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Interview: Kaviar Gauche über La Vie en Rose

Wir haben mit den Chefdesignerinnen über ihre neue Kollektion und die moderne Braut gesprochen.

Interview: Turid Reinicke // Backstage-Fotos: Cathleen Wolf

Das Berliner Designer-Duo Kaviar Gauche ist wohl die beliebteste Anlaufstelle für Fashionistas auf dem Weg zum Traualtar. Seit 2005 entwerfen Alexandra Fischer-Roehler und Johanna Kühl mit ihrem Label nämlich nicht nur eine Prêt-à-Porter Linie, sondern auch eine Bridal-Kollektion. Feminine Roben mit modernen Elementen werden hier seit jeher zum It-Piece für den Gang zum großen Ja. In Paris zeigten sie nun ihre neusten Entwürfe. Ungewöhnlich für die Designer: 2018 wird es rosa!

Gerade ging eure neue Bridal Collection auf den Laufsteg. Welche Idee steht dahinter?
La vie en rose. Das Leben auf Rosen…
Die Redewendung diente uns als Leitfaden. Gedanklich, wie auch gestalterisch.

Was sind die Key Pieces der Kollektion?
Das ‚la vie en rose‘ Dress, ein rosé-zuckerwatte-farbiges Couture Kleid, welches mit Seidenblüten in Handarbeit bestickt wurde. Außerdem ist das Calice Dress ein weiteres Highlight. Es hat eine Blütenkelch-artige Silhouette.

Was ist der größte Bridal Trend für die nächste Saison?
Farbe. Die Braut in Rosé und definierende Signature Belts.

Was trägt man 2018 als Braut auf dem Kopf?
Unsere Braut trägt wundervolle filigrane Rosenkränze von Kokoro. Wir ließen uns von Myrtenkronen inspirieren, die um die Jahrhundertwende als edler Brautschmuck getragen und über Generationen weiter gegeben wurden und kreierten darauf basierend eine rosige Interpretation.

Was macht eine moderne Braut aus?
Sie ist selbstbewusst und trägt es nach außen. Die moderne Braut wählt gerne Elemente aus der Prêt-à-porter, wie Overalls, Strickpullover etc und kombiniert diese mit definierenden Accessoires und couturigen Elementen. Sie liebt die romantische Weiblichkeit, natürliche Leichtigkeit und lebt das gewisse ‚je ne sais quoi‘.

Bräute in Hosenanzügen werden langsam salonfähig. Auch ihr bietet Entwürfe jenseits des klassischen Brautkleides an. Ist das eine logische Konsequenz der New Feminism-Welle?
Das kann sehr gut sein. Wir haben seit jeher Blazer und Overalls geliebt und auf diverse Arten interpretiert und kombiniert. unsere Overalls erfreuen sich in den letzten zwei Jahren einer enormen Beliebtheit. Auch in dieser Saison haben wir weitere Modelle entwickelt aus denen man zwei tolle Looks kombinieren kann, indem man lediglich von Hose zu Rock wechselt. Für das Standesamt den Overall, für die Zeremonie oder die Party das opulente Kleid.

Trotzdem ist die Mode von Kaviar Gauche sehr feminin. Schließlich heißt Feminismus nicht, Weiblichkeit zu verstecken, sondern als Stärke hervorzuheben. Was können Frauen einfach besser als Männer?
Frauen sind generell die besseren Multitasker und verfügen über eine Art siebten Sinn. Männer sind oft gradliniger und pragmatischer. Generell fällt es uns schwer zu pauschalisieren, denn wie auch in der Mode werden die Grenzen der Rollen im Alltag immer undefinierter. Wir lieben es, wenn Frauen ihre feminine Seite betonen ohne dabei zu offensiv zu sein.

Die gleichgeschlechtliche Ehe ist endlich auch hierzulande beschlossen. Könnten bei euch auch abgestimmte Ensembles für lesbische Hochzeiten ein Thema sein?
Wir haben immer mal wieder lesbische Kundinnen/Brautpaare. Es sind dabei sehr schöne Kombinationen entstanden.

Ihr zeigt eure Kollektion in Paris. Denkt ihr, das ist die romantischste Stadt der Welt?
Paris ist ungebrochen einfach die Stadt der Liebe! Dicht gefolgt von Venedig.

Es wird wieder mehr geheiratet als vor ein paar Jahren. Warum?
Die Menschen suchen in Jahren der gesellschaftlichen Unruhen nach Beständigkeit. Des Weiteren gibt es generell ein stärkeres Interesse der jüngeren Generation nach Traditionen.

Robin Micha
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