& Other Stories ist inspiriert von Lou Doillon
Die französische Stilikone Lou Doillon hat & Other Stories zu einer neuen Capsule Collection inspiriert. Wir sprechen mit der Sängerin über Kleidung, die den Modern French Chic einfängt, ohne auf Klischees zu pochen.
Lou Doillon hat den legendären French Look im Blut: Mit Jane Birkin als Mutter und Charlotte Gainsbourg als Halbschwester gehört sie zu den französischen Stilikonen unserer Zeit. Als Sängerin, Schauspielerin und Model kann die Pariserin aber mehr, als sich auf berühmten Verwandten auszuruhen. Vermutlich ist sie genau deshalb die neue Muse für die „Designed for Lou Doillon“ Kollektion von & Other Stories. Mit uns spricht sie über den Look der 70er, die Rolle der Mode und ihren Behind-The-Scenes-Look.
Das Pariser Design-Atelier von & Other Stories hat sich von dir für die neue Kollektion inspirieren lassen. Welcher Look gefällt dir am besten und wie würdest du ihn stylen?
Der Shoot war total easy für mich, weil der Style dieser Kollektion meinem eigenem sehr nahe kommt. Ich war begeistert von dem Team, der Location und dem Fotografen! Ich hab mich ein bisschen in den Samtanzug mit dem weißen Shirt verliebt. Mein Stil wurde schon immer von Männer-Styles der 70er beeinflusst… und bei dem Look musste ich an Keith (Richards) von den Rolling Stones denken. Die Print-Shirts fand ich auch toll.
Jeder beneidet französische Frauen für ihre Style-DNA. Wie würdest du den „French Look“ definieren, und warum hat er noch immer so einen großen Einfluss?
Ich glaube, dass Franzosen dazu erzogen werden, sehr kritisch mit sich und anderen zu sein. Vielleicht liegt es daran, dass Frauen so sehr auf sich achten. Das hat zum Vorteil, dass man weiß, was einem steht und man mehr auf seinen Körper hört, als auf irgendein Modediktat. Auf der anderen Seite fehlt aber auch manchmal der Humor und eine gewisse „Nachlässigkeit“. Aber wir haben auch gerne mal ein Ass im Ärmel, wir würden’s lieber untertreiben als zu viel zu geben. So bleibt es ein Geheimnis, ob wir noch besser aussehen würden, wenn unser Look perfekt zusammenpassen würde.
Welche Rolle spielt Mode in deinem Leben, hat sie sich über die Jahre verändert?
Ich hab Mode schon immer geliebt und halte sie für DIE universelle Sprache. Mode ist ein Code, mit dem Menschen kommunizieren. Geschichte, Wirtschaft, Religion, Gesetze, sie alle werden in der Mode reflektiert. „Das Kleidungsstück ist der Moment, in dem das Sensible bedeutsam wird“, hat Roland Barthes gesagt, und daran glaube ich wirklich. Auf der anderen Seite verliert sich die Sprache der Mode gerade selbst, wenn Menschen Trends anstatt sich selbst folgen wollen. Sie sollten stolz auf ihre sensible Seite sein und sie für ihre gewünschte Position in der Gesellschaft einsetzen. Ich nutze Mode, genau wie das Singen oder Malen, als Medium, es ist eine Art, meine „sensible“ Seite zu präsentieren.
Hast du eine bestimmte Erinnerung an das Theater, in dem die Kollektion geshootet wurde?
Ja, das Trianon! Dort habe ich auf meiner ersten Tour meinen ersten, großen Gig in Paris gespielt. Der Ort ist einfach magisch, und ich werde nie die Liebe vergessen, die mir dort vom Publikum entgegen kam. Als Pariserin ist man immer um die Reaktion der Zuschauer zuhause besorgt, und mich hat die Wärme und das Willkommensgefühl an dem Abend total überrascht. Ich erinnere mich aber auch an die ganzen wunderbaren Konzerte, die ich dort selbst besucht habe. Es ist meine Lieblingslocation in Paris.
Unterscheidet sich dein On-/Off-Stage-Look? Sind das für dich zwei verschiedene Stilwelten?
Ich bewundere Künstler, die eine Persönlichkeit für sich erschaffen, sich einen Namen und einen Look ausdenken, einen Sound, der ihrem privaten Style total fremd ist. Ein Alter Ego. Mein Umgang mit Musik ist ganz anders, ich habe sehr spät angefangen. Ich war schon dafür bekannt, mich selbst zu verändern, durch meine Filmrollen oder Fashion Stories, also wollte ich gerne zeigen, wer ich wirklich bin. Deshalb habe ich mich entschlossen, ich selbst zu bleiben, ob ich im Rampenlicht stehe, oder nicht. Es ist ziemlich riskant, ohne „Schutz“ auf die Bühne zu gehen – schließlich ist Kleidung ja eine Form von Schutz, genauso wie Make-Up – aber es ist meine Art, in die Welt zu treten. Ich trage die gleichen Klamotten vor und nach einer Performance.