Auf seiner neuen Single findet Cro zu sich selbst – und bricht auf zu neuen psychedelischen Sounds
Psychedelische Sounds und Visuals – das reicht Rapper und Produzent Cro noch nicht ganz, um sich ein weiteres Mal neu zu erfinden. Auf seiner neuen Single „LMF2″, die Selbstakzeptanz thematisiert, holt er sich deshalb ein besonderes Feature ins Boot: Sich selbst.
Eine Maske ist dazu da, um nicht erkannt zu werden, nie wollen ihre Träger*innen eingegrenzt werden können durch äußere Faktoren. So auch Rapper und Produzent Cro. Und doch schien es vor acht Jahren, als Cro das erste Mal große Showbühnen betrat, als sei seine musikalische Karriere ziemlich genau vorbestimmt. Cro war eben der mit der Panda-Maske, der mit den leichten Rhymes, minimal melancholisch, manchmal lustig, der perfekter Soundtrack für den Sommer. Acht Jahre später hat der Rapper nicht nur die Maske gewechselt, sondern zeigt auf seiner neuen Single „LMF2 feat. Cro” (steht für „Lieb mich für 2”) einen langen Prozess der Selbstreflexion. Dafür featured er einfach mal sich selbst – im Mantel von psychedelischen Sounds und trippy Visuals. ⬇️
Dass Cro nicht immer auf einer Schiene von leichten Rhymes bleiben würde, hatte sich innerhalb der letzten Jahre schon angekündigt. Sein drittes Album „tru.” spielt nachdenklichere Töne an, lockere und trotzdem neue Klänge gabs wiederum auf viralen Hits wie „Frühstück in Paris“ mit Capital Bra. „LMF2” markiert für Cro aber einen Schritt in eine komplett neue Richtung. Statt klassischen Rap- und Pop-Lyrics oder seinem früherem Hybrid „Raop” gibt’s von Cro Selbstliebe, Sinnsuche und Spiritualität. Für sein neues Album – dessen Startschuss die neue Single ist – reiste der Rapper nach Bali und damit – so cheesy das klingen mag – tatsächlich auch ein Stück zu sich selbst. Kein Wunder also, dass die neuen Sounds deutlich meditativer klingen und mit experimentellen Elementen Spannung schaffen sollen.
Auf dem Weg zu Selbstakzeptanz
„Die ganze Welt hat Angst allein zu sein / setzen Masken auf, um zu gefallen / komm auf meine Seite, lieb dich selbst und die Welt wird hell…“ motiviert Cro mit Hall und 70er-Drums zur eigenen Selbsterkenntnis im hypnotischen Video. Der Musiker nutzt die weltweite Umbruchsstimmung, um wie viele Künstler*innen jetzt deutlich für Selbstakzeptanz und -liebe einzustehen. Am Ende der Reise soll dann nämlich innerer Frieden stehen. Wobei dieser Begriff vermutlich zu viel Ruhe suggerieren würde – schließlich bricht Cro selbst jetzt erst in Richtung echter Neuerfindung auf. Und egal, ob dieser Weg ein bestimmtes Ziel hat – beschreiten wird ihn der Musiker mit einer Stärke und Selbstsicherheit, die vielleicht schon früher in ihm schlummerten. Manchmal braucht es aber eben eine neue Maske, um sich selbst zu erkennen.
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