Just Go Bigger: Manjou Wilde kämpft für den Frauenfußball
Dass Manjou Wilde Teil der neuen „Just Go Bigger“-Kampagne des Air Max 720 von Nike ist, nennt man dann wohl einen Volltreffer. Denn die 23-jährige Profi-Fußballspielerin (SGS Essen) verkörpert alles, was dahinter steckt: Ehrgeiz und den Mut, den eigenen Weg zu gehen. Egal, wie hart er sein mag.
Interview & Text: Carina Parke
Behind the Scenes Fotos: Jan Kapitän
Was Motivation angeht, kann man sich von der sportlichen Powerfrau, die schon im Alter von vier auf dem Platz stand und seitdem nie den Fokus vom Ball verloren hat, noch eine Scheibe abschneiden. Perfekt, dass sie eine gute Portion davon regelmäßig auf Instagram verteilt. Dort gibt es nämlich nicht nur modische, sondern auch mentale Inspiration für ihre Fans. Wir haben mit Manjou über Stil, ihre Ziele und Geschlechterrollen sowie Chancen im Frauenfußball gesprochen.
Manjou, du bist eines der Gesichter des neuen Air Max 720. Spiegelt der Sneaker auch deinen persönlichen Stil wider?
Definitiv. Ich würde generell sagen, dass ich extrem darauf achte, was ich trage und dass nichts willkürlich ist. Ich trage alles – von super elegant bis Air Max mit zerrissenen Jeans. Es gibt auch Tage, an denen man sich besonders selbstbewusst fühlt und da ist das Styling auch ein Statement.
Was ist dir wichtig, wenn es um Mode geht?
Ich achte immer darauf, dass ich das Outfit selbst schön finde, wenn ich mich im Spiegel angucke. Ich kann mich an keinen Tag erinnern, an dem ich dachte: „Hoffentlich gefällt ihm das“. Mir ist es eben wichtig, dass ich es cool finde. Dann ist es egal, ob andere das Outfit auch cool finden oder es schräg aussieht.
Der Air Max 720 ist fortschrittlich – die Air Bag ist nicht nur 75 % recycled, sondern auch dualgender. Gutes Stichwort. Hast du im Fußball noch mit Geschlechterrollen zu kämpfen?
Definitiv. Wenn man so will, ist Fußball noch ein Männersport. Vor allem in Deutschland, wo er eine Volkssportart ist. Man hat täglich damit zu tun und hört: „Frauen spielen keinen Fußball. Warum machen die das überhaupt?“ Es gibt ständig diesen Vergleich.
Nimmst du hierbei schon einen Wandel wahr?
Ja, es gibt einen positiven Trend. Es hat sich Einiges verändert – in der Ästhetik, was die Aufmerksamkeit angeht. Aber es besteht ständig dieser Kampf. Beim Männerfußball sind vielleicht 80.000 Zuschauer bei einem Spiel und beim Frauenfußball 800. Die Problematik ist jeden Tag präsent.
Wie gehst du damit um?
Wir haben alle mal davon geträumt, die Bedingungen zu haben, die Männer haben. Aber ich beschwere mich nicht, sondern kämpfe dafür, dass es sich irgendwann ändert. Einfach, weil wir den gleichen Aufwand betreiben. Wenn ich ehrlich bin, mag ich den Vergleich nicht. Wir sind für mich etwas total Eigenes und anders als Männer und deswegen will ich mich mit ihnen gar nicht vergleichen.
„Es geht selten darum, wie gut gespielt wird. Ich würde mir wünschen, dass der Sport selbst der Fokus ist.”
Welche Hoffnungen hast du für den Frauenfußball?
Ich hoffe, dass der Frauenfußball in Zukunft mehr Aufmerksamkeit bekommt und mehr wertgeschätzt wird, was die Frauen da täglich leisten. Dass er generell einfach mehr anerkannt wird.
Hast du mit fehlender Anerkennung schon persönliche Erfahrungen gemacht?
Ja, schon. Aber ich muss sagen, dass ich generell mehr Aufmerksamkeit genieße als andere Fußballerinnen. Das liegt aber daran, dass ich vielleicht anders aussehe oder mich anders style. Es geht halt selten darum, wie gut gespielt wird. Wenn jemand auffällig ist, dann ist das wegen etwas Anderem. Klar würde ich mir wünschen, dass der Sport selbst der Fokus ist.
Was würdest du anderen Girls raten, die gerne im Profisport erfolgreich werden wollen?
Auch wenn viele Sportarten im Frauenbereich nicht viel Aufmerksamkeit bekommen, würde ich raten, es trotzdem zu tun. Das ändert ja nichts daran, dass man die Leidenschaft dafür hat und liebt, was man tut.
Du postest auf Instagram immer wieder motivierende Worte unter deine Bilder. Was steckt dahinter?
Instagram hat mittlerweile einen hohen Stellenwert, weil man andere Leute und auch jüngere Mädchen erreichen kann. Letztendlich ist das auch die Plattform, wo sich junge Leute ihre Vorbilder suchen. Ich habe für mich entschieden, dass ich mit meinem Account möglichst zeigen will, wer ich bin. Und wenn ich etwas poste, soll es genau mich widerspiegeln und eine Message haben. Alles, was ich darunterschreibe, ist nichts, was ich nicht auch lebe.
Noch mal zurück zur Kampagne des Nike Air Max 720. Was bedeutet für dich das Motto „Just Go Bigger“?
Ich finde das Motto richtig gut. Ich werde oft gefragt, warum ich das mache, wenn die Bedingungen im Frauenfußball doch so schlecht sind. Warum ich diesen Aufwand auf mich nehme? Ich antworte immer, dass es manchmal nicht mehr nur um Fußball geht. Ich freue mich, wenn ich Menschen inspirieren kann und das ist mein Ziel. Ich will Menschen das Gefühl geben, dass sie etwas im Leben erreichen können, wenn sie das wollen. Es ist ein Geschenk, dass ich so ein Talent habe und Fußball spielen kann. Aber es wäre eine Verschwendung, mit seinem Talent nur Fußball zu spielen. Gute Fußballer gab es viele. Aber welche, die die Fußball- oder Sportwelt verändert haben, vielleicht nicht. In dem Moment hat man die Macht, so viele Menschen zu inspirieren und zu erreichen. Man kann eine Message in die Welt hinaustragen und die Menschen positiv beeinflussen.
Diese Geschichte entstand in Zusammenarbeit mit Nike
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