Schwarze trans*Menschen sind essentieller Teil von Black Lives Matter – warum, beschreibt Model Aaron Philip im Interview
Im Interview spricht Aaron Philip darüber, was sie als Schwarzes trans*Model mit Behinderung gerade tun kann und inwiefern sie auch innerhalb der Black Community Transphobie beobachtet.
Wer jetzt gerade auf Aaron Philips Instagram-Profil geht, wird von einem Meer an Beiträgen begrüßt, die alle in unterschiedlicher Form der Unterstützung von Black Lives Matter gewidmet sind. Von Flugblättern über Proteste, informativen Grafiken zum exorbitanten Budget der NYPD bis hin zu Textposts, die die Spendenkonten Schwarzer Transfrauen promoten, hat Aaron ihren Account der Bekämpfung von Rassismus gewidmet. Ihre Botschaft verbreitet sie an über 164k Follower*innen. Das bei Elite unter Vertrag stehende Model verdeutlichte diese Entscheidung in einem Tweet auf Twitter mit der Bemerkung: „Hey, ihr Lieben, ich möchte euch wissen lassen, dass ich mein Instagram als umfangreiche, kontinuierliche Ressource mobilisiert habe, um Schwarzen Transmännern/-frauen und Allies/Protestierenden zu helfen.”
Dieser Beitrag ist ursprügnlich am 18. Juni 2020 erschienen.
Von Runwayshots zur Bekämpfung von White Supremacy
Als Model war Aaron Philip in Kampagnen für unter anderem Dove und Sephora zu sehen, war in Magazinen und auf Plattformen wie Teen Vogue, them., PAPER und Glamour vertreten und wurde auf der Dazed 100-Liste sowie auf der offiziellen Website von Beyoncé aufgeführt. Das ist eine Liste von Auszeichnungen, die jedes Newcomer-Model erröten lassen würden, aber während andere Leute in ihrer Branche Instagram als Ort nutzen, um Fotostrecken und Runwayshots zu posten, ist die 19-jährige Aaron Philip mehr damit beschäftigt, ihre Plattform zur Bekämpfung von White Supremacy zu nutzen. Als Schwarze trans frau mit Behinderung hat Philip aus erster Hand miterlebt, womit Menschen aus marginalisierten Gruppen täglich konfrontiert werden, und da Schwarze Menschen weiterhin von der Polizei ermordet werden, weigert sie sich zu schweigen.
Aaron Philips Engagement für Black Lives Matter wird nur noch dadurch verstärkt, dass sie wahrnimmt, wie schnell queere und trans*Menschen aus dem Narrativ ausgeschlossen werden – und das, obwohl die Bewegung von queeren Frauen ins Leben gerufen wurde. Vor Kurzem kam ein Video in Umlauf, auf dem Iyanna Dior, eine Schwarze trans* Frau, von einer Gruppe um mindestens einem Dutzend Männer gewalttätig angegriffen wurde – die meisten davon Schwarze Cis-Männer. Der Übergriff auf Dior kam genau zu dem Zeitpunkt, also ebenso viele Menschen – meist aus der LGBTQ+ Community -, darauf drängten, auf die Geschichte von Tony McDade aufmerksam zu machen, einem Schwarzen trans* Mann, der nur zwei Tage nach George Floyd von Polizeibeamten erschossen und getötet wurde. Während George Floyds Name zum Synonym für die Proteste auf der ganzen Welt wurde, schien Tonys vom Radar zu verschwinden – zweifellos beeinflusst durch seine Identität.
Über aktives Handeln und Transphobie innerhalb marginalisierter Communities
Wo also befinden sich Schwarze trans* Menschen in der breiteren Black Lives Matter Bewegung? Während die Proteste weltweit fortgesetzt werden, hat Autor Michael Cuby mit Aaron Philip telefoniert, um darüber zu sprechen, was sie als Schwarzes, trans*Model mit Behinderung in Gegenwart und Zukunft tun kann. Außerdem sprechen sie darüber, wie Philipp die Transphobie innerhalb der Black Community zwar bestätigen kann, ohne aber den Eindruck zu erwecken, sie entstünde und existiere nur dort. Das Model verrät auch, warum sie beschloss, ihre sozialen Medienplattformen zu mobilisieren, um Ressourcen bereitzustellen und sich gegen weiße Vorherrschaft auszusprechen.
„Ich will, dass wir dafür bekannt sind, dass wir Frauen sind – und wir sind Frauen, die tatsächlich etwas bewegen. Ich habe die Befürchtung, dass die Leute mir als Transfrau immer sagen, was ich bin, aber wenn ich mich selbst definiere, können sie nie mithalten.”
Zunächst wollte ich dich fragen, wie du dich persönlich in das Thema „Black Lives Matter“ einordnest – insbesondere als Schwarze Transfrau mit Behinderung.
Also außerhalb der Black Lives Matter-Bewegung sehe ich mich nicht als „Aktivistin”. Das habe ich nie. Als ich jünger war, nannte ich mich selbst „Disability Advocate”, weil ich ein wenig in der Öffentlichkeit präsent war und innerhalb der Community etwas tat, um unsere Stimmen zu erheben. Ich hatte einen Tumblr-Blog und schrieb über meine Erfahrungen als junges Schwarzes Kid aus der Bronx mit Behinderung. Dann outete ich mich mit 12- oder 13 als trans* und das veränderte meine ganze Sichtweise.
Wenn es aber um meine Präsenz in Black Lives Matter geht, denke ich, dass ich mich jetzt nur noch selbst darin wiederfinde, weil ich mich nicht für mich selbst einsetze – ganz im Gegenteil, ich setze mich für andere Menschen ein. Und das ist es, was ich will, in Bezug auf alles. Wenn es da draußen Bitches wie mich gibt, die einen gemeinsamen Vibe haben, die Schwarz und trans* sind und eine Behinderung haben, dann will ich nicht, dass wir nur dafür bekannt werden. Ich will, dass wir dafür bekannt sind, dass wir Frauen sind – und wir sind Frauen, die tatsächlich etwas bewegen. Es ist verrückt, wenn Menschen Andere nicht auf diese Weise sehen können. Das soll das trans*-Sein nicht auslöschen. Menschen müssen verdammt noch mal wissen, dass trans*Menschen mächtig sind. Ich habe die Befürchtung, dass die Leute mir als trans* Frau immer sagen, wer ich bin, aber wenn ich mich selbst definiere, nie mithalten können. Ich denke, dass viele Schwarze trans* Menschen so etwas durchmachen, vor allem innerhalb großer Bewegungen. Wir sind wie ausgelöscht. Die Leute vergessen immer noch, dass Marsha P. Johnson und Sylvia Rivera an der Spitze von Pride und den Stonewall Riots standen. Ich habe das Gefühl, dass die Leute uns ausradieren, ohne uns die gebührende Anerkennung zu schenken.
„Für Schwarze Cis-Männer setzen sich Menschen richtig ein. Wenn es aber eine Schwarze Cis-Frau oder eine Schwarze Transfrau oder eine non-binary Person ist, die von der Polizei getötet wird, bekommt das kaum Aufmerksamkeit.”
Das bringt mich zu meiner nächsten Frage: Black Lives Matter wurde von queeren Frauen gegründet, aber so vieles von dem, was wir sehen, dreht sich um Schwarze Männer, selbst wenn Schwarze Frauen, trans* Menschen und gender-nonconforming Personen in der gleichen Geschwindigkeit ermordet werden.
Ist es nicht erstaunlich, wie das funktioniert? Du hast so recht. Wenn man über das Leben Schwarzer Menschen spricht, gibt es immer eine gewisse Aufmerksamkeit und einen Antrieb, wenn es dabei um Schwarze cis Männer geht. Für sie setzen sich Menschen richtig ein. Wenn es aber eine Schwarze cis Frau, eine Schwarze trans* frau oder eine non-binary Person ist, die von der Polizei getötet wird, bekommt das kaum Aufmerksamkeit. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Und ich glaube, das hat etwas mit unserer Gesellschaft zu tun. Ich sage das nicht, um die Tatsache herunterzuspielen, dass Schwarze cis Männer schlecht behandelt werden, weil…na ja, ihr wisst schon. Aber wie kann man nicht die gleiche Energie für andere Schwarze Menschen haben? Polizist*innen ist es egal, ob du ein Mann, eine Frau, nicht-binär oder gender-nonconforming bist sind – du bist Schwarz. Wo ist also die Energie für andere Schwarze Menschen im Vergleich zu der für cis Männer?
Auf der anderen Seite gab es gerade einen Protest in Stonewall im Gedenken an ermordete trans* Menschen, wie Nina Pop und Tony McDade, die ebenfalls durch Polizeigewalt starben. Ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass es zumindest einige Leute gibt, die diese Gespräche führen wollen?
Es ist super wichtig, dass diese Stimmen genau so laut sind, wie wenn um George Floyd geht.
„Es gibt generell eine Menge Frauenfeindlichkeit und Hass gegen die LGBT-Leute in der Schwarzen Community. Aber letzten Endes sind wir alle Schwarze und wir alle sind Opfer.”
Es gibt auch die Geschichte von Iyanna Dior, die von einer Gruppe überwiegend Schwarzer Männer angegriffen wurde. Was ich entmutigend fand, war die Tatsache, dass die Männer selbst in diesem Moment der Unruhen noch Zeit fanden, eine andere Schwarze Person anzugreifen, obwohl sie sich auf die größere Sache konzentrieren und ihre Solidarität mit allen Schwarzen Menschen zum Ausdruck bringen sollten.
Das wollte ich gerade auch sagen. Es war verblüffend. Allein die Tatsache, dass Schwarze Menschen Zeit für sowas haben. Es ist vielleicht keine Überraschung, aber die Transphobie innerhalb der Schwarzen Community ist sehr schlimm. Sie ist in jeder Gemeinschaft schlimm, deshalb hasse ich dieses Argument, aber ich habe das Gefühl, dass es eine echte Gewalt innerhalb der Schwarzen Bevölkerung gibt, wenn es um trans* Menschen geht. Ich bin mir nicht sicher, warum, aber es gibt generell eine Menge Frauenfeindlichkeit und Hass gegen LGBT-Menschen in der Black Community. Letzten Endes sind wir aber alle Schwarz und wir alle sind Opfer. Ich war also wirklich fassungslos, als ich auf meiner Timeline sah, dass sie Miss Iyanna etwas angetan haben. Wieso? Weshalb? Diese ganze Situation ist so ignorant. Ich wette, sie hat nicht einmal etwas gemacht. Wenn sie bei den Veranstaltungen einfach ihr Ding durchzieht und mit euch allen ums eigene Leben kämpft, warum wollt ihr sie dann angreifen, weil sie anders ist?
Sehe ich genau so. Aber wenn wir über Transphobie und Queerphobie in der Black Community sprechen, dann riskieren wir meiner Meinung nach, dass wir in dieses rechtsgerichtete Gespräch über die Gewalt zwischen Schwarzen Menschen hineinspielen. So viele Weiße wollen glauben, dass Schwarze Menschen ein einzigartiges Problem mit LGBTQ+ Menschen haben. Wie kannst du dieses Problem äußern, ohne solche Denkweisen zu bekräftigen?
Als Konzept ist die Gewalt zwischen Schwarzen nicht direkt rassistisch. Es gibt genau so Weiß-zu-Weiße-Gewalt. Sie existiert überall. Es gibt in jeder Gruppe Probleme, die Menschen zum Kämpfen veranlassen. Ich hasse es also, wenn Leute versuchen, so etwas zu sagen. Es ist doch so: Ihr liegt damit so falsch. Alle haben ihre eigenen Verbrechen in ihren Gemeinschaften. Schwule haben ihre eigenen Verbrechen! Ich kann keine Gruppe von Menschen [die keine Gewalt und Verbrechen haben] nennen, weil es innerhalb dieser immer Konflikte geben wird.
„Kennt eure Wurzeln. Kennt eure Geschichte. Ehre deine Geschichte. Mach es besser.”
2020 Jahr die Black Lives Matter-Proteste zufällig genau mit dem Beginn des Pride Month zusammen, was meiner Meinung nach das Gespräch über „Proteste” vs. „Krawalle” besonders interessant macht. Wie du bereits erwähnt hast, begann „Pride”, weil Schwarze trans*Menschen wie Marsha P. Johnson bereit waren, tagelang gegen die Cops zu kämpfen, die sie seit Jahren terrorisiert hatten. Was würdest du den Menschen sagen, die dieses entscheidende Detail in der Geschichte von „Pride” anscheinend vergessen haben?
Wie könnt ihr das nur? Wirklich. Wie könnt ihr das vergessen? Kennt eure Wurzeln. Kennt eure Geschichte. Ehre deine Geschichte. Mach es besser. Es sind immer Weiße Menschen, die so in ihr Weißsein eingesperrt sind, dass sie keine Sekunde daran denken können, dass das, was sie um sich herum haben, von Menschen ermöglicht und in die Tat umgesetzt wurde, die für sich selbst kämpfen müssen. Innerhalb der queeren Community gibt es unterbewusst schon so etwas wie ein „Denken in Schwarz und Weiß”, lowkey. Schwarze Menschen haben ihr ganzes Leben lang kämpfen müssen. Weiße Menschen hatten Privilegien, und jetzt sind sie damit konfrontiert, härter zu denken und es besser zu machen. Aber viele wollen das nicht. Es ist fast wie mit kultureller Aneignung: Die Leute lieben es, Stile zu klauen und versuchen dann, auf die Leute zu scheißen, die diese Stile geschaffen haben. Wie wollt ihr das durchziehen?
Lass uns über deine Identität als Person mit Behinderung sprechen. Wenn Menschen auf die Straße gehen, um zu protestieren, weiß ich, dass das für dich eine viel größere Herausforderung darstellen kann, weil du im Rollstuhl sitzt. Wie ist es dir trotz dieser Hindernisse gelungen, deiner Stimme Gehör zu verschaffen?
Vielen Dank, dass du das ansprichst, denn ich werde eigentlich überhaupt nie nach meiner Behinderung gefragt [obwohl es buchstäblich genauso mein Leben ist wie alles andere auch]. Es wäre wirklich schwierig für mich, jetzt zu einem Protest zu gehen, mit Blick auf Corona und der Tatsache, dass ich im Rollstuhl sitze. Bei Protesten kann es schon mal ausufern. Sie werden chaotisch. Man hat mir gesagt, dass man Menschen mit Behinderung Platz macht, aber ich weiß nicht, wie das per se funktionieren würde. Das könnte bei diesen Polizist*innen immer noch gefährlich sein. Also gehe ich das Risiko ein und gehe von zu Hause aus auf Nummer sicher. Aber ich habe meine Plattformen in den sozialen Medien vollständig mobilisiert, um der Öffentlichkeit zu helfen. Meine Seite ist ganz und gar für jede*n, der daran interessiert ist, White Supremacy abzubauen, und ich weiß nicht, wann das aufhören wird.
„Die Black Lives Matter-Bewegung, die Vorherrschaft der Weißen, Polizeibrutalität – das sind reale Dinge, die eine reale Behandlung und reale Perspektiven erfordern.”
Was hat dich dazu bewegt, deine Social-Media-Plattformen auf diese Weise zu nutzen?
Ich bin einfach irgendwie darin aufgegangen. Indya Moore hat das auch gemacht und ich bin mitgezogen. Ich hatte das Gefühl, wenn so etwas passiert, muss man etwas tun. Ich sah, dass meine Schwarzen Mitmenschen so viele Ressourcen brauchen, die so hilfreich wie möglich sind. Also dachte ich, wenn ich mich selbst posten kann, kann ich auch Informationen posten. Viele Leute sind so sehr damit beschäftigt zu versuchen, eine Fantasie über Instagram zu vermitteln. Aber das ist das wirkliche Leben. Die Black Lives Matter-Bewegung, die Vorherrschaft der Weißen, Polizeibrutalität – das sind reale Dinge, die eine reale Behandlung und reale Perspektiven erfordern. Das muss man also auf jeden Fall durchsetzen. Es ist mir egal, das ich eigentlich ein Model bin. Die Leute sind so verwirrt, weil sie sehen, dass ich aktiv bin und meine Stimme nutze. Aber sie verstehen nicht, dass ich keine Aktivistin bin, nur weil ich meine Stimme benutze. Ich bin eine Person, die spricht.
„Meine Rolle als Mensch ist es, anderen zu helfen. Das macht mich nicht zur „Aktivistin”. Das macht mich zu einem guten Schwarzen Menschen.”
Ich habe nie wirklich darum gebeten, in Sachen Verfechtung und Aktivismus ins Licht der Öffentlichkeit gerückt zu werden. Ich habe mich noch nicht einmal damit identifiziert. Wenn man eine Person ist, die in einer Gemeinschaft lebt, ist es die eigene Entscheidung, ob man sich zu Wort meldet – und es ist völlig in Ordnung, wenn man das nicht will, weil man einfach erschöpft ist. Ich bin auch erschöpft! Aber ich habe diese Aufmerksamkeit, und wenn ich sprechen kann, werde ich sprechen. Meine Rolle als Mensch ist es, anderen zu helfen. Das macht mich nicht zur „Aktivistin”. Das macht mich zu einem guten Schwarzen Menschen.
Im Moment sind Proteste der beste Weg, um sich zu engagieren, aber ich denke, eines der wichtigsten Dinge, die Aktivist*innen von diesem besonderen Moment an wollen, ist eine lang anhaltende Veränderung. Und zwar nicht nur in Bezug auf die Polizei, sondern auch in Bezug darauf, wie Schwarze Menschen im Allgemeinen behandelt werden, denn sie kämpfen und kämpfen ständig um ihren Lebensunterhalt. Was können wir deiner Meinung nach tun, um Schwarze Menschen im Allgemeinen zu unterstützen?
Ich stamme aus der Bronx. Du weißt schon schon… aus der Hood. Also sage ich, setzt euch mit ihnen auseinander! Bestärkt diese Leute. Etabliert sie. Es ist egal, wer du bist oder worum es dir geht. Wenn du etwas hast, das jemandem helfen kann, dann tut das. So einfach ist es. Macht Schwarze trans*Menschen sichtbar. Macht Schwarze trans* frauen sichtbar. Schwarze cisFrauen, Schwarze Männer, Schwarze Kinder, Schwarze Babys – kämpft für ihre Sichtbarkeit und setzt sie auf euren Radar. Sprecht mit anderen darüber. Teilt Informationen. Esst gemeinsam, nicht getrennt. Supportet sie. Etabliert sie!
Bevor wir zum Schluss kommen, was würdest du Menschen vorschlagen, die nach Möglichkeiten suchen, sich in der Bewegung zu engagieren oder die einfach nach Möglichkeiten suchen, zu helfen?
Lasst mich eine Ressource mit euch teilen. Ich bin sicher, dass ihr sie gesehen schon habt, denn sie ist irgendwie mehr im Umlauf. @PatiasFantasyWorld [Anm.d.Red: Meme-Account], das sind meine Schwestern. Ich liebe sie so sehr. Sie haben ein Dokument darüber erstellt, wie Weiße, Verbündete und sogar Schwarze Menschen das System der weißen Vorherrschaft abbauen können. Ganz ehrlich, wenn jemand Informationen haben möchte, dann stehen sie hier zur Verfügung. Wenn ihr protestieren wollt, passt auf euch auf und vergesst das Coronavirus nicht. Bildet euch weiter, teilt Informationen und zeigt euch gegenseitig Liebe in diesem Kampf. Es ist ein Kampf, aber wir werden uns lieben müssen, um ihn zu gewinnen.
Text: Michael Cuby
Fotos: Wikkie Hermkens
Styling: Sonny Groo
Haare: Jerome Cultrera
Make-Up: Soo Park
via NYLON.com
Schwarz meint nicht die Beschreibung einer Hautfarbe, sondern die Selbstbezeichnung Schwarzer Menschen im politischen Sinne und im Bezug auf gemeinsame Rassismuserfahrungen. Aus diesem Grund wird Schwarz oft mit großem „S” geschrieben.
Weiß/weiße Menschen meint ebenfalls keine Hautfarbe oder biologische Eigenschaft, sondern die soziale Konstruktion um Menschen, die keine Rassismuserfahrungen machen und deren soziale, politische und kulturelle Privilegien ihnen im Machtgefüge des Rassismus jene privilegierte Position zuweisen.
People Of Color bzw. BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) ist eine ebenfalls politisch gemeinte Selbstbezeichnung für Menschen mit Rassismuserfahrungen, die aufgrund von (rassistisch) zugeschriebenen Eigenschaften wie einer vermeintlichen Hautfarbe in einer weißen Mehrheitsgesellschaft marginalisiert und ausgeschlossen werden. Der Begriff meint das solidarisches Bündnis mehrerer Communities und wird in Ermangelung einer passenden Übersetzung aus dem Englischen übernommen. Mehr zum Begriff hier bei Diversity Arts & Culture Berlin oder der Heinrich Böll Stiftung.
Weitere Informationen zum Thema Black Lives Matter:
Antirassistisch handeln: Diese Organisationen könnt ihr unterstützen, bei diesen Quellen könnt ihr euch informieren
Von US-Geschichte bis White Fragility: 11 englischsprachige Antirassismus-Bücher, die ihr immer lesen könnt