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Der NYLON Guide für Lissabon

Wo ihr schlafen, essen, trinken und shoppen solltet.

Text: Ben Barna // Bilder via NYLON.com

Vor ein paar Wochen fuhren wir nach Lissabon zum „NOS Alive Music Festival“, das jedes Jahr am Ufer des Flusses Tejo stattfindet – kurz vor der Stelle, an der er in den Atlantik mündet. Die Headliner The Weeknd, Foo Fighters und Depeche Mode wurden um Acts wie The xx, Phoenix, Alt-J, Ryan Adams sowie einer Reihe lokaler Bands ergänzt. Ein eklektisches Line-up, das so ziemlich jeden jungen Menschen in dieser Millionenstadt in seinen Bann zog.

Doch obwohl das Festival mehr als genug Action für ein Wochenende bot, reist man natürlich nicht in Portugals Hauptstadt, um die ganze Zeit auf dem Festivalgelände zu verbringen. Einst als Stiefgeschwisterkind von Europas anderen großen Städten abgestempelt, genießt Lissabon seit einiger Zeit einen Ruf als eine der aufregendsten Metropolen des Kontinents. Ein aufstrebendes kulturelles Zentrum mit einer explodierenden Kunst-Szene, einer einzigartigen Gastro-Kultur sowie kosmopolitischen Vibes, die sich nahtlos in den alten Charme der Stadt einfügen. Kurz gesagt: Lissabon ist zu einer der beliebtesten Städte ganz Europas geworden. Und es ist sehr, sehr günstig. Wir haben für euch einen Überblick zusammengestellt über einige der besten Orte, die Lissabon zu bieten hat.

WO SCHLAFEN?

Bild: The Independente

The Independente
Halb Hotel, halb Hostel, befindet sich diese lokale Boho-Institution in einem eleganten Art-Deco-Gebäude, das perfekt zwischen den angesagten Vierteln Barrio Alto und Príncipe Real liegt. Die Zimmer mit klassischem Dekor sind dezent eingerichtet. Ein großartiger Ort zum Abhängen: mit einer Terrassenbar, die einen tollen Blick auf die Altstadt freigibt und dem Restaurant Decadante, das sowohl unter Touristen als auch Einheimischen als eines der beliebtesten der Stadt gilt.

Pestana Palace
Weithin bekannt als „der Ort, an dem Madonna absteigt, wenn sie in der Stadt ist“, macht dieses Fünf-Sterne-Hotel seinem Namen alle Ehre – schließlich ist es in einem ehemaligen Palast untergebracht. Die Zimmer im Hauptgebäude geben euch das Gefühl, als seid ihr mitten in einer Folge von „The Crown“ gelandet. Das Gelände ist weitläufig und majestätisch: mit einem Pool, der eine Fontäne in der Mitte beherbergt und exotischen Gärten, die Königen würdig sind. Die Atmosphäre hier ist lauschig und luxuriös. Wenn ihr Lust habt, verschwenderisch zu sein: Dieses Hotel ist es wert.

WO ESSEN?

Bild: A Chevicheria

A Cevicheria
Wenn ihr jemals mit einem riesigen Oktopus zu Abend essen wolltet, der über eurem Kopf hängt: Hier ist der richtige Ort dafür. Aber die Instagram-würdige Installation ist nur der Anfang. Seit Chefkoch Kiko Martins Restaurant vor ein paar Jahren in Príncipe Real eröffnete, hat es sich zu einem der beliebtesten Orte der Stadt entwickelt – leicht zu erkennen an den Menschenmassen, die draußen auf der Straße stehen und auf ihren Tisch warten, während sie an einem Pisco Sour nippen. Innen drinnen ist es klein und gemütlich, mit einer halbmondförmigen Bar, die viel vom Raum einnimmt. Die Gäste laben sich an dem namensgebenden Gericht, von dem es verschiedene Variationen gibt. Der Star der Show ist zweifelsohne die klassische Ceviche: weißer Fisch, Süßkartoffelpuree, Zwiebeln, Algen und Leche de Tigre. Eine Offenbarung.

Ponto Final
Wenn ihr bereit seid, auf einer Fähre zu springen und die kurze Fahrt über den Tejo in Kauf zu nehmen, dann ist Ponto Final definitiv die Reise wert. Geht zehn Minuten von der Fährstation entlang des Flusses – wo euch ausladende Ansichten Lissabons erwarten – und stoppt erst, wenn ihr eine Ansammlung leuchtend gelber Stühle, Tische und Sonnenschirme am Rande des Wassers seht. Nehmt euch einen dieser Stühle, gefährlich nah an der Wasserkante, und gönnt euch das volle Programm. Das Essen ist großartig – traditionell portugiesisch auf hohem Niveau – aber es ist zugegebenermaßen zweitrangig im Vergleich zur Lage, die einfach nur spektakulär ist.

Cervejaria Ramiro
Ein Lissabon-Guide wäre nicht komplett ohne diese Meeresfrüchte-Institution. Locals würden euch vielleicht raten, einen Bogen um dieses Restaurant zu machen: Seitdem es in der amerikanischen Kochsendung „Anthony Bourdain – Eine Frage des Geschmacks“ vorgestellt wurde, hat es sich zu einem beliebten Touri-Spot entwickelt. Dennoch: Wenn ihr nicht hingeht, verpasst ihr etwas. Die frischsten Garnelen, Krabben und Muscheln erwarten euch in einer wuseligen, altertümlichen Kulisse, die vor Atmosphäre und Charme nur so strotzt. Tipp: Den Laden nicht zur Stoßzeit besuchen, um lange Schlangen zu vermeiden.

Taberna da Rua das Flores
Wir gestehen: Als wir in diesem schmalen, schwach beleuchteten, außerordentlich romantischen Restaurant ankamen, das in einer ruhigen Seitenstraße versteckt liegt, informierte uns die Kellnerin freundlich, es würde ungefähr erst dann ein Tisch für uns frei werden, wenn der Laden schon geschlossen sei. Schade, denn die Amêijoas à Bulhão Pato (Muscheln in einer Knoblauch- und Buttersoße), die hier jeder genoss, sahen köstlich aus. Wenn wir wieder nach Lissabon zurückkehren, steht dieser bezaubernde, kraftvolle Ort ganz oben auf unserer Liste.

Cantinho do Avillez
Es wäre ein Sakrileg, einen Lissabon-Reiseführer zu schreiben, ohne eins von Jose Avillezs Restaurants zu erwähnen (der so etwas wie der Jamie Oliver Lissabons ist). Dies ist sein erstes und zugänglichstes Restaurant – und jenes, welches ihn einst berühmt machte. (Avillez steckt auch hinter der Fine-Dining-Institution Belcanto, die von vielen als das beste Restaurant des Landes angesehen wird.) Die Einrichtung ist einfach und einladend, genau wie das Essen: traditionelle portugiesische Gerichte auf hohem Niveau wie Steak-Sandwiches, Kabeljau und Oktopus von der Algarve.

Solar Dos Presuntos
Wenn ihr in dieses Seafood-Mekka geht, werden euch zwei Sachen aus den Socken hauen. Erstens: die Ehrfurcht einflößenden, rohen (und lebendigen) Meeresfrüchte, die hier ausgestellt werden. Zweitens: die Wände voller Fotos von jeder verdammten Berühmtheit, die diesen Laden jemals besucht hat (es sind viele). Das mehrstöckige Restaurant eignet sich hervorragend für Gruppen, das Seafood ist sehr traditionell zubereitet und von höchster Qualität. Der im galizischen Stil zubereitete Oktopus schmeckt überragend, der Kabeljau zergeht im Mund, und der Hummer ist der beste, den ihr weit und breit findet. Aber Vorsicht: Das Restaurant ist laut und immer tierisch voll.

WO TRINKEN?

Bild: Pavilhao Chines

Pavilhao Chines
Eine Bar wie ein Museum: Dieser exzentrische Spot ist in einem ehemaligen Supermarkt untergebracht und hat mehrere Räume – jeder bis zum Rand mit Kriegs-Utensilien vollgepackt: alte sowjetische Medaillen, kleine marschierende Soldaten, Modellkampfjets und ja, sogar ein paar Hitlerpuppen. Verliert euch in der Geschichte, während ihr an einigen wirklich guten Cocktails nippt. Fachmännisch zubereitet von einem gleichmütigen Barkeeper im Smoking, versteht sich.

Jeder der vielen Kioske der Stadt
Es wird oft gesagt, Lissabon sei eine Stadt der Hügel. Aber es ist auch eine Stadt der Kioske. Die omnipräsenten Stationen, die überall in der Stadt verteilt sind (auch an den vielen atemberaubenden Aussichtspunkten), haben Sitzplätze im Freien und servieren so ziemlich jedes Getränk, das man sich wünschen kann – alkoholische und andere (nehmt die Alkoholischen). Es hat schon was für sich, ein kaltes Bier zu ordern und es mitten auf den belebten Straßen Lissabons zu genießen.

Lost in Esplanada Bar
Lissabon hat so eine überwältigende Anzahl von Terrassen- und Rooftop-Bars mit atemberaubenden Aussichten auf die Terrakotta-Dächer und den tiefblauen Tejo, dass es schwer fällt, sich für eine zu entscheiden. Unser Tipp: diese schrullige, bunte, baumgesäumte Terrasse mit nahöstlichem Flair und 360-Grad-Blick auf die Stadt. Die schläfrigen Tage erwachen nachts mit Live-Musik zum Leben.

A Tasca do Chico
Apropos Live-Musik: Der Musik-Stil, der am meisten mit Lissabon verbunden wird, ist Fado. Eine fast 200-jährige Kunst, die für gewöhnlich einen Sänger mit trauriger, melancholischer Musik beinhaltet, der von ein oder zwei Gitarren begleitet wird. Dies ist vielleicht der beste Ort der Stadt dafür: eine charmante, intime Zuflucht im Herzen des chaotischen Partyzentrums Barrio Alto.

WO SHOPPEN?

LX Factory
Diese Ansammlung von Geschäften und Restaurants in einem renovierten historischen Industriekomplex ist ein Symbol für Lissabons jüngste Auffrischung und seine Wandlung in ein florierendes Zentrum von Design und Unternehmergeist. Im Schatten der „25 de Abril“-Brücke gelegen, beherbergt diese Outdoor-Mall ganz verschiedene Shops. Etwa Retroshop, ein Geschäft mit Vintage-Stücken wie Koffern und Schreibmaschinen. Pura Cal, ein süßer Shop gefüllt mit kunsthandwerklichen Home-Artikeln. Und Ler Devagar, wohl eine der schönsten Buchhandlungen der Welt, die sich in einer alten Druckerei mit raumhohen Bücherregalen befindet. Ein Muss.

Embaixada
Untergebracht im atemberaubenden „Ribiero da Cunha Palace“ in Príncipe Real, verkauft diese „Shopping-Galerie“ Möbel, Kleidung, Accessoires, Schmuck, Kosmetik und Schuhe von lokalen Anbietern. Storytailors, eines der coolsten Designhäuser Portugals, befindet sich ebenfalls hier. Muu ist ein schicker Laden mit einem Fokus auf Handtaschen und Accessoires, während O da Joana perfekt ist, um handgefertigte Kleider zu erstehen. Aber auch wenn ihr kein Geld ausgeben wollt: Allein durch die majestätischen Räumlichkeiten zu wandeln, lohnt den Besuch.

 

Robin Micha
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