Fashion News der Woche: Ein Buch für Virgil Abloh, Loungewear von 032c x sloggi und unsere Highlights der Berlin Fashion Week
Vom Reference Festival bis zur Show des ukrainischen Labels Bobkova hat der Berliner Modezyklus eine weitere Fashion Week hervorgebracht. Aber auch abseits der Laufstege ist einiges passiert: 032c präsentierte gemeinsam mit Sloggi eine Loungewear-Kollektion und Louis Vuitton widmete dem ehemaligen Artistic Director Virgil Abloh einen Bildband.
Louis Vuitton gedenkt Virgil Abloh mit eigenem Buch
Bilder: Louis Vuitton, Bogdan Plakov, Thue Norgaard
Die gesamte Karriere von Virgil Abloh könnte als ein großer historischer Mode-Moment in die Fashion-Geschichtsbücher eingehen. Mit einem Master in Architektur und ohne formelle Ausbildung in Mode-Design schaffte er zuerst mit seinem Deadstock-Label Pyrex Vision und später mit Off-White den Durchbruch in der Modeszene. 2018 wurde Virgil Abloh dann zum Artistic Director der Männer-Linie von Louis Vuitton ernannt, als erster Afro-Amerikaner und Designer, der nicht zuvor in anderen traditionellen Modehäusern gearbeitet hatte. Mit seiner ersten Show für Louis Vuitton veränderte er unser Verständnis von High Fashion für immer. Jetzt veröffentlicht die Marke erstmals einen Bildband über Ablohs Zeit bei LV und seinen Einfluss auf die Modewelt. Geschrieben von einem engen Kollaborateur des Designers, Anders Christian Madsen und gespickt mit Erinnerungen von Freund*innen wie Naomi Campbell, Luka Sabbat oder Kendall Jenner, gibt das Buch mit über 320 Bildern Einblick in Ablohs Schaffen bei Louis Vuitton. In acht Kapiteln – jeder seiner Kollektionen wird ein eigener Abschnitt gewidmet – lassen wir Kampagnen, Einladungen, Designs und natürlich die spektakulären Shows des Designers Revue passieren. Das Buch, das für 120€ erhältlich ist, kommt mit zwei Cover-Optionen – Entweder ziert den Titel ein roter Heißluftballon mit Vuitton-Logo aus der Spring Summer 2022 Kollektion oder eine Comic-Illustration des Künstlers Reggieknow. Für Sammler*innen gibt es die Ultimate Edition, die in einer Collectors-Box verpackt ist und zusätzlich ein Heft mit detaillierten Informationen aller Sneaker enthält, die Virgil Abloh für Louis Vuitton entworfen hat.
Cozy Styles für Fashion-Liebhaber*innen – 032c Workshop kollaborieren mit sloggi
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Die letzten Jahre zwischen Home-Office, Lockdown und der langsamen Rückkehr in das „new normal” haben gezeigt, dass wir anpassungsfähig bleiben müssen. Auch Mode wird mit Blick auf Komfort immer neu gedacht. Ganz aktuell von zwei Marken, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber die perfekte Symbiose bilden – das Vorreiter-Label und -Magazin 032c und Comfort-Pionier Sloggi. Entstanden ist in der Zusammenarbeit eine 11-teilige Loungewear Kollektion, die von 032cs Ready-to-wear-Kreativdirektorin Maria Koch designt wurde. Der Fokus bei den unisex Pieces liegt dabei klar auf komfortablen Basics mit zurückhaltendem modischen Twist. Die formlosen Silhouetten der Kollektion lassen sich dank einer natürlichen Farbpalette – Weiß, Schwarz, Beige – perfekt untereinander kombinieren. Die Collab schließt T-shirts, Pullover, Sweatpants, Socken und sogar einen Poncho ein, die es uns erlauben, im Total-Look entspannt zu Hause zu sitzen oder einen abendlichen Spaziergang zu machen. Erhältlich ist die Kollektion ab sofort online, bis zum 02.10. im KaDeWe in Berlin oder zwischen dem 19.09. bis 01.10. bei Breuninger in Stuttgart.
Unendliche Inspiration beim Reference Festival
Bilder Schinkel Pavillon: Till Milius, Bild Miles Greenberg: Courtesy of Miles Greenberg by Maria Baranova
Schon zum sechsten Mal findet das Reference Festival der Agentur Reference Studios in Berlin statt. Noch bis Dienstag, 13. September, gibt es in der Hauptstadt verschiedene Aktivierungen unter dem Titel „Infinitude”– die perfekte Verbindung der Berliner Modewoche und der Art Week. Den Auftakt gab’s im Schinkel Pavillon, wo 14 aufstrebende Designer*innen mit einer besonderen Verbindung zu Berlin vorgestellt wurden. Darunter waren die sri-lankische Brand Amesh, die ihren Fokus auf traditionelle Handarbeit legt, Kasia Kucharska, die Mode und Architektur in tragbaren Kunstwerke verschmelzen lässt und die dänische Designerin Sia Arnika, die den Bogen zwischen Minimalismus und Maximalismus schlägt. Weiter ging es am Mittwoch mit einem Event in der „listening bar kwia”, wo Gäst*innen gemeinsam mit der Marke Axel Arigato die Kraft von Sound erleben konnten. Wer selbst noch etwas vom Festival erleben möchte und es heute Abend nicht zur exklusive Live-Performance und Filmpremiere von Stil-Ikone und Designerin Michèle Lamy und Filmemacher Matt Lambert schafft, wird am letzten Tag des Festivals fündig. In der Julia Stoschek Collection könnt ihr euch die neuste Video-Performance des Künstlers Miles Greenberg anschauen und noch ein bisschen Reference Festival Luft schnuppern.
Bobkova: Minimalistische Traditionen aus der Ukraine
Bilder: MBFW x UFW Show Bobkova at MBFW Berlin. Sebastian Reuter/Getty for Nowadays
Dieses Mal wurde die Berliner Modewoche mit einer besonderen Zusammenarbeit eröffnet. Die Ukraine steht immer noch unter Angriff von Russland. Während Menschen um ihre Heimat bangen, ist die Ukrainian Fashion Week für viele Menschen das Letzte, woran sie momentan denken. Die Veranstalter*innen möchten trotzdem ein Stück Normalität wahren und lokalen Designer*innen die Möglichkeit geben, ihre Kunst trotz der aktuellen Lage zeigen zu können. Deshalb haben sich internationale Fashion Weeks dazu bereit erklärt, Shows der Modeschöpfer*innen auf ihren Laufstegen zu zeigen. In Berlin konnte Kristina Bobkova ihre aktuelle Kollektion als erste Show der Modewoche präsentieren. Gegründet hat die Ukrainerin ihr gleichnamiges Label bereits 2000 und ist sich seitdem ihrem minimalistischen Stil treu geblieben. Die hauptsächlich monochromen Looks reichen von wehenden Kleidern bis hin zu oversized Anzügen. Bobkova versucht, ihre Kollektionen immer so nachhaltig wie möglich zu gestalten. So finden sich dieses Mal Wollreste als Details in aufgesetzten Taschen oder an Ärmelenden wieder, die teils durch traditionelle ukrainische Stricktechniken entstanden sind. Auch die Schmuckstücke, die die Models um den Hals oder an den Ohren tragen, sind eine Hommage an die Handarbeit aus der Ukraine und entstanden in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Illya Chichkan.
Düstere Geschichten und bunte Kleider bei Judith Bondy
Bilder: Annika Yanura
Die aktuelle Kollektion „Metanoia” der Berliner Designerin Judith Bondy sieht auf den ersten Blick aus wie aus einem dunklen Märchen der Gebrüder Grimm: Zarter Tüll in bunten Farben trifft auf schwarze Hoodies und Korsetts. Der Titel „Metanoia” ist griechisch und bedeutet so viel wie „Buße tun” oder – im nicht religiösen Sinne – die Änderung der eigenen Lebensauffassung. Passender könnten die Schlagworte nicht sein, schließlich verabschiedet sich die Designerin mit dunkleren Tönen (teilweise) von ihrer Y2K-Pastell-Ästhetik aus der letzten Kollektion. Wir schreiben teilweise, weil wir uns Bondy ohne einen ordentlichen Klacks Farbe nicht mehr vorstellen können – und die Designerin zum Glück auch nicht. So bekommen schwarze Pailletten-Hosen und -röcke einen giftgrünen Federsaum und das lange Neckholder-Kleid wird zu einer Handtasche – entstanden in Zusammenarbeit mit Künstler und Designer Niklas Jeroch – mit ebenfalls grünen Henkel kombiniert. Natürlich dürfen auch die verspielten Bondy-Tüllkleider in keiner Kollektion des Labels fehlen. Dieses Mal gab es neben einer kurzen orangen Version mit Schleppe, die an Lisianthus-Blumen erinnern, auch eine schwarze Version, mit der Bondy die Show abschloss. Bodenlang aus See-through-Stoff mit gerafften Details an der Hüfte, malt das Kleid ein bittersüßes Ende eines Märchens, in dem die Protagonistin am Ende in einen Schwan verwandelt wird.
Headerbild: Bogdan Plakov via Louis Vuitton
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