Fashion News der Woche: Martha Stewart macht Mode, Diesel stattdessen Musik und Desigual erfindet sich mit Nathy Peluso neu
Balenciaga verkauft Müllsäcke, Beyoncé released ihr neues Album und Måneskin besuchen Anna Wintour – Eine Woche voller verrückter Fashion-Momente. Wir tragen für euch die News zusammen, die es deshalb vielleicht nicht in eure Feeds geschafft haben. Checkt unsere Fashion News, wenn ihr herausfinden wollt, wie Diesel weltweite Clubkultur zelebriert und was Martha Stewart jetzt der Modewelt serviert.
Zahlen, Fakten und der Catwalk-Effekt : Vestiaire Collective veröffentlicht den Juni-Report
Eine der meistdiskutierten Listen dieser Woche war der Lyst-Index des zweiten Jahresquartals. Die Aufzählung zeigt uns anhand von Suchergebnissen, welche die „Hottest Brands” der letzten drei Monate waren. Die größte Veränderung: Gucci hat Balenciaga durch Kooperationen mit Adidas und Harry Styles vom ersten Platz verdrängt. Soweit, so vorhersehbar. Für uns war der Post-Mens-Fashion-Week-Report von Vestiaire Collective jedoch mindestens genauso spannend. Secondhand-Designerpieces werden immer beliebter, da reichen TikToks von 90er-Korsagen-Hauls von Vivienne Westwood als Beweis. Nun stellt sich also die Frage, ob sich gehypte preloved Modemarken von den Neukäufen unterscheiden. Die Suchen nach dem Label Ami Paris stiegen um 50% nach der spektakulären Show am Fuße der Sacré Cœur, während die Marke in der Top 20 des Lyst-Index gar nicht vertreten ist. Weiter zeigt der Bericht, dass der Trend beim Thrifting zu Denim-Pieces geht. Liegt das vielleicht daran, dass Prada während der Mailänder Modewoche Looks aus dem Material zeigte? Ein Auslöser könnte auch die viralen Diesel-Kollektion von Glenn Martens Anfang des Jahres gewesen sein. Zumindest ist das Label mit einem Suchanstieg von 288% der absolute Gewinner im Secondhand-Game. Vor allem die „1DR-Bag” steht hoch im Kurs. Kein Wunder, schließlich trugen auch Celebrities wie Miley Cyrus und Megan Thee Stallion bereits die Tasche. Wir sind nach diesen Insights gespannt auf den nächsten Bericht – welche dann wohl die Lieblingsmarke der Thrifter*innen sein wird?
Diesel und NTS machen die ganze Welt zu einem Club
Falls ihr auch genug davon habt, ständig nur von Berghain bis Bootshaus zu lesen, wenn es um coole Clubs geht, bietet das neue Projekt „Tracks” von Modelabel Diesel und Online-Radio NTS endlich Abwechslung. Insgesamt 18 upcoming Artists zelebrieren gemeinsam die weltweite Clubkultur und zeigen uns ein weiteres Mal, das Feiern zwar verbindet, von Land zu Land aber komplett unterschiedlich aussehen kann. Die aus drei Phasen bestehende Zusammenarbeit bringt uns Club-Events, Radio-Mixe, Roundtable-Diskussionen und wird in einer phänomenalen Party enden. Doch um warm zu werden und die verschiedenen Protagonist*innen näher kennenzulernen, starten Diesel und NTS mit Spotify-Playlists, die von Talents kuratiert werden und das Nachtleben in ihren Städten widerspiegeln. Hier lernen wir neue Musiker*innen kennen, die im Techno-, House-, Electro-, Club- und GQOM-Genre zu Hause sind. Abgesehen von potentiellen neuen Lieblingssounds liefern uns auch kurze Dokumentationen zu den 18 Musiker*innen Informationen über ihre Arbeit. So lange wir auf die Videos warten, können wir die Playlists von Loci aus Japan, Adam Shaalan aus Ägypten und allen andere Artists auf Spotify anhören.
Die köstlichste Collab der Welt: Martha Stewart x Anti Social Social Club
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Dass die US-Köchin Martha Stewart eine popkulturelle Ikone ist, sollte seit ihrer gemeinsamen Werbung mit Rapper Yung Gravy klar sein. Jetzt serviert sie ihre Fans allerdings keine One-Pot-Rezepte oder den perfekten „Martha-rita”, sondern eine besondere Art von Merch: Zusammen mit dem Streetwear-Label Anti Social Social Club launcht Martha exklusive T-Shirts und Hoodies. Wer jetzt einen wavy Schriftzug ganz nach der Corporate Identity von ASSC erwartet, liegt falsch. Die Apparel-Capsule-Kollektion zieren zwei von Marthas Instagram Fotos. Auf dem ersten Motiv sieht man sie eine Auster schlürfen und auf dem zweiten hält sie einen gekochten Hummer in die Kamera. Martha Stewart selbst ist sehr überzeugt von ihrer Kollektion und teilt ihren Follower*innen in den sozialen Netzwerken mit, dass sie schnell sein müssen, wenn sie eines der Pieces haben wollen: „Set your clocks!!!! they will be a sell out!!!!!!!” Trotz Fan-Kult und Promi-Status fragen wir uns, ob es nicht auch andere Bilder von der fast 81-Jährigen gegeben hätte. Schließlich steht der übermäßige Konsum von Fleisch und Fisch zu Recht in der Kritik. Bei der nächsten Zusammenarbeit knabbert Martha dann vielleicht lieber an einer Stange Spargel.
Nathy Peluso monochrom für Desigual
Eigentlich verbinden wir die spanische Marke Desigual mit bunten Prints und knalligen Farben. Die in dieser Woche angekündigte Herbst-Kampagne lässt uns diese Assoziationen allerdings überdenken, denn ab September will das spanische Label in eine ganz andere, sophisticated Richtung gehen. Erstes Indiz dafür sind ein zehnsekündiges Video der Sängerin Nathy Peluso und ein dazu veröffentlichtes Teaser-Bild. Die Argentinierin zeigt sich in dem kurzen Film im tief ausgeschnittenen Catsuit in einem zurückgenommenen Setting: Von Mustern und bunten Farben keine Spur. Trotz der Neuausrichtung will Desigual der eigenen DNA treu bleiben und der kommenden Kollektion noch mehr Luxus und Eleganz hinzufügen. Wie das genau aussehen wird, bleibt abzuwarten. Die vollständige Kampagne mit Nathy Peluso in der Hauptrolle können wir ab dem 21. September sehen.
Die Abschlussshow der HAW Hamburg zeigt Hamburgs Modemacher*innen von Morgen
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Am letzten Wochenende haben wir uns ein besonderes Event in einer special Location angeschaut. In der Hamburger Kulturkirche Altona zeigten die Bachelor- und Master-Absolvent*innen des Fashion Design Departments der HAW Hamburg ihre Abschlusskollektionen. Gemeinsam mit einigen Designkursen der Universität fand die jährliche „APlus”-Show zwischen Kirchenbänken statt und bot somit nicht nur eine atemberaubende Location, sondern auch den perfekten Laufsteg für die Models. Mit mehr als 20 aufstrebenden Designer*innen im Line-up bekamen wir zahlreiche Formen, Materialien und Schnitte zu sehen. Trotz individueller Designs gab es aber auch Gemeinsamkeiten unter den Entwürfen: Zum einen das für Modeschulen typische Thema der Dekonstruktion – neu zusammengesetzte Hemden oder Röcke aus mehreren Stoffen. Zum anderen spielten Schuhe in vielen der Kollektionen eine große Rolle. Oft stehen diese gerade bei Graduate Shows eher im Hintergrund, schließlich sollen sie nicht von den Kleidungsstücken ablenken. Die HAW-Absolvent*innen fanden allerdings viele Wege, das Schuhwerk passend zu ihren Designs zu gestalten, egal ob mit der Spraydose besprüht, im Mittelalter-Vibe, aus Fake Fur mit Strapsen, als geraffte Denim-Heels oder Stulpen. Wer die Abschlussshow nun selbst sehen möchte, muss sich noch ein bisschen gedulden, denn der Recap-Film ist noch nicht veröffentlicht.
Headerbild & Fotos: PR
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