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Nicht verpassen: Børns neues Album „Blue Madonna“

Hartnäckig hält sich der Mythos, dass die Nachfolge auf ein Debut die Feuertaufe für jeden Popmusiker ist. Bei Sänger Børns aus unserer aktuellen Ausgabe sind wir voll dabei. Denn heute erscheint seine zweite LP Blue Madonna. Aber hey, macht euch da mal keine Sorgen um ihn.

Text: Nadja Preyer
Fotos: Sevda Albers
Styling: Nina Petters
Grooming: Patrick Glatthaar @ Ballsaal Management
Fotoassistenz: Antonia Jahn 

Børns, bürgerlich Garrett Clark Borns, war schon mit zehn Jahren Profi-Magier. Sein Alias: Garrett the Great. Und auch später, als Teen auf dem Pausenhof, ließ der artsy Sonderling (oder wie wir finden: das Wunderkind) all seine Mitschüler hinter sich, indem er ein Stipendium des National Scholastic Art Award ergatterte. Heute, mit 26, hat er bereits eine bemerkenswerte Musikerlaufbahn zu verzeichnen.

Wie ein Ritterschlag für den Übergang vom Rising Star zum Dauerbrenner wirkt ein bisschen Børns Duett mit unserer liebsten Vintage-White-Trash-Queen Lana Del Rey. Ihr gemeinsamer Song „God Save Our Young Blood“ ist eine echte Hymne – und klingt ein wenig wie Børns Verabschiedung von seiner Jugend, hin zum erwachsenen Musiker mit der erfolgreichen, zweiten Veröffentlichung.

Na gut, dass Garrett Borns vielleicht doch noch nicht so richtig erwachsen werden will, verrät der Titel seines neuen Albums. Die „Blaue Madonna“ als Symbol für sein Werk erklärt er so: „Die Idee einer blauen Madonnenfigur steht für mich für Unschuld, Reinheit, Unberührtheit – aber eben auch für etwas Trauriges. Das ist wohl auch eines der zentralen Themen dieses Albums: Der Versuch, sich diese Unschuld irgendwie zu bewahren.“

Betrachtet man Børns als Gesamtkunstwerk, passt er seiner Vorstellung von Ästhetik nicht nur die androgynen Gucci-like Looks an, sondern auch seinen Songs. Auf „Blue Madonna“ sind das dieses Mal geschliffene Pop-Perlen. Gerne auch mit übertriebenem Autotuning, das Børns ohnehin hoher Stimmlage noch einen draufsetzt – wie in der Auskopplung „I Don’t Want You Back“. 

Wir sollten Børns Kompositionen aber nicht vorschnell als perfekt polierte Radiomusik abschreiben. Mit lockerer Attitude überschreitet er eine feine Grenze, die seinen Songs das gewisse Etwas verleiht. Oha – eine Note daneben. So what! Nehmen wir zum Beispiel Tension (Interlude): ein Song, der es sich herausnimmt, grundentspannt in die Gehörgänge seiner Fans zu „eiern“.

Mit dieser undefinierbaren Mischung passt sich der Boy aus Michigan perfekt unserem Zeitgeist an. Wir kombinieren Designer-Vintage mit High-Tech-Fashion, wühlen in den Vinylkisten unserer Eltern und haben gleichzeitig unsere gesamte Musiksammlung auf dem Smartphone. Dass Børns Sound in keine Schublade passt, hat selbst schon die Legende Prince  erkannt. Kurz vor seinem Tod sagte er über Børns´ „Electric Love“: „Ich mag daran, dass man gar nicht mehr sagen kann, was den Song eigentlich inspiriert hat.“

Bald wird aber sicher nicht mehr „Electric Love“ sein bekanntester Hit bleiben. Musikalisch hat Børns sich nämlich deutlich weiterentwickelt. Im direkten Vergleich stellt Blue Madonna das Debut tatsächlich in den Schatten. Also macht euch bitte keine Sorgen um Garrett. Seine Feuertaufe wird er ganz sicher bestehen.

 

Robin Micha
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