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Indie Sound für Tagträume

Wir haben das 2016 gegründete Duo „Birthday“ zum Interview getroffen.

Foto: Iga Drobisz // Text: Sydney Gore

Auch wenn man alleine hervorragend funktioniert, ist es doch ein umso schöneres Gefühl, wenn jemand um die Ecke kommt und alles noch viel besser wird. So geschehen im Falle von ‚Birthday’, dem 2016 gegründeten Duo, bestehend aus dem Produzenten Luka, aka ‚RIP Swirl’, und Sänger Kamran. Die beiden Künstler ergänzen sich perfekt und kredenzen verträumte Songs – für relaxte Momente und Reisen zurück in die eigene Vergangenheit. ‚Birthdays’ tiefenentspannten Liedern gebührt das Prädikat ‚Indie Pop’, geprägt von Kamrans gebrochener Stimme und Lukas unverwechselbaren Gitarren-Kompositionen. Das Resultat ist eine Handvoll erdender Songs mit fragiler Attitüde. Wenn euch beim Anhören nicht warm ums Herz wird, wissen wir es auch nicht. In Kürze erscheint ihr neues Album bei ‚Tombstone Recordings/WeDidIt’. Im Interview erfahrt ihr mehr über die Jungs hinter ‚Birthday’.

Wenn es um eure Karriere geht – worauf seid ihr am meisten stolz?
Luka: Ich bin ein Fan der WeDidIt-Crew. Ich liebe ihre Musik und bin stolz, dass sie unsere Songs veröffentlichen.

Welche berühmte Person – egal ob lebend oder tot – hättet ihr gern als Mitbewohner?
Kamran: Am besten jemand der kochen kann – vielleicht Action Bronson?

Welche Musik hört ihr am liebsten beim Autofahren?
L: Wir haben einige Zeit in Hamburg verbracht und für unsere ersten Shows geprobt. Wir fuhren im Auto herum, mit offenem Fenster, aßen Kinder Country und hörten sehr oft die erste SALES EP, auch Action Bronson war einer unserer Favoriten. Ich habe kürzlich ein paar alte CDs gefunden, darunter jede Menge Limp Bizkit und Slipknot. Da kam mir der Gedanke, mit Kam herumzufahren und NuMetal zu hören.

K: Ich bin dabei.

Welche Karriere hat für euch Vorbildcharakter?
K: Peter Andre.

Was ist eure erste musikalische Erinnerung?
L: Für mich die Musik, die meine Eltern immer an Weihnachten gehört haben. Das war die einzige Zeit im Jahr, zu der ich ihre Musik wirklich genießen konnte. Ich war ja noch zu klein meine eigenen Songs zu entdecken. Und alte Weihnachts-Jazz-Platten können so gut sein!

Wo macht ihr am liebsten Musik?
L: Am liebsten im Schlafzimmer. Seit kurzem treffen wir uns jeden Sonntag zu einer Session, das ist immer ziemlich lustig. Eigentlich war ich beim Musik machen immer alleine, aber das ändert sich gerade. Und ich genieße es.

Bitte beschreibt eure Ästhetik in drei Worten.
K: Beats, Rhythmus, Leben.


Wenn ihr nur noch ein einziges Kleidungsstück tragen könntet, welches wäre das?
K: Einmal sah ich jemanden, der einen Hut mit dem Schriftzug „Fuck it“ trug – vielleicht den?

Habt ihr irgendein Ritual vor einem Auftritt?
L: Nicht wirklich. Wir haben noch nicht so viele Konzerte zusammen gespielt. Vielleicht trinken wir zukünftig einfach ein Bier.

In welcher Zeit hättet ihr gerne gelebt?
L: Das klingt vielleicht nach Klischee aber ich denke, es sind die 70er Jahre, die waren bestimmt lustig. Da war die Musikbranche noch nicht so am Ende und alles war viel entspannter.

Wobei seid ihr am liebsten alleine?
L: Ich habe eigentlich keine anderen Hobbys und bin nur gern alleine, wenn ich Musik mache.

Wann seid ihr wirklich entspannt?
K: Auf dem Beifahrersitz in einem fahrenden Auto mit Premium-Pop-Musik im Ohr.

Wie wart ihr in der High School so drauf?
L: Meine Freunde und ich standen auf Metal und Skateboards. Alles andere hat uns nicht interessiert. Mehr noch, alles andere haben wir regelrecht gehasst. Wir haben alle in Death Metal Bands gespielt und ich war absolut überzeugt davon, dass ich nie etwas anderes als Metal hören würde.

K: Bei mir war es zunächst ähnlich. Erst seit ich so ungefähr 13 war, hörte ich Bands wie ‚The Smiths’ und verwandelte mich langsam von einem Metalhead in einen Vertreter der melancholischen Fraktion.

Auf was seid ihr besonders stolz?
K: Auf meine Hashtags.


Habt ihr irgendwelche Phobien?
L: Ich weiß nicht, ob das eine echte Phobie ist, aber ich mag wirklich keine Nadeln. Vor allem im Zusammenhang mit der Haut. Das macht mich echt fertig.

K: Ich habe vor allem Angst.

Welche neuen Hobbys würdet ihr gern aufnehmen?
L: Ich würde gern irgendwas mit Kunst machen. Ich weiß nicht genau was, vielleicht meine eigenen Artworks und Plattencover.

Welches sind eure nächsten Projekte?
L: Bei mir zwei EPs, die ich bald unter dem Namen meines Solo-Projekts ‚RIP Swirl’ rausbringe. Dann arbeiten wir an einer EP von ‚Birthday’. Die ist fast fertig. Ich würde sagen, mit ein bisschen weniger Gitarre und etwas stärkeren R&B-Einflüssen.

K: Ich bringe bald das erste ‚Fake Laugh’ Album raus, mein zweites Musik-Projekt.

Wo wollt ihr karrieremäßig in fünf Jahren stehen?
L: Wir hoffen, bis dahin noch mehr Musik veröffentlicht zu haben. Kam und ich schreiben so viele Songs für unsere Solo-Projekte und auch für ‚Birthday’, und es fühlt sich so an, als würde einiges davon nie veröffentlicht. Es wäre toll eine anständige Fan-Base zu haben und nicht von anderen Leuten abhängig zu sein, wenn wir etwas veröffentlichen wollen. Ein eigenes Label wäre toll.

K: Ich hoffe so viel gute Musik wie möglich veröffentlichen zu können. Vielleicht wäre auch ein zweites Standbein cool. So etwas wie Fechten zum Beispiel.

Welcher Satz fasst eure Einstellung zum Leben am besten zusammen?
K & L: Que Pasa.

Nylon
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