Von Azealia bis Kanye West: Wie sollen wir mit den Troublemakern der Musikindustrie umgehen?
Azealia Banks, Kanye West, Katy Perry: Während immer mehr problematische Promis mit ihren Statements auffallen, fragen wir uns, wie wir die von der Kunst trennen sollen.
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Fan zu sein, ist gerade schwierig. Ob
Kanye oder
Katy Perry,
Azealia Banks oder
Shania Twain, es gibt momentan kaum noch Musiker und Musikerinnen, deren Fangemeinde nicht inne hält und sich fragt, ob es sich lohnt, diese Troublemaker zu unterstützen. Besonders problematisch ist es, wenn Künstler die Leute, die sie beleidigt haben, ausnutzen, wie es Anfang dieses Monats der Fall war: Der aufstrebende R&B-Star
Sabrina Claudio wurde auf Twitter „gecancelt“, nachdem herauskam, dass sie sich gegenüber farbigen Frauen auf ihrem alten Twitter-Account rassistisch geäußert hatte. Dies war Claudios erster großer Skandal, und sie entschuldigte sich nicht nur einmal, sondern
direkt zweimal. Doch das war vielen ihrer ehemaligen Fans nicht genug.
Aber was ist, wenn uns Claudios, Kanyes, Katys oder Shanias Werk wirklich gefällt? Können wir die Kunst vom Künstler trennen? Die Antwort müsste klar sein: Wir sollten keinen Künstler supporten, den wir als Person nicht unterstützen. Und doch ist das oft leichter gesagt als getan. Vor allem, wenn man die Kunst getrennt vom Künstler erlebt: Vielleicht hört man ja schon seit Jahren Kanyes Musik und hat erst heute von seinen
Trump-Support-Tweets erfahren.
Ob wir es als Fans nun akzeptieren wollen oder nicht, unsere Idole sind – genau wie wir selbst – zweifellos menschlich. Manchmal, wie bei Claudio, greifen sie ihre Vergangenheit auf und versuchen, mit neuem Verständnis und Wachstum voranzukommen. Andere Male enden unsere Idole als Monster, denen man nicht vergeben sollte oder kann.
Aber Vergebung ist nicht wirklich der Punkt. Es ist eine Sache, die öffentliche Entschuldigung eines Künstlers persönlich zu akzeptieren. Aber sollten wir trotzdem Teil ihres Erfolgs sein? Denn letztendlich profitieren Künstler von unseren Streams, Einkäufen und anderer finanzieller Unterstützung. Indem wir ihnen unser Geld geben, unterstützen wir das was sie sagen und tun. Es geht also nicht wirklich darum, den Künstler von der Kunst zu trennen, sondern um die Frage: Welchen Preis hat die Moral?