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So schmeißt ihr das perfekte „Friendsgiving“

Wenn wir hier schon kein Thanksgiving mit der Family feiern, dann aber wenigstens mit der zweiten Familie: unseren Freunden. Happy Friendsgiving!

Text: Brittany Bennett // Bild via NYLON.com

Sobald sich die grünen Blätter gelb zu färben beginnen, setzt bei mir die Vorfreude auf die Festtagssaison ein. Auf eine Saison voller Festtafeln als ideale Catwalks für ganz besondere Gerichte, die nur einmal im Jahr auf den Tisch kommen (willkommen zurück, vor Soße tropfender Truthahn, wir haben dich vermisst). Selbst wenn du Angst hast, auf eine Familienfeier geschleppt zu werden, findest du dort noch immer Trost in Form von Käsestangen auf dem Snacktisch. Aber was, wenn es Feiertage voller Essen, aber ohne familiäres Grauen gäbe? Gute Nachricht: Die gibt es. Und genau darauf freuen wir uns am meisten, wenn das Laub schrumpelig wird. Es heißt Friendsgiving.  „Friendsgiving“ ist der Feiertag, an dem wir unseren liebsten Freunden unsere Dankbarkeit zeigen. Eure Freunde sind die Leute, die ihr bewusst ausgewählt habt, um mit ihnen Zeit zu verbringen. Die Menschen, mit denen ihr Gespräche führen wollt und deren Meinungen euch interessieren. Das sind die Menschen, die euch nähren und deshalb auch die Menschen, die ihr gerne ernähren würdet – mit Kiloweise in Ahorn geröstetem Rosenkohl.

Freunde nehmen morgens um 5 Uhr euren Anruf entgegen, obwohl eigentlich niemand mehr ans Telefon geht. Freunde klauen den reifen Apfel aus dem Garten des Nachbarn für euch, wenn sie wissen, dass ihr euch gerade nach einem knackigen Apfel sehnt. Freunde schieben den Haufen Outfit-Versuche vom vergangenen Wochenende ans Fußende ihres Bettes, um Platz für euch zu schaffen, wenn ihr nicht alleine schlafen wollt. Das sind die Leute, die einen großen Topf voller Soße verdienen. Das sind die Leute, die begeistert jeden Löffel Soße verschlingen werden, auch wenn dies euer erster Versuch mit der Soße war und nicht gerade der beste, den ihr jemals hattet.  Laut wissenschaftlichen Untersuchungen führt Dankbarkeit zur Produktion der Glückshormone Dopamin und Serotonin im Gehirn. Den Menschen, die ihr wirklich liebt, eure Wertschätzung und Dankbarkeit in Form von Platten voller Essen zu zeigen, ist ein Weg, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.  Und keine Sorge: Eine Party zu schmeißen, ist nichts, wovor man Angst haben muss. Perfektion bedeutet, alle eure Freunde um einen Tisch zu versammeln – nicht eine perfekte Playlist zu erstellen, die mit der Reihenfolge eurer Gänge harmoniert. Ihr müsst keinen Caterer anrufen. Vielleicht einfach nur eure Mutter für ein Kuchenrezept.  In diesem Sinne: Hier sind einfache, stressfreie Tipps, um das perfekte Friendsgiving zu schmeißen – und ohne euer Konto zu überziehen.

Einladungen verschicken
Vermutlich wissen eure Freunde bereits, was ihr plant. Vielleicht organisiert ihr es sogar alle zusammen. Wenn ihr euch jedoch eine offizielle Einladung wünscht, schaut mal bei digitalen Angeboten vorbei, die Wert auf Design legen – zum Beispiel Paperless Post, um es etwas formeller wirken zu lassen als euren gewohnten WhatsApp-Chat.

Tisch decken
Ihr könnt eure besten Keramikteller und das Silberbesteck hervorkramen, das ihr im Laufe der Jahre gesammelt habt. Ihr müsst natürlich auch den Abwasch machen, aber mit euren besten Freunden kann daraus eine spaßige Gesangsparty werden. Wenn ihr nicht der Küchenkaraoke-Typ seid, probiert doch mal Bambu-Geschirr aus. Es ist wegwerfbar, aber biologisch abbaubar. Alles, was ihr tun müsst, ist es nachhaltig zu entsorgen, damit ihr nach dem Festtagsmahl guten Gewissens in Bett hüpfen könnt, ohne stundenlang das Spülwasser laufen zu lassen.

Aber denkt daran: Ein reichhaltig gedeckter Tisch beinhaltet nicht nur das passende Geschirr
Schmückt euren Truthahn-Laufsteg mit schmückender Deko. Sammelt Blätter, Zweige, Tannenzapfen und bastelt Blumenarrangements aus dem, was ihr draußen findet. Ladet eure Freunde zum Pre-Dinner ein und werdet gemeinsam kreativ. Es ist ein guter Weg, Geld zu sparen und gleichzeitig die Essenz der Saison wirklich einzufangen. Schaut euch generell draußen um. Meine Freunde haben zum Beispiel einmal ein gelungenes Fest in einem Naturreservat veranstaltet, wo wir ein Campinggrundstück mit Spitzentischdecken und goldenen Blättern dekorierten. Wir machten ein Lagerfeuer, versammelten uns mit Glühwein darum – und die nebelige Luft des späten Novembers hinterließ einen denkwürdigen, hexenartigen Eindruck.

Kleine Gastgeschenke machen
Seit den Geburtstagsfeiern unserer Kindheit sind Goodie-Bags ein Zeichen von Wertschätzung. Verabschiedet eure Freunde mit etwas Einfachem, wie einer selbstgemachten kleinen Köstlichkeit und einer Rezeptkarte. Sie werden noch lange an diesen Abend zurückdenken.

Das Menü erstellen
Das ist die größte Arbeit. Aber stresst euch nicht mit riesigen Großeinkäufen. Ihr habt Freunde. Tonnen davon. Und sie wollen auch etwas mitbringen. Um eure Gastgeber-Nerven zu beruhigen, stellt sicher, dass jeder ein Gericht vorbereitet. Google Docs wird hier zu eurem besten Freund. Wenn Tabellen euch Angst machen, denkt daran, dass ihr keine Ausgaben berechnet. Erstellt Abschnitte wie „Vorspeisen“, „Hauptgerichte“, „Gemüse“ und „Dessert“. Bitte eure Freunde, sich aus diesen Kategorien ein Gericht auszusuchen. So wisst ihr sicher, wer kommt und wer was mitbringt. Außerdem ist es ein guter Weg, um Infos über Allergien und Ernährungseinschränkungen zu sammeln.

Für den richtigen Duft sorgen
Erfrischt euren Raum am Tag der Feier mit einem einladenden Duft. Das können einfach nur Kerzen sein, die ihr anmacht, bevor eure Freunde kommen. Oder Zwiebeln, die ihr auf dem Herd karamellisieren lasst. Gibt es ein wärmeres Aroma, als selbst zu kochen? Komm Herbst, ich versuche jedes Wochenende einen Kuchen zu backen, um diese Art von Glück einzuatmen, die keine Kerze festhalten kann.

Musik auswählen
Die Musik beeinflusst die Stimmung. Aber die perfekte Playlist zu erstellen, ist ein Unterfangen, dass schnell in nächtlichen Schweißausbrüchen enden kann. Was, wenn die Leute euch aufgrund der untergemischten Top-40-Songs schief angucken? Was, wenn sich niemand mehr für Ratatat interessiert? Was, wenn keiner den Text dieses israelischen Popsongs kennt, den ihr nicht mehr aus dem Kopf bekommt? Ich kann euch versichern, dass wahrscheinlich eh niemand auf Hebräisch singen kann. Aber darüber müsst ihr euch keine Gedanken machen – denn zum Glück gibt es „The Gravy“. Die Seite bietet das Beste aus Hip-Hop und vereint Tracks mit Texten, die sich ums Essen drehen in ihren jeweiligen Playlists für jede Dinnerparty. Für Thanksgiving haben sie beispielsweise eine einzigartige Playlist zusammengestellt, die von Aperitifs bis zum Energieschub nach einem kurzen Nickerchen reicht. Ihr findet sie hier.

Dessert
Mein Vorschlag: der umgestülpte Kürbiskuchen. Er ist süß und gleichzeitig reich an kräftigen Winterkürbisaromen. Stellt etwas frisch geschlagene Sahne oder verschiedene Eiscreme-Packungen dazu, um den Kuchen abzurunden.

Umgestülpter Kürbiskuchen
 Zutaten
3 TL brauner Zucker
1 kleiner Kürbis, in Scheiben geschnitten und entkernt
2 Tassen Mehl
½ Tasse granulierter Zucker
1 TL Backpulver
1 TL Backnatron
½ TL Salz
1 TL Zimt
¼ TL Kardamom
¼ TL gemahlener Ingwer
¼ TL gemahlene Muskatnuss
3 große Eier
¾ Tasse Kürbispüree
1 Tasse Vollmilch
1 Stick ungesalzene Butter, geschmolzen und gekühlt

Zubereitung
Eine Springform (24 cm) einfetten und den braunen Zucker auf den Boden streuen. Ofen auf ca. 180 °C vorheizen.  Die Kürbisscheiben auf dem braunen Zucker anrichten. Wenn nicht alle Stücke passen, für zukünftige Kuchen oder Abendessen aufbewahren.  In einer Rührschüssel Mehl, Zucker, Backpulver, Backnatron, Salz und Gewürze mischen. In einer zweiten Schüssel die Eier in das Kürbispüree geben. Milch hinzugeben, gefolgt von der geschmolzenen Butter, und gut verrühren.  Mit einem Holzlöffel eine Kuhle in der Mitte der trockenen Zutaten formen. Kürbispüree-Mischung in die Kuhle gießen und allmählich mit den trockenen Zutaten mischen, bis alles gut verrührt ist. Sobald keine Mehlflecken mehr in der Schüssel zu sehen sind, die Mischung über die Kürbisscheiben in der Kuchenform gießen. 50 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Zum Test mit einem Zahnstocher in die Mitte des Kuchens stechen: Kommt er trocken heraus, ist der Kuchen fertig.  Lasst den Kuchen mindestens 30 Minuten auf einem Kuchengitter abkühlen, bevor ihr ihn auf einem Teller anrichtet und serviert. Hebt die Reste (falls vorhanden) fürs Frühstück am nächsten Morgen auf.

 

 

Robin Micha
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