Friyay Tunes: 7 Songs für’s Wochenende
Während ihr die letzten Stunden runterzählt, haben wir euer Wochenende schon mal vorgeplant. Hier kommen die neuesten Tracks aus Pop, Indie und Hip-Hop – und wann ihr sie spielen müsst. Happy Weekend, we got you covered!
Freitag-Abend:
Tove Lo, „Disco Tits“
Ein bisschen überraschend kommt Tove Los neue Single „Disco Tits“. Scheinbar auch für sie selbst: „Ich weiß, sie wurde geleakt, aber neue Single wtf?“, postete sie bei Instagram. Der Song läutet die neue Phase ihres zweigeteilten „Lady Wood“-Albums ein. Daraus hatte Tove zwar gerade erst den zweiten Kurzfilm „Fire Fade“ releast, aber die Pop-Welt tanzt eben genau so schnell weiter wie Tove mit ihren „Disco Tits“. Cheesy gesagt: Der Name ist Programm. Disco-Beats (mal nicht im 70s-Vibe!) transportieren die für Lo typischen sexy Lyrics in vier tanzbare Minuten. „I say hi, you say hi, we stay high, you look so pretty, I’m sweatin‘ from head to toe, I’m wet through all my clothes, I’m fully charged, nipples are hard, ready to go“; auch lyrisch bleibt sich Tove treu. Der Track mag nicht ihr spannendster sein, das neue Album „Blue Lips“ (Lady Wood Pt. 2) wird es aber bestimmt. Bis dahin findet ihr uns am Freitagabend auf dem Dancefloor. Fully charged, nipples hard, ready to go.
Samstag-Morgen:
ZAYN feat. Sia, „From Dusk Till Dawn“
Wenn ihr Samstag aufsteht, tun Zayn und Sia es auch. Sie bleiben bei euch, „From Dusk Till Dawn“, wie die neue Single sagt. Zayn läutet damit sein Comeback ein und präsentiert nach „I Don’t Wanna Live Forever“ mit Taylor Swift ein weiteres Duett. Überhaupt scheint der 24-Jährige für Collabs sehr gefragt zu sein, haben sich doch schon Branchen-Größen wie M.I.A., Snakehips, Usher und PartyNextDoor im vergangenen Jahr seine Stimme für ihre Songs geliehen. „From Dusk Till Dawn“ ist eine typische Uptempo-Ballade, wie man sie zuletzt recht oft aus der Feder von Sia gehört hat – ebenso schnell geht sie deshalb auch ins Ohr. Ob Zayn auf seinem zweiten Album sanftere Töne anschlägt? Wenn ja, ist vielleicht die Liebe zu Gigi Hadid Schuld. Die ist ja schließlich auch bei ihm. From Dusk, Till Dawn.
Samstag-Mittag:
iLoveMakonnen feat. Rae Sremmurd, „Love“
Schaut man sich das Cover von iLoveMakonens neuem Song „Love“ an, könnte man meinen, der Track wäre einigermaßen romantisch. Großes Herz auf rotem Hintergrund, das Wort „Love“ sticht in knalligem Gelb mitten rein. Dann aber checkt man schnell, dass das Herz trieft, es blutet vielleicht, und Makonnen tut es auch. „Love“ ist keine romantische Liebeserklärung, schließlich fängt der Refrain mit „Fuck Love“ an. Over and out mit Liebe, der amerikanische Rapper trauert einem Verflossenen hinterher, fängt an zu kiffen und hat den Mittelfinger auf Anschlag. Rae Sremmurd unterstützen dabei mit Rhymes wie „It wasn’t love at first sight, it was lust all along“. Das alles läuft über eine von MiKe WiLL Made It produzierte poppige Uptempo-Nummer, die, wenn man nicht auf den Text achtet, auch so ziemlich nach Lovesong klingen könnte. Damit ist der Song am Samstag-Mittag was für jeden von euch – ob ihr nun In Love seid, oder eben nicht.
Samstag-Abend:
Cam’ron feat. Sen City, „Dime After Dime“
Bis jetzt haben Hip-Hop und Cyndi Lauper ihren Weg denkbar selten zueinander gefunden. Bis jetzt. Cam’ron und Sen City haben sich den 80er-Hit „Time After Time“ geschnappt und mal eben für ein ziemlich eindeutiges Sample verwendet. Selbst für den Titel haben sie nur einen Buchstaben ausgetauscht: „Dime After Dime“ macht aus dem ursprünglichen Lovesong eine Geschichte von Dealing und tja, eben, Geld. So ganz unironisch kann das Sample dabei nicht sein, immerhin rappt Cam’ron im gleichen Beat, wie Cyndi Lauper singt. Nachdem er im März mit „10.000 Miles“ schon an Vanessa Carltons „A Thousand Miles“ erinnert hatte, bedient sich Cam’ron hier noch einmal der, sagen wir, seichteren Popmusik. Für die Flashbacks am Samstag-Abend aber genau das richtige.
Sonntag-Morgen:
St. Vincent, „Los Ageless“
Ein Tippfehler ist „Los Ageless“ nicht, dachten wir zuerst auch. Zwar geht es in St. Vincents neuem Song durchaus um die Cali-Metropole, aber mit Abstrichen. Ironie ist angesagt, „In Los Ageless, the winter never comes, the mothers milk their young“, singt Annie Clark zu elektronischen Beats und schneidenden Synths. „How can anybody have you and lose you and not lose their minds too?“ lässt sich auf die große Stadt übertragen, scheinbar aber auch auf St. Vincents Privatleben. Ihr neues Album „Masseduction“ (noch ein Wortspiel!) soll tiefere Einblicke in das Leben der Sängerin geben. Vielleicht erfahren wir darauf ja auch mehr über ihre Beziehung zu Cara Delevingne. Wenn wir es denn decoden können. Bei so viel Metapher. Bei so viel Wortspiel.
Sonntag-Mittag:
Charlotte Cardin, „Main Girl“
Die gemütlichen Vibes für einen entspannten, aber doch nicht schläfrigen Sonntag liefert euch Charlotte Cardin aus Kanada. Stimmlich irgendwo zwischen nördlichen Kolleginnen wie Seinabo Sey und Lapsley angesiedelt, kombiniert sie auf „Main Girl“ dramatische Lyrics mit minimalistischer Produktion. Das kann nach Widerspruch klingen, so ganz stimmig ist bei bei Charlotte Cardin aber vieles nicht – im positiven Sinne. Ihre kanadischen Wurzeln in Montréal werfen Vergleiche zu der einen großen kanadischen Musik-Diva auf, ihr Look hat aber mehr was von Charlotte Gainsbourg als von Dion. Das Musikvideo zu „Main Girl“ passt da dann so gar nicht rein: Charlotte steht inmitten einer isländischen Berglandschaft und performt zwischen Felsklippen. Wir finden diesen Kontrast aber gut, denn Widersprüche schaffen ja meistens Spannung. Selbst an entspannten Sonntagen.
Sonntag-Abend:
Sam Smith: Too Good At Goodbyes
Zu diesem Gentleman muss man nicht viel sagen. Sam Smith ist wieder da. Bond-Drama war gestern, Grammy-Gewinn auch. „Too Good At Goodbyes“ handelt von Abschieden, ist aber ein Neuanfang. Sam Smiths erstes Comeback klingt so gut, wie es soll, seine Stimme wird getragen von einem starken Chor, wenig Piano, pointierte Lyrics. Das einzig Schlimme: Mit diesem Song müssen wir uns aus dem Wochenende verabschieden. Gut, dass Sam den Abschied für uns übernehmen kann. Er ist ja schließlich gut darin.