Digitale Coverstory: Badmómzjay zwischen Fast Forward und Slow Motion

Zwei Alben, ein Mixtape, zahlreiche Singles und jetzt eine Kampagne mit Nike x Zalando. Badmómzjay hustlelt seit ihrem Debüt und das mit Erfolg. Im digitalen Coverinterview spricht sie über den Unterschied zwischen Badmómzjay und Jordan als Privatperson, ihre Liebe zum Tanz und wie sie auch mal abschalten kann.

Badmómzjay ist gerade überall. Damit meinen wir nicht nur musikalisch mit ihrem aktuellen Mixtape, sondern vor allem physisch. Als sie sich am Dienstagmittag zu unserem Interview dazu schaltet, ist sie gerade in einer Wohnung in Berlin. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, dass sich die 21-Jährige aus dem Auto einwählt, aber wie so oft ist die Rapperin ihrer und unserer Zeit voraus. Im Gespräch erzählt sie, dass sie gerade, was ihre Arbeit angeht, absolut Typ Fast Forward ist. Einen der Gründe für diese Haltung findet sich in Badmómz Track „Blessed”: „Du stehst um drei Uhr frühestens auf / War um sieben schon am Airport, nehm‘ das Frühstück in der Lounge / Ich war früher schon so drauf, ja, hustle ganzen Tag lang / Dieses Rap-Ding ist kein Spaß, Mann”.

Abgesehen davon, dass sich Jordan – Badmómzjay bürgerlicher Name – ihren Platz in der deutschen Rap-Szene sehr jung und sehr hart erkämpft hat und gerade als Frau doppelt so viel arbeiten musste wie ihre männlichen Kollegen, treibt sie auch noch etwas anderes an. Sie ist ohne viel Geld bei einer alleinerziehenden Mutter groß geworden, das prägt und bleibt im Gedächtnis. „Ich wollte immer Air Force haben, damals noch die hohen mit Klettverschluss. Eines Tages an meinem Geburtstag habe ich sie dann bekommen und ich habe diese Schuhe nie wieder ausgezogen. Ich habe sie so lange getragen, bis sie wirklich aufgetragen waren.” Dass sie jetzt Jahre später das Gesicht für die aktuelle Nike x Zalando „Find your Feel”-Kampagne sein wird, hätte sie bestimmt nicht gedacht und auch heute erzählt sie, dass es jedes Mal crazy sei, mit dieser Brand zusammenzuarbeiten.

Badmómzjay trägt einen Bodysuit und „Versair” Trainingsschuhe von Nike

Dass sie eine absolute Hustlerin ist, sagt und rappt sie nicht nur, sondern zeigt auch ihr Werdegang. 2019 erschien Badmómz erste Single „24/7” mit gerade mal 17 Jahren, danach folgten zahlreiche Singles, das erste Album 2021 und eine Tour 2022. Im November letzten Jahres droppte die Rapperin „Survival Mode”, mit welchem sie 2024 noch in zwölf Städten auftreten wird. Wo andere sich eine wohlverdiente Pause gönnen würden, legt Badmómzjay erst richtig los. Denn wie überbrückt man die ersten Monate des neuen Jahres, wenn man gerade erst sein neues Album releaset hat? Genau, mit einem Mixtape, 15 neuen Tracks und einer Clubtour. Klingt viel, aber wenn sie die Zeit noch einmal zurückdrehen könnte, würde Jordan nichts daran ändern wollen: „Für mich war es wichtig, durch diesen Prozess zu gehen und so früh anzufangen. Das hat mich krass geshaped und ich bin durch so viele Momente gegangen, wo ich mich immer wieder aufgeben und mich neu finden musste, um jetzt die Person zu sein, die ich gerade bin.”

Badmómzjay trägt die „Zenvy” Leggings & Longsleeve und „Free Metcon 5” Trainingsschuhe von Nike

DIE PERFEKTE SYMBIOSE AUS JORDAN, die Privatperson UND BADMÓMZJAY

In wenigen Momenten gibt es für die junge Rapperin auch Slow Motion. Dann wird aus Badmómzjay wieder Jordan. So ganz lassen sich die beiden allerdings nicht immer trennen und sie habe eine Zeit damit zu kämpfen gehabt und gedacht, dass Badmómzjay Jordan sein müsse, aber verstanden, dass eine Person nicht ohne die andere existieren könne. Man merkt im Gespräch, dass dieser Switch eher ein Gefühlsding ist und sich für Außenstehende nur schlecht beschreiben lässt. Passenderweise steht ihre aktuelle Nike x Zalando Kampagne unter dem Slogan: „Find your Feel”. Denn wenn eins aus ihren Texten hervorgeht, ist es, dass sie viel fühlt – und allen ihren Emotionen Raum gibt. Von Lines wie „Die Zahl der Leute, die mir sagen, sie haben auf mein Album Bock / Steigt parallel zu denen, die nur drauf hoffen, dass mein Album floppt” aus dem Song „Bali Freestyle” bis zu „Sag mir, bin ich so? / Wann ist das passiert und sag, war ich schon immer so? / Kann die Stille denn nicht einfach ihre Stimme schon’n? / Weil mein Herz versucht zu heil’n / Doch mein Kopf schlägt wieder alles kurz und klein” aus „Warum bin ich so” rappt Badmómz einfach unverblümt über das, was sie fühlt und was sie beschäftigt.

„Ich wünsche mir, dass jede*r sich in irgendeinem Song findet und sich gehört und gesehen fühlt.”

Immer auf dem Boden und dem Dancefloor geblieben

Vermutlich ist das einer der Gründe, warum sie eine Die-Hard-Fanbase hat. Ihre Community schätzt Jordan für ihre Ehrlichkeit, aber auch dafür, dass sie sich wirklich für sie interessiert. Immer wieder beantwortet sie Fragen, teilt DMs, die sie berührt haben und teasert Songs in kurzen Videos an, in denen sie aus ihrem Zimmer rappt. Zwar lebt die Rapperin mittlerweile ein Leben, mit dem sich nur wenige wirklich identifizieren können, aber sie hat es geschafft, nie den Bezug zu ihren Wurzeln und auch ihren Fans zu verlieren. Badmómzjay ist relatable geblieben und mit ihrem hart erarbeiteten Erfolg ein Vorbild für viele geworden. Sie hofft, dass ihre Community genau das aus ihren Songs mitnimmt: „Ich wünsche mir, dass jede*r sich in irgendeinem Song findet und sich gehört und gesehen fühlt. Egal, ob es dasselbe ist, was ich dabei gefühlt habe oder ob es das Thema ist, über was ich rede.”

Badmómzjay trägt einen Bodysuit und „Versair” Trainingsschuhe von Nike

Jordan hat neben ihren Songs noch eine andere Form, sich selbst und ihre Gefühle auszudrücken: Tanz. Gesang und Bewegung gingen bei ihr immer Hand in Hand. Heute antwortet sie wie die meisten Tänzer*innen auf die Frage, was es ihr bedeutet: alles. Sie supportet die Dance Community, wo es nur geht und sagt selbst, dass viele davon mittlerweile Freund*innen geworden seien. „Für mich ist das Freiheit. Für mich fliegen die Leute, und ich finde es krass, wie sie sich ausdrücken mit ihrem Körper”, erzählt Badmómz im Interview. Sie ist das ganze Gespräch über sehr aufmerksam und die Leidenschaft für ihren Job sieht man ihr an, aber beim Thema Tanz blitzen ihre Augen einmal mehr auf. Hier verschwimmt die Grenze zwischen Badmómzjay und Jordan, denn beide scheinen diesen Teil ihres Lebens auf die ein oder andere Weise zu brauchen.

Slow Motion zum Runterkommen

Badmómzjay trägt einen „Indy Plunge” Bra, „Zenvy” Leggings und „Versair” Trainingsschuhe von Nike

Tanz, Rap, Touren, Alben, Nike x Zalando Kampagne. Wer immer 120 % gibt, braucht auch Zeit zum Abschalten. Jordan hat keine bestimmten Techniken, die sie immer wieder grounden, sondern sie vertraut auf ihr engstes Umfeld. Die wenigen ruhigen Momente in ihrem Leben verbringt sie mit Freund*innen und Familie, die sie sonst nicht so oft sieht. „Das ist mir voll wichtig, einfach nach Hause zu meinen Freunden zu kommen und mit den Leuten Zeit zu verbringen und nah zu sein, die ich schon kannte, bevor das alles hier so war.” Mit „das alles hier” meint sie natürlich ihre Karriere, zahlreiche Auszeichnungen und eine aktuelle Kampagne mit Nike x Zalando. Wie gesagt, Badmómz hat ihre Wurzeln nie vergessen und scheint selber manchmal nicht zu glauben, dass „das alles hier” wirklich ihr Leben ist.

Kurz vor dem Ende des Interviews fragen wir Badmómzjay, worauf wir uns beim Nike Well Collective Festival im Mai mit ihr freuen dürfen. Sie grinst und sagt, dass das eine Überraschung werden würde. Denn morgen geht es jetzt erstmal in den nächsten Flieger nach Kalifornien. Fast Forward kann die Rapperin dann doch einfach am besten.

Badmómzjay trägt „Zenvy” Leggings & Longsleeve und „Free Metcon 5” Trainingsschuhe von Nike

Bezahlte Kooperation mit Nike und Zalando

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