Digitale Coverstory: Nia Archives über Selbstkritik, Erfolg und ihre Liebe zu Jungle
Nia Archives ist up-and-coming Artist aus Großbritannien und unser zweiter Digital Coverstar. In unserem Interview sprechen wir die junge Künstlerin kurz nach ihrem ersten Coachella-Auftritt. Es geht um ihren schnellen Aufstieg, Träume, Selbstzweifel und Stress.
Musik machen, das wollte sie schon immer. Ob sie daran geglaubt hat, dass sie in nur zwei Jahren eine Nominierung bei den Brit Awards erhalten würde, auf einem der bekanntesten Festivals spielen und bereits ihre dritte EP „Sunrise Bang Ur Head Against Aha Wall“ veröffentlichen wird? Eher nicht. Dennoch ist Nia Archives gerade einer der aufsteigenden Künstlerinnen Großbritanniens – und auf unserem zweiten digitalen Cover:
Zwischen den beiden Coachella Festival Wochenenden schaltet sich Nia Archives aus LA zu und nimmt sich trotz des Trubels eine halbe Stunde, um uns Einblicke in ihr plötzlich so aufregendes Leben zu geben. Die Situation erinnert an ein Gespräch unter Freund*innen, die in der Küche zusammensitzen und ihren gestrigen Abend im Club Revue passieren lassen.
Auf die Frage, ob sie mit ihrem ersten Coachella-Set zufrieden sei, erwidert sie nur: „Ich bin diejenige, die mich selbst am meisten stresst, da ich sehr kritisch mit mir bin. Direkt nach jedem Set gehe ich zu meinem Manager und frage ihn, was ich besser hätte machen können.” Wie es aussieht, haben wir es mit einer Perfektionistin zu tun, die ihrem Publikum mit ihrer Musik eine wunderbare Zeit bereiten möchte.
Ist das Publikum in den USA anders als in Europa oder in Großbritannien? „Ganz klar ja“, antwortet Nia bestimmt. Sie hat das erste Mal auf einem Festival in den Staaten gespielt und musste sich nach einem kleinen „Kulturschock“ erst einmal an das andere Feeling gewöhnen. Es sei nicht so, als habe es ihr nicht gefallen, sie habe nur zuvor andere Erfahrungen auf Festivals gesammelt. Im Gegensatz zu Europa sei Coachella viel sauberer und “bougier”, meint sie. Kein Vergleich zu Festivals wie beispielsweise dem Glastonbury. Sie habe nirgendwo sonst so einen sauberen Grasboden gesehen wie auf dem Coachella Festival.
Noch vor zwei Jahren hätte sie nicht einmal im Traum daran gedacht, dass sie dieses Jahr auf dem Coachella spielen und an einem Album arbeiten wird. In ihrem Leben hat sich so einiges verändert, und auch wenn sie mittlerweile eine eigene Wohnung in London hat und zum ersten Mal bei einer Plattenfirma unter Vertrag steht, sei es ihr sehr wichtig auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Wenn Nia Archives nicht gerade unterwegs ist, umgibt sie sich mit Freund*innen und Familie, die ihretwegen und nicht aufgrund ihrer Musikkarriere gerne Zeit mit ihr verbringen. „Für meinen Bruder bin ich immer noch die große nervige Schwester und das ist, glaube ich, gut, dass das so geblieben ist“.
Mehr zu Nias schnellem Erfolg und wie sie ihren eigenen Sound gefunden hat, lest ihr in der aktuellen Ausgabe NYLON #12.
Fotos: Fin Flint
Text: Tabea Widmann
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