Plötzlich Prinz: Jonah Hauer-King aus „Arielle die Meerjungfrau“ im Interview
Jonah Hauer-King spielt den Real-Live Prinz Erik in der neuen Arielle Verfilmung. Im Gespräch erzählt er uns, von seinen Anfangsschwierigkeiten als Schauspieler, welche Eigenschaften er mit seinem Filmcharakter teilt und von seiner zweiten großen Leidenschaft.
„Definitiv nicht.” Jonah Hauer-King schüttelt den Kopf und schaut verlegen auf den Tisch vor sich. „Ich weiß immer noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken.” Das ist die bescheidene Antwort auf die Frage, ob er sich schon an die Rolle des Disney-Prinzen gewöhnt hat. Zeit hatte er dafür eigentlich genug, denn die Dreharbeiten für „Arielle, die Meerjungfrau” begannen vor über zwei Jahren. In dieser Zeit hat er als Prinz Erik Stürme überstanden, hat mit Arielle-Darstellerin Halle Bailey in einem traumhaften Regenwald-Set den ikonischen Song „Kiss the Girl” performt und war zusammen mit mit Javier Bardem (König Triton) und Melissa McCarthy (Ursula) auf einem riesigen Schiff. Die großen Abenteuer und Paläste, die den Filmcharakter umgeben, haben nicht auf Jonahs Attitüde abgefärbt. Im Interview erleben wir einen jungen, charmanten Mann, der auf dem Boden geblieben ist.
Jonah: Pullover von Andersson Bell
Jonah Hauer-King sieht in dem kleinen Zoom-Fenster, innerhalb dessen unser Gespräch stattfindet, anders aus als erwartet. Er sitzt in seiner Wohnung in Camden, seine sonst dunklen Locken sind für das nächste Projekt einem Buzzcut gewichen, nur noch das charakteristische Grübchen, welches während unseres Gesprächs immer wieder zu sehen ist, verrät, dass echtes Disney-Prince-Material am anderen Ende des Bildschirms sitzt. Denn dieses Merkmal findet sich nicht nur in Jonah Hauer-Kings Gesicht, sondern auch in dem von Erik im Trickfilm von 1989 wieder. Abgesehen von seiner äußerlichen Ähnlichkeit mit dem animierten Prinzen, teilen sie allerdings noch weitere Gemeinsamkeiten, wie er erzählt. „Er ist ein sehr freundlicher, mitfühlender Mensch. In der neuen Version des Films erfahren wir viel mehr über ihn und einige seiner Frustrationen und Ängste. Er ist ziemlich verletzlich und offen. Das kann ich nachempfinden. Ich glaube, wir würden gut miteinander auskommen.”
Look 1: Jacke und Hose von Pronounce, Pullover von Andersson Bell Look 2: Mantel von Pronounce, Top von S.S. Daley, Hose von Gucci Look 3: Top von S.S. Daley, Hose von Gucci
Während bei Prinz Erik allerdings seit der Geburt feststand, dass er einmal der Thronfolger eines Königreichs werden würde, war Jonahs Weg in die Welt der Filme nicht immer so klar ersichtlich. Bereits früh spielte er Theater, nicht aber mit dem Hintergedanken, das Spielen zu einem Job zu machen. Erst im Teenager-Alter fing er an, das Showbusiness als mehr als nur ein Hobby zu sehen. „Ich habe mich mehr und mehr in die Schauspielerei verliebt, auch weil sie mir ein Stück Identität gab. Ich wusste, dass ich Teil eines Ensembles sein wollte”, erzählt Jonah heute. Einige Jahre später wurde er bei einer Show von einem Agenten gescoutet und unter Vertrag genommen. Doch der Erfolg blieb anfangs aus. Die vielen Absagen bei Castings führten dazu, dass Jonah erstmal einem anderen Traum nachging: Er entschied sich am St. Johns College in Cambridge Theologie und Religionswissenschaften zu studieren. Der breitgefächerte Studiengang helfe ihm heute in seinem Job als Schauspieler, erzählt Jonah. „Ich habe mich sehr intensiv mit Menschen beschäftigt, die ganz anders sind als ich und ganz andere Lebenserfahrungen haben, und ich habe mithilfe von Forschung und Empathie versucht, sie besser zu verstehen.”
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Fotos: Paolina Stadler
Styling: Kayla Garner-Jones
Styling-Assitenz: Handel Al-Goned
Grooming: Charlie Cullen
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