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Fashion News der Woche: Eine Airline, die Gender-Normen bricht, Cher auf dem Pariser Laufsteg und Daniel Lee zurück in England

Von nicht so nackten Naked Dresses über kontroverse Chefdesigner-Wechsel bis zum Überraschungsauftritt einer Pop-Ikone. Unsere Fashion News halten diese Woche einige Highlights bereit.

Cher hörte den Runway von Balmain rufen

 

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Nachdem in Mailand Paris Hilton für Versace und Kate Moss für Bottega Veneta über den Laufsteg liefen, waren wir uns sicher: Die Pariser Modewoche wird es trotz Brand-Größen wie Chanel und Balenciaga schwer haben, diese ikonischen Momente zu übertreffen. Falsch gedacht, denn Balmain-Chefdesigner Olivier Rousteing übertrumpfte die Milan Fashion Week bei seiner Spring/Summer 2023 Show mit einer ganz besonderen Gästin: Bereits zum Auftakt der Show war die Pop-Legende Cher auf den Bildschirmen neben dem Laufsteg im Jean-Bouin-Stadion zu sehen. In einen futuristischen Look gehüllt, eröffnete die Sängerin digital den Runway. Eine nahezu endlose Reihe an Models brachten Fans dreißig Minuten lang Mens- und Womenswear sowie Haute Couture Meisterwerke. Zum Abschluss verneigte sich Rousteing, ging mit den anderen Models Richtung Bühnenabgang und blieb stehen. In diesem Moment kam Cher dem Designer zu den Sounds ihres Songs „Strong Enough” im Latex-Einteiler und Platform-Heels entgegen. Die Jubelrufe der Zuschauer*innen zeigten deutlich, dass sie auch mit ihren 76 Jahren immer noch der größte Star auf diesem Catwalk war. Cher war sichtlich gerührt und twitterte später: „Ich hatte gerade die beste Zeit auf der Bühne. Habe mich super gefühlt. Die Show war vermutlich die beste Fashion Show ,ever‘! […] Die Bühne hat mich gerufen: Cher… Oh Cher… Komm nach Hause.” Zwar ist die Paris Fashion Week noch nicht zu Ende, es wird allerdings schwierig sein, diesen Mode-Moment zu übertreffen.

Breaking gender norms one flight at a time bei Virgin Atlantics

Habt ihr euch schonmal gefragt, wer die teils sehr schönen Outfits des Board-Personals im Flieger designt? Bei Virgin Atlantics ist es Vivienne Westwood! Ein knallroter Pencil-Skirt mit tailliertem Blazer für die Frauen und ein bordeauxfarbener Anzug für die Herren trägt die Crew der britischen Airline. So schön diese auch aussehen mögen – Frau im Rock und Mann im Zweiteiler? Excuse me, wir haben 2022! Das dachte sich auch Virgin Atlantics und hebt deshalb den strikten binären Dresscode auf. Ab jetzt dürfen Pilot*innen, die Crew und das Bodenpersonal selbst entscheiden, in welcher Uniform sie sich am wohlsten fühlen. Passend dazu lautet das neue Motto: „Your uniform, your identity, your choice.” In einem mittlerweile viralen Tanz-Video wurde diese Änderung bekannt gegeben. Virgin Atlantics holte sich dafür neben echten Angestellten auch „Ru Pauls Drag Race”-Jury-Mitglied Michelle Visage, Jugendarbeiter*in und LGBTQIA+ Aktivist*in Tanya Compas, Britain’s Next Top Model erste trans* Kandidatin Talulah-Eve und non-binary Performer*in und Aktivist*in Tyreece Nye als Unterstützung dazu. Gemeinsam zeigten sie, dass wir am besten aussehen und uns am wohlsten fühlen, wenn wir die Kleidung tragen, die wir gerne mögen. Ein weiterer Schritt in Richtung eines nicht-binären Systems sind die Pronomen-Pins, die sich die Angestellten zusätzlich an ihre Uniform stecken können.

Entweder Calvin Klein, oder gar nichts

Maya & Romelu: Gray Sorrenti // Shygirl, Coco Rebecca & Nic: Sarah Piantadosi

Wer es schafft, eines der Gesichter der berühmten Calvin Klein Underwear-Kampagnen zu werden, kann sich auf die Schulter klopfen und ehrlich von sich behaupten: „Irgendwie habe ich es geschafft!” Nach Celebrities wie Kendall Jenner, Jacob Elordi oder NYLON-Digital-Coverstar FKA Twigs treten nun fünf neue Talents unter dem Motto „Calvins or nothing” in den Unterwäsche-Olymp ein. Neben „Do Revenge”-Star Maya Hawke und dem belgischen Fußballer Romelu Lukaku, deren Gesichter uns jetzt weltweit entgegen strahlen, haben es auch drei weitere Personen auf die ikonischen schwarz-weiß Plakatwände geschafft: Die englische Musikerin Shygirl, die italienische Schauspielerin Rebecca Edogamhe und der deutsche Social-Media-Star Nic Kaufmann. In den typisch monochromen Portraits präsentieren die Talents neue und überarbeitete Underwear-Pieces von Calvin Klein. Darunter die „Embossed Icon” und „Modern Cotton„-Linien, die ein geupdatetes Logo bzw. veränderte Silhouette erhalten haben. Neu dabei ist die „Bonded Flex”-Serie, die bequeme BHs ohne Bügel und nahtlose Slips für den maximalen Komfort anbietet. Wer es etwas aufregender mag, findet vielleicht bei CK Black die passende Unterwäsche: Minimalistische Spitzen-Pieces für jeden Tag, die als Statement unter einem Blazer genauso gut funktionieren wie unter dem liebsten T-Shirt.

Daniel Lee tauscht für Burberry italienische Sonne gegen englischen Regen 

 

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Ob es bald giftgrüne Trenchcoats von Burberry zu kaufen geben wird? Vermutlich nicht, schließlich musste Daniel Lee diese Farbe mit hoher Wahrscheinlichkeit bei seinem Ex-Arbeitgeber Bottega Veneta zurücklassen. Nach der plötzlichen Trennung des Designers und der Luxus-Brand im letzten Novemberfragten sich viele, welches Traditionshaus Lee als nächstes revolutionieren würde. Schließlich ist es ihm zu verdanken, dass die It-Bags der letzten Saisons zu großen Teilen aus dem Hause der italienischen Marke stammen. Wie jetzt bekannt gegeben wurde, übernimmt Daniel Lee ab Oktober als Chief Creative Officer die Modeleitung bei Burberry. Es geht für den Engländer also vom warmen Italien wieder zurück in die Heimat, wo er im Februar 2023 seine erste Kollektion für das Label präsentieren wird. Die Meinungen zu Lees neuer Position sind gespalten, schließlich wurde sein Abgang bei Bottega angeblich nicht so einvernehmlich entschieden, wie es der Daniel Lee und die Brand darstellen. Neben Spannungen mit den Vorgesetzten wurden auch Vorwürfe von Lees ehemaligen Mitarbeiter*innen laut, wie Diet Prada berichtete. Diese berichten von einer toxischen Arbeitsatmosphäre und rassistischen Beleidigungen, die der Designer ihnen gegenüber geäußert haben soll. Wir hoffen, dass Burberry diese Vorwürfe nicht auf die leichte Schulter nimmt und neben den Designs von Daniel Lee auch ein besonderes Auge auf seinen Umgang mit den anderen Angestellten wirft.

Schiaparelli und Off-White sind naked, aber nicht afraid

 

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Diesen Sommer hielt Instagram eine ganz besondere Überraschung für Content Creator*innen bereit. Nicht nur weiblich gelesene Brüste wurden auf einmal von der App geflaggt, sondern auch einige der beliebtesten Sommerkleider. Grund dafür war der Print: Weiblich gelesene nackte Körper – teils nur als Silhouette angedeutet, teils sehr detailgetreu – fanden sich auf vielen Designer-Pieces wieder, unter anderem in Glenn Martens Kollektion für Y/Project und bei der Brand Syndical Chambers. Instagram sah die Kleider als Verstoß gegen seine Richtlinien und löschte deshalb einige Posts. Diese kontroverse Entscheidung hat der Beliebtheit von „Naked Dresses” allerdings keinen Abbruch getan, denn auch für den Sommer 2023 präsentierten Designer*innen ihre eigenen Versionen der Body-Prints. Schiaparellis Designer Daniel Roseberry hielt es klassisch und präsentierte bei der Paris Fashion Week in dieser Woche goldene Körperabdrücke auf fließenden Roben, engen Bodies und schwarzen Etui-Kleidern. Bei Off-White griffen die Schneider*innen stattdessen zu Nadel und Faden. Die erste Kollektion, die nicht mehr vom verstorbenen Virgil Abloh entworfen wurde, hatte große Fußstapfen zu füllen. Konzipiert hat sie auf Basis der Grundidee von Abloh selbst der neue Art and Image Director Ibrahim Kamara. Die Kollektion soll eine Erkundung des menschlichen Körpers darstellen. Kamara setzte diese Vision unter anderem durch grobe Applikationen von nackten weiblich und männlich gelesenen Körper auf Blazern und T-Shirts um. Die Ablohesquen-Pieces werden nicht nur bei Fans der Brand nächstes Jahr hoch im Kurs stehen, sondern hätten mit dem Work-in-Progress-Feeling bestimmt auch den Designer selbst glücklich gemacht.

Headerbild: Gray Sorrenti via PR

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