Weltfrauentag: 3 Kollektionen, die etwas bewegen – Fashion News: Special Edition
Die Rechte von Frauen und der Weltfrauentag sind mehr als ein Marketing-Tool – auch wenn der Schwall an aktuellen Themen-Kollektionen manchmal das Gegenteil verkörpert. Für die Special Edition unserer Fashion News der Woche haben wir euch drei Kampagnen rausgesucht, die trotzdem etwas bewegen.
& Other Stories tanzt zum Weltfrauentag Klartext: #Dancingstories
In Deutschland wird zum heutigen Weltfrauentag zum ersten Mal ein Feiertag eingeführt, wenn auch nur in Berlin. Und auch die Schweden von & Other Stories wollen feiern – und zwar im wahrsten Sinne mit ordentlich Dancing und Bewegung. In ihrer neuen Kampagne #Dancingstories soll es nämlich NICHT um Looks oder Kollektionen gehen. Vielmehr will die Brand symbolisch dazu ermutigen, die Frauen auferlegten Grenzen aufzubrechen und für die eigene Selbstbestimmung einzustehen. Erwartungshaltung out the door, bye! Anfangen kann man damit schon in kleinen Schritten im Alltag. Das macht ein Tanzkollektiv aus L.A. vor und steht für das Auflösen von persönlichen Grenzen durch Bewegung. Begleitet wird die Story von dem gleichnamigen #dancingstories, der auf Social Media eine weltweite Kettenreaktion auslösen soll. Frauen weltweit werden dazu animiert, ihre Stimme einzubringen und ihre Message und eigene Geschichte zu teilen. Branding spielt dieses Mal dabei überhaupt keine Rolle. Dass sich frauenfeindliche Problematiken sich nicht einfach durch ein paar Choreos lösen lassen, ist uns natürlich klar – aber manchmal wirkt ja ein kleiner, symbolischer Move für das Selbstwertgefühl.
UN Women x Esprit: We All Empower
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Die Collab des UN Women Nationalen Komitee Deutschland und Esprit ist ebenfalls kein einfacher Promo-Schachzug, sondern eine Awareness-Kampagne. Das bedeutet: Wir müssen die Kenntnis über die Ungleichheit der Geschlechter schärfen – und zwar bei jedem Einzelnen. Dazu gehört natürlich gedanklicher und finanzieller Fortschritt. Unter dem Motto „WE ALL” und mit Slogans wie „We all empower/ we all have a voice/ we all march together“ wollen das Komitee und die Brand Dialog und Zusammenhalt in der Gesellschaft schaffen. Wandel und Fortschritt können wir eben nur gemeinsam erreichen. Zur Unterstützung der Kampagnen-Message haben die Brand und Organisation nicht nur ein Shirt mit dem passenden Claim designt, sondern auch Spokespersons wie Model und Social Entrepreneur Sara Nuru oder PR-Beraterin und Aktivistin Melodie Michelberger ins Boot geholt. Zusammen mit weiteren Testimonials machen sie sich mit ihren persönlichen Botschaften für Vielfalt, Gleichstellung und Chancengleichheit stark. Das wichtigste aber kommt zum Schluss: Alle Erlöse der Shirt-Verkäufe (50 % organic, 50 % recycelte Baumwolle) werden an das UN Women Komitee gespendet. 2018 hat UN Women zum Beispiel 27 misogyne Gesetze in mehr als 17 Ländern reformiert – oder ganz abgeschafft. Die Shirts sind für ca. 20 € hier erhältlich.
Net-A-Porter macht’s auch: T-Shirts von Alexa Chung, Victoria Beckham & Co.
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Und auch die Luxusbranche springt in diesem Jahr wieder auf den Merch-Zug zum Weltfrauentag auf. In diesem Fall präsentiert der Luxus-Online-Shop net-a-porter.com eine Sonderkollektion mit Print-Shirts verschiedener Designerinnen. Namentlich sind das: Alexa Chung, die gerade erst ihr großes Fashion-Week-Debüt hatte, Victoria Beckham, Isabel Marant, Rosie Assoulin und die Labels Ellery und Perfect Moment. Jede hat ein eigenes Shirt entworfen, dass sich in die Reihe feministischer Spruch-Shirts der letzten Jahre eingliedert. Alexa Chung liefert „Divine Feminine” in gothischer Schrift, Victoria Beckham skizziert mit der Hand „I am her”. Isabel Marant ist deutlich unverblümter und entscheidet sich für „You Go Girl” in roter Blockschrift. In Sachen Kosten bleiben sich die Marken ebenfalls treu und drücken ihren Designs stolze Preise zwischen 95€ und 253€ auf. Das mag man alles finden wie man will, der Cause hinter der Sonderkollektion ist aber trotzdem ein guter: Alle Erlöse gehen an die britische Organisation Women For Women International, die sich für weibliche Kriegsopfer einsetzen und ihnen dabei helfen, das Leben wieder aufzubauen. Und da dieser Erlös ob der Preise ja einigermaßen hoch sein sollte, hoffen wir einfach mal, dass der Organisation der Luxus-Shopping-Trip anderer schnell zugute kommt.