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5 einfache Schritte zu einer bewussteren Sexualität

Mit diesen Tipps erforscht man sein eigenes Ich – klappt garantiert, Safe for Work!

Text: Dani Deahl

Vor ein paar Monaten bin ich nach Dorset in England gereist, um an einem Festival für bewusste Sexualität („Conscious Sexuality“) teilzunehmen. Ich hatte noch nie zuvor von dem Begriff gehört und dementsprechend keinen Schimmer, was mich erwarten würde. Auf der Website des Festivals war lediglich die Rede von Yoga, Meditation und Sauna – vor der Kulisse der sanften, grünen Hügel Englands. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Dachte ich auch. Nun, so viel kann ich verraten: Es war nicht ganz so entspannend, wie es sich anhört.

Tatsächlich habe ich in der einen Woche gelernt, dass bewusste Sexualität gar nicht den tatsächlichen Sex in den Vordergrund stellt. Vielmehr geht es darum, sein eigenes Ich zu erforschen, sich hinzugeben und den Moment bewusster wahrzunehmen. In vielen verschiedenen Workshops lernte ich ganz unterschiedliche Dinge: etwa wie man jemanden richtig umarmt oder ihm minutenlang in die Augen schaut (das ist gar nicht so leicht!). Wichtigste Erkenntnis: Das Leben gibt einem immer wieder die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und herauszufinden, was man wirklich will. Selbst wenn man denkt, man hätte schon alles gesehen und wüsste, wie der Hase läuft.

Solltest du also auf der Suche nach heißen Sex-Tipps sein: Sorry, das ich dich enttäuschen muss! Vielmehr geht es darum, mit sich selbst im Reinen zu sein und in diesem einen Moment zu leben. Nur so kannst du das im Umkehrschluss auch mit jemand anderem tun. Und das ist – ganz ehrlich – der beste Sex-Tipp, den du kriegen kannst. Achtsamkeit ist eine lebenslange Reise – und diese fünf einfachen Schritte sind der Beginn.

 

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Viel zu oft machen wir unser Glück von anderen abhängig. In unserem permanenten Streben nach Belohnung und Bestätigung vergessen wir häufig, dass es im Leben um ganz andere Dinge geht. Das Wort Yoga bedeutet „Einheit“. Einheit zwischen Körper und Geist auf der einen und dem Universum auf der anderen Seite. Daher ist Yoga seit Jahrhunderten auch so viel mehr als nur die Abfolge verschiedener Positionen. Es ist die Summe physischer, mentaler und spiritueller Praktiken, die in ihrer Gesamtheit zu mehr Wohlbefinden, Ruhe, Glück, kurz gesagt: zu einem erfüllteren Leben führen. Finde einfach heraus, welche Yoga-Praxis am besten zu dir passt!

Ob puristisches Iyengar- oder belebendes Kundalini-Yoga: All diese Techniken verbinden Geist, Körper und Atem miteinander, lenken die Aufmerksamkeit nach innen und helfen so, das eigene Bewusstsein zu vergrößern.

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Da unterhalten wir uns gerade ganz angeregt mit einem guten Freund – und prompt schaut einer von beiden nur mal eben schnell aufs Handy, ob’s was Neues in der Welt gibt. Kommt dir bekannt vor? In der bewussten Sexualität geht es vor allem um die Frage, wie wir lernen können, achtsamer und präsenter im Hier und Jetzt zu leben. Und das ist schwieriger, als es klingt. Ein guter erster Schritt: sich von Ablenkungen befreien. Und ja, dazu gehört auch das Telefon. Leg dein Smartphone bewusst zur Seite und konzentriere dich nur auf die Person vor dir. Schau ihr ins Gesicht. Höre ihr wirklich richtig zu. Du wirst überrascht sein, wie bedeutsamer eure gemeinsame Zeit wird, wenn du dich wirklich voll auf den anderen einlasst. Ganz ehrlich: Die Memes können warten!

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Meditieren hat viele positive Auswirkungen – sei es auf den Blutdruck oder die Konzentration. Und auch Fans der bewussten Sexualität schwören auf Meditation, genauer gesagt: auf die Technik der aktiven Meditation. Und so funktioniert’s: Atme zunächst ein paar Mal tief durch die Nase ein, um deine Mitte zu finden und beschleunige dann deine Atmung (noch immer tief durch die Nase). Nun bewege dich zehn Minuten lang unkontrolliert durch den Raum. Lass allem Raum: spring, tanze, lache, sei laut – wonach auch immer dir ist. Strecke anschließend die Arme in die Luft, spring eine Zeitlang auf der Stelle und schreie laut „Hoo!“, bis du völlig erschöpft bist. Zum Schluss bleib ganz ruhig stehen und konzentriere dich auf die Energie, die du soeben selbst geschaffen hast. Klingt komisch? Hat aber eine lange Tradition – von der japanischen Technik Katsugen Undo bis hin zum Tanz der türkischen Mevlevi-Derwische. Gerade für unsere moderne Gesellschaft funktioniert aktive Meditation richtig gut. Schließlich folgen wir viel zu oft dem Verstand anstatt dem Herzen und lassen uns viel zu selten gehen.

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Es gibt eine ganz klare Verbindung zwischen unserem körperlichen und mentalen Wohlbefinden. Schon mal versucht, ein Problem zu lösen, wenn du unausgeschlafen oder hungrig bist? Eben. Eine gute körperliche Konstitution (etwa durch gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und möglichst wenig bis gar keinen Alkohol) macht uns weniger ängstlich oder reizbar und hilft uns, mit Herausforderungen umzugehen. Der erste Schritt zu einem gesünderen Wohlbefinden übrigens: viel Wasser trinken! Es kann so leicht sein.

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Wie unter Punkt 3 erwähnt, spielt die Stimme eine große Rolle in der aktiven Meditation: Wir singen, lachen, schreien und lernen so loszulassen. Auch benötigen wir die Stimme, um mit unserem Partner zu kommunizieren. Doch reden ist nicht gleich reden. Wie oft haben wir ewig lange Konversationen, in denen eigentlich gar nichts gesagt wird? Klar, erfordert es Mut, sich zu öffnen. Aber nur, wenn wir uns ehrlich, respekt- und vertrauensvoll miteinander austauschen, kann echte Nähe und körperliche Intimität entstehen. Also Schluss mit Gesprächen über oberflächliche Themen oder andere Personen. Stell deine Gefühle in den Mittelpunkt. Beginn den Satz mit „Ich fühle…“ – und sei gespannt, wohin dich diese Unterhaltung führen wird.

Nylon
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