich ist es ein ganz normales Urlaubsfoto: Zwei Mittdreißiger stehen im Ski-Outfit vor einer idyllischen Bergkulisse, lächeln in die Kamera. So ein Foto steht vielleicht irgendwo auf dem Kamin, vielleicht klebt es aber auch in einem alten, großen Familienalbum. Der Look der 1980er-Jahre jedenfalls ist den beiden Personen auf dem Foto von Kopf bis Fuß anzusehen. Und doch ist das simple Bild aktueller (und viraler) denn je: Es zeigt Lady Gaga und Schauspieler Adam Driver seit dieser Woche am Set des Films „House Of Gucci”. Sie spielen das Ehepaar Patrizia Reggiani und Mauricio Gucci, Erbe des gleichnamigen Mode-Imperiums.

 

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Auftragsmord in der Ehe: Das Ehepaar Gucci

Deren Geschichte ist – wie manche vielleicht noch nicht wussten – gar nicht mal so undramatisch. Mitte der 90er-Jahre wird Drivers Figur Mauricio, Enkel des Gucci-Gründers Giuccio Gucci, von einem Auftragsmörder erschossen. Seine Frau Patrizia, gespielt von Gaga, hatte er zuvor in den 80er-Jahren für eine andere verlassen. Es stellt sich heraus: Patrizia soll hinter dem Attentat stecken und den Mord an ihrem Ehemann in Auftrag gegeben haben. Mit mehreren Komplizen wird sie verurteilt und verbringt 18 Jahre in Haft. Seit 2016 ist sie wieder frei. Ihr Biopic zwischen True Crime und Mode soll im November in die Kinos kommen. Bis dahin verbringen wir die Zeit ja ohnehin hauptsächlich vor Bildschirmen – Grund genug also, sich mit den folgenden Serien, Filmen und Dokumentationen auch die (dramatischen) Geschichten anderer italienischer Fashion-Dynastien anzusehen.

American Crime Story: Versace (Netflix)

Wohl die passendste Einstimmung auf „House Of Gucci” dürfte die Story dieser italienischen Mode-Dynastie geben: Versace. Mit den Guccis teilt die sich nicht nur den Einfluss auf die globale Modegeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, sondern auch eine dramatische, von Attentaten gezeichnete Familiengeschichte. Also, Vorhang auf für „The Assasination of Gianni Versace: American Crime Story”. Die zweite Staffel aus Hand von Serien-Mogul Ryan Murphy erzählt über 9 Folgen die Ermordung des legendären Modedesigners Gianni Versace durch den Serienkiller Andrew Cunanan. Und dabei stimmt für gutes Mainstream-Crime-Entertainment so ziemlich alles: the drama, the looks, the people. Okay, die Besetzung von Penelope Cruz als Giannis ebenfalls legendäre Schwester Donatella irritiert vielleicht etwas, dafür aber überzeugen Darren Criss als Täter und Edgar Ramírez als sein Opfer Versace umso mehr. Wer danach noch nicht genug vom Drama innerhalb berühmter Familien hat, sollte zur ersten Staffel von „American Crime Story” zurückspringen. Hier geht es um den Football-Star O.J. Simpson und seine Verurteilung als Mörder seiner Ehefrau – und darin spielt auch der Kardashian-Clan eine Rolle.

being MISSONI (YouTube/SHOWstudio)

Mode-Familie geht aber auch undramatisch. So jedenfalls sieht es bei Missoni aus. Die Marke der gleichnamigen Familie bezeichnet sich selbst als eines der ersten „Transgenerationenlabels”. Was das bedeutet, veranschaulicht unter anderem die Dokumentation „being MISSONI”, produziert von der Firma SHOWstudio des Fotografen Nick Knight. Darin kommen die Protagonistinnen zu Wort, die die Geschichte von Familie und Marke geprägt haben. Den Anfang macht Rosita Missoni, die das Unternehmen in den 1950er Jahren mit ihrem Ehemann Ottavio ins Leben rief. Zusammen entscheiden sie, den Firmensitz in Sumirago (nahe Mailand) in der italienischen Lombardei zu lassen. Hier wuchsen im Rahmen der happy Family also auch Rositas Tochter Angela auf, und schließlich deren Tocher, Rositas Enkelin Margherita, die heute auch außerhalb der Firma ein bekanntes Gesicht ist. Beinahe wäre es zu dieser Transgenerationen-Geschichte aber gar nicht gekommen, erzählt Label-Chefin Angela im Film. Sie habe zuerst nicht in der Firma ihrer Eltern und mit ihrer Mutter zusammenarbeiten wollen. Ihr Vater sagte ihr aber dann, sie könne unter dem Schirm der Firma trotzdem eigene Projekte realisieren. Wie gut, dass eines davon am Ende doch bedeutete, das Familienerbe weiterzutragen.

Fendi: Inside the Mothership (YouTube)

Ebenfalls weniger Drama, dafür mehr Arbeit zeigt das Video „Inside The Mothership” von Fendi. Statt die Vergangenheit zu fiktionalisieren, schafft das Label in nur 15 Minuten einen Eindruck der Gegenwart. Na ja, jedenfalls der Gegenwart zu Zeiten der Spring/Summer Show von 2014. Kreativdirektorin und Erbin Silvia Venturini Fendi führt durch im Clip durch einzelne Accessoires der Kollektion und auch Karl Lagerfeld – bis zu seinem Tod Artistic Director der Marke – ist neben weiteren Promis zu sehen. „Der Unterschied zwischen einem Luxushaus und einem Modehaus sind die Historie und die Geschichten, die wir erzählen können”, kommentiert Ex-Fendi-CEO Pietro Beccari zwischendurch. Diese Geschichte sieht sich Karl Lagerfeld, der schon seit den 60ern zur Business-Familie gehörte, im Video anhand einer Ausstellung an. Und Beccari soll Recht behalten: Was als Schwester-Unternehmen anfing, feiert in vier Jahren sein 100-jähriges Bestehen.

Valentino – Der letzte Kaiser (YouTube)

Family kommt in vielen Formen, das wissen wir. Und diese Wahrheit trifft auch auf den italienischen Mode-Kosmos zu. Der Designer Valentino Garavani hat für sein gleichnamiges Unternehmen vielleicht keine lange Liste an Erb*innen vorgelegt, lebt in diesem Film aber vor, wie Familie auch anders funktionieren kann. Die größte Rolle spielt dabei sein ehemaliger Lebens- und Businesspartner Giancarlo Giametti. Im Film erzählen sie, wie sich in den 60er-Jahren kennenlernten, ein Paar wurden und schließlich die gemeinsame Marke gründeten. Und auch wenn ihre Liebesbeziehung in den 70er-Jahren endete, haben beide Partner das Unternehmen bis 2008 ununterbrochen gemeinsam geführt – durch alle Höhen und Tiefen. Mittlerweile gehören auch weitere Ex-Partner und Vertraute zu Garavanis chosen Family. An eine Gruppe kommt aber wohl keine*r ran: Im Jet des Designers sind extra Sitze für seine sechs Hunde reserviert.

Titelbild via NYLON.com

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Robin Micha
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