12 neue Dinge,
die wir über Brad Pitt gelernt haben
Dank des aktuellen GQ-Cover-Interviews haben wir noch einmal völlig neue Seiten an dem Schauspieler entdeckt.
Foto: Tim P. Whitby / Getty Images // Text: Talyor Bryant
Brangelina gibt es nicht mehr. Soviel ist klar. Brad Pitt und Angelina Jolies Wege haben sich bereits im vergangenen September getrennt und seither kursieren Gerüchte rund um das Sorgerecht. So wurden Pitts Fähigkeiten als Vater angezweifelt, weil er angeblich auf dem Höhepunkt der Trennung mit Marion Cotillard ins Bett ging (bis heute bestreitet die Schauspielerin das Gerücht). Jedenfalls: Es war für beide Seiten eine chaotische Zeit. Fast acht Monate später stellt sich Brad Pitt erstmalig der Öffentlichkeit.
In einem Interview mit dem GQ Style Magazin berichtet der Schauspieler, wie es ihm gelingt, sein neues Leben als Single in Los Angeles Stück für Stück auf die Beine zu stellen. Er gibt sich sehr offen, fokussiert auf das Wesentliche. Er lebt zusammen mit seinem besten Freund, der Bulldogge Jacques. Er erwähnt, dass er nach wie vor mit seiner Ex-Frau ein System erarbeite, um die gemeinsamen sechs Kinder regelmäßig sehen zu können. Auch im Hinblick auf die Scheidung gäbe es noch Dinge zu klären. Inzwischen habe er aber auch einige Hobbys wieder aufgenommen und es sogar geschafft, für ein paar Fotoshootings in verschiedenen Nationalparks vor der Kamera zu stehen. Wir haben die interessantesten Passagen seines Interviews weiter unten für euch zusammengestellt. Die ganze Story, sowie eine von Ryan McGinley fotografierte Strecke mit fantastischen Fotos von Brad Pitt, findet ihr hier.
1. Er liebt Matcha-Tee, am liebsten selbstgemacht. Außerdem hat er sich angewöhnt, jeden Morgen und jeden Abend ein Feuer anzuzünden.
„So fühle ich mich einfach lebendig in diesem Haus“, erklärt er. Er sei sprichwörtlich in einem Käfig aufgewachsen und streng religiös erzogen worden. „Wir wurden zunächst als Baptisten erzogen, sehr eng orientiert am Christentum. Später dann, als ich in der High School war, wandten wir uns einer charismatischeren Bewegung zu, schwangen große Reden, reckten unsere Hände in die Luft und all so ein Zeug.“
2. Mit Politik möchte er eigentlich nicht wirklich etwas zu tun haben.
„Ich engagiere mich lieber auf andere Weise. Beispielsweise über Filme mit einer bestimmten Botschaft. Irgendetwas muss mich wirklich antreiben, ich kann nicht bloß so tun als ob. Ich wuchs bereits mit einem gewissen Misstrauen der Politik gegenüber auf, also baue ich lieber für irgendjemanden ein Haus in New Orleans oder realisiere Filme, die es sonst vielleicht nicht geben würde.“
3. Er kann sich neuerdings für R&B begeistern.
„Ich habe noch nie jemanden lauter lachen hören als eine afrikanische Mutter, die gerade neun Familienmitglieder verloren hat. Wie kann das sein? Endlich habe ich R&B verstanden! Diese Musik entspringt einem großen Gefühl von Schmerz und ist zur selben Zeit ein Fest. Für mich bedeutet das, zu umarmen, was man hat. Dafür steht diese afrikanische Frau mit einem derart übermütigen Lachen, das mir niemals über die Lippen kommen würde.“
4. Darüber hinaus wiederum hört er eine Menge Frank Ocean.
„Ich finde diesen jungen Mann sehr sehr besonders. Er ist in seinen Texten fast erschreckend ehrlich. Ich kann nur Gutes über ihn sagen.“
5. Nennt das, was er durchmacht bloß nicht Midlife Crisis. Oder vielleicht doch?
„Für mich bedeutet eine Midlife Crisis die Angst vor dem Älterwerden, vor dem Tod. Wenn du plötzlich meinst, dass du einen Lamborghini brauchst (Pause) … und ich muss sagen, in letzter Zeit gefallen die mir ziemlich gut (lacht).“
6. Er hat aufgehört zu trinken und den Alkohol mit Cranberry-Saft und Sprudelwasser ersetzt, zusätzlich zum Matcha-Tee.
„Ich habe definitiv zu viel getrunken. Es wurde zum Problem. Und ich bin wirklich froh, dass ich das nun seit einem halben Jahr unter Kontrolle habe, was mitunter schwierig war. Aber ich fühle wieder, bin sensibel, das ist gut. Ich glaube, solche Herausforderungen gehören zum Menschsein dazu: Entweder du lehnst sie ab oder du stellst dich und hast die Chance, dich zu entwickeln.“
7. Er hat angefangen, seine Hände neu zu nutzen.
„Ich mache alles mit meinen Händen. Verarbeite Ton, Gips, Betonstahl, Holz. Ich versuche, die Materialien kennenzulernen. Im Moment tut mir das sehr gut, die Möglichkeiten und Grenzen dieser Rohstoffe zu erforschen. Ich muss von ganz vorn anfangen, mich stabilisieren, neu positionieren, um weitergehen zu können.“
8. Er sorgt sich, dass seine Berühmtheit seinen Kindern schaden könnte.
„Es ist sehr hinderlich, wenn in der Öffentlichkeit Gerüchte und Unwahrheiten über dich kursieren. Das belastet mich besonders in Bezug auf meine Kinder und auch was ihre Freunde denken. Und natürlich ist es nicht mit einer kleinen Anekdote getan, denn die Presse verdient viel Geld mit diesen Storys. Und wie wir alle wissen, verkaufen sich Sensationen am besten. Dieser Tatsache sind meine Kinder ausgesetzt, das macht mir Sorgen. Ich mache mir Gedanken über diese Bilder, die sie zu Gesicht bekommen. Ich möchte sicherstellen, dass alles in Ordnung ist.“
10. Zum Schutz seiner Kinder ist er nicht interessiert daran, in puncto Sorgerecht vor Gericht zu ziehen.
„Ein Anwalt sagte mal. ‚Niemand gewinnt vor Gericht – es geht bloß darum, wer am Ende mehr verletzt wird.’ Da scheint etwas Wahres dran zu sein, du bringst ein Jahr damit zu, dich in einem Fall klar zu positionieren, warum du Recht und die anderen Unrecht haben – und eigentlich investierst du nur in dieses schlimme Gefühl von Hass. Glücklicherweise sieht meine Frau das genauso. Es ist erschütternd genug für die Kinder zu erleben, dass ihre Familie plötzlich zerbrochen ist.“
11. Er hat keine Lust, ein Buch zu schreiben.
„Ich finde Schreiben einfach zu mühsam. Mir liegt auch nicht wirklich etwas daran, Geschichten zu bewahren. In diesen Momenten neige ich zum Pessimismus, verfalle in diese ‚Irgendwann-ist-eh-alles-vorbei’-Mentalität. Aber ich weiß, dass die Leute, die mich lieben, mich sowieso gut kennen. Das genügt mir.“
12. Er möchte am Liebsten nicht mehr Brad Pitt genannt werden.
„Ich wünschte, ich könnte meinen Namen ändern. So wie P. Diddy. Ich könnte Puffy heißen oder – wie wäre es mit Snoop? Lion? Brad hört sich irgendwie total falsch an und trotzdem fühle ich mich verdammt noch mal wie Brad.“
Issue #5 of @GQStyle – Brad Pitt in the parks. pic.twitter.com/0Uo3TyZdCx
— Will Welch (@willwelch) 3. Mai 2017