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Superorganism: Diese Newcomer machen Lust auf den Festival-Sommer

Ihr „Superorganism“ noch nicht? Dann wird es höchste Zeit: hier kommen die wichtigsten Facts über die Indie-Pop-Band.

Text: Grant Rindner

Die Geschichte von „Superorganism“, einer achtköpfigen Pop-Band, die ihre Karriere im Internet startete, wurde schon oft erzählt. 2017 stellten sie ihren Song „Something for Your M.I.N.D“auf SoundCloud online, ein Synthie-Pop-Mischung, die von einer kryptischen Nachricht begleitet, die in etwas so lautete: „Wir sind Superorganism aus Maine/London. Wir stehen für DIY. Wir sind acht und werden immer mehr“. Wenig später hatten sie Fans wie Frank Ocean.

Der Sound von „Superorganism“ ist fröhlich, vielschichtig und konträr – und wer ihr Album gehört hat, denkt am Ende vielleicht, er habe der Musik von zwei unterschiedlichen Bands gelauscht. Wie ein roter Faden zieht sich jedoch der Gesang der jugendlichen Leadsängerin Orono Noguchi durch alle Tracks, die den Rest der Band in Japan kennenlernte. Sie blieb mit ihnen in Kontakt, während sie ihren Abschluss auf einer Privatschule in Maine besuchte. „Ich erinnere mich an den Moment, als Orono uns ihre bearbeitete Version von unserem Demo zu ‚Something for Your M.I.N.D.‘ schickte“, erzählt Ruby, einer der Backup-Sänger der Gruppe. „Wir waren in der Küche, die der einzige Gemeinschaftsraum in unserem Haus, setzten uns hin und hörten es uns an. Danach sagte jeder so etwas wie: ‚Was ist das? Das ist cool. Das ist großartig.'“

Fand auch das Internet und der Track war ein Hit. Gleichzeitig gab es jede Menge Gerüchte um diese neue, mysteriöse Band names „Superorganism“. Einige glaubte, dass sie das neue Projekt von Kevin Parker von „Tame Impala“ oder Damon Albarn von „Gorillaz“ ist, andere stellten die Theorie auf, dass Orono kein realer Mensch sondern ein Hologramm ist. Mittlerweile dürften allen klar sein: „Superorganism“ ist eine Band aus Fleisch und Blut – und wir werden sicher noch viel von ihr hören.

Ich traf Superorganism ein paar Stunden vor ihrer Show in Brooklyn’s Music Hall of Williamsburg, und als ich die Treppe zum Green Room hinaufsteige, sitzen Orono, Ruby, Harry, Emily, Tucan, B und Soul an ganz oben (Robert Strange, der für Visuals und Bühnenbild zuständig ist, war nicht anwesend). Wir schütteln uns in rascher Folge die Hand, als wäre ich ein Politiker auf Wahlkampftour. Und obwohl ich die Band erst ein paar Sekunden persönlich kenne, kann ich mir sofort vorstellen, wie es wohl in ihrem Haus in London zugeht, wo sie gemeinsam kreativ sind. „Visuals entwickeln, Songs schrieben, Songs produzieren – dass alles passiert bei uns zu Hause zur gleichen Zeit. Jedes Mitglied unseres Künstlerkollektivs hat die gleichen Rechte – und wann was fertig ist, entscheidet jeder selbst“, erzählt Ruby.

Doch obwohl die Band eng zusammen lebt, hat sie ihre Arbeit so fortgesetzt, wie noch zu Zeiten als etliche Kilometer zwischen den Mitgliedern lag: Sie schicken sich immer noch gegenseitig Dateien, anstatt stundenlang zusammen in einem Raum zu hängen. Das World Wide Web wird wohl immer eine zentrale Rolle in der Geschichte der Band spielen. „Trotzdem ist es merkwürdig, wenn die Leute sagen: ‚Superorganism‘ ist eine Internet-Band‘, weil ich das Gefühl habe, dass jede Band, die existiert hat, nachdem das Internet relevant geworden ist, eine Internet-Band ist“, sagt Orono. 

Auf der Bühne tauchen sie in Neon-Regenanzügen auf, jeder in einer anderen Farbe. Die Lichtshow schafft eine totale Einheit zwischen den Bandmitgliedern, der Musik und den Projektionen. Wer das einmal live erleben möchte: Die Band hat vor kurzem ihre erste Headliner-Tour in den USA beendet und ist demnächst auf etlichen Festivals in Europa zu sehen, zum Beispiel auf dem Melt Festival im Juli oder dem  Zürich Open Air im August 2018. Eine gute Gelegenheit für „Superorganism“ zu beweisen, dass sie mehr als nur ein Internet-Hit sind.

Nylon
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