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Evan Rachel Wood: 21 Lektionen, die ich in meinen Zwanzigern gelernt habe

Zu Ehren des 30. Geburtstags der Schauspielerin.

Text: Evan Rachel Wood // Bild via NYLON.com

Ich kann endlich mit einem Lächeln in meinem Gesicht auf die Vergangenheit zurückblicken, weil sie vorbei ist und ich überlebt habe. Mein Bruder vergleicht 30 werden mit diesem Moment in „Die Goonies“, als Sean Astin Sprengfallen und Banditen entkommt und den Einäugigen Willie findet. Er geht zu dessen mythischen Überresten und dem Goldschatz, nach dem er gesucht hatte, und sagt: „Du hast mich erwartet, nicht wahr? Ich habe dich geschlagen. Ich bin heil hier gelandet. Bis jetzt.“

Ich hätte in meinen Zwanzigern sehr leicht tot sein können. Ich denke, viele Leute können das nachempfinden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es so weit bringen würde. Also ist jede Sekunde ein Geschenk. Ich kann zulassen, dass meine Vergangenheit mich stärkt. Mehr als dass sie mich und meine Gedanken über mich selbst definiert.  Ich kann erhobenen Hauptes dastehen, aber demütiger und mit weniger zu beweisen.

Meine Zwanziger waren eine sehr intensive Zeit der Metamorphose, des Verlustes, der Liebe, des Traumas und der Erleuchtung. Ich bereiste die Welt. Traf mehr Leute, als ich zählen kann. Sang mit meinen Helden, verliebte mich mit aller Kraft, zog quer durchs Land – zweimal. War mit Marilyn Manson verlobt. (Erinnert ihr euch? Das war seltsam.) Machte eine gute Karriere. Verdiente genug Geld, um bequem zu leben. Ich wurde auch beraubt, ausgenutzt, belogen, zweimal an zwei verschiedenen Gelegenheiten vergewaltigt, vergaß für eine Weile, wer ich war, versuchte mich umzubringen… zweimal, brachte verschiedene Arten intensiver Therapie hinter mich, behielt Geheimnisse jahrelang für mich, bis ich zusammenbrach, bekannte mich dazu, heiratete, hatte ein Baby zu Hause, wurde geschieden, schrieb und nahm ein Album auf, verlor zwei Großeltern, gewann zwei Geschwister, spielte die inspirierendste Rolle, die mir jemals zuteil wurde und begann schließlich zu schreiben.

Alles in allem gab es keinen langweiligen Moment. Meine Zwanziger waren ein wundervoller Alptraum. Meine Grenzen wurden in vielerlei Hinsicht getestet, und ich habe gelernt, dass ich viel stärker bin, als ich es jemals für möglich gehalten hatte. Die größte Lektion, die ich gelernt habe ist, dass es immer noch mehr zu lernen gibt.  Ich kann nicht alles, was ich in meinen Zwanzigern gelernt habe, in diesem Stück unterbringen. Aber in unbestimmter Reihenfolge gibt es hier einige Tipps, die mir wirklich geholfen haben, so weit zu kommen und die reflektieren, wo ich gerade stehe. Jetzt, da dieses neue Jahrzehnt voller Möglichkeiten heranrollt.

Liebe, Vergänglichkeit und das Geschenk des Alleinseins
Ich habe wahre Freunde. Ich kann rote Flaggen leichter erkennen und bin nicht mehr so eine Märtyrerin, wenn es um Leute und ihre Probleme geht. Ich habe gelernt, dass ich für niemanden gut bin, wenn ich mich nicht um meinen Verstand, meinen Körper und meine Seele kümmere. Und das macht mich nicht selbstsüchtig; es ist wichtig für einen gesunden, glücklichen Geisteszustand.  Nehmt euch Zeit für euch selbst. Ich kann das nicht genug betonen. Wenn ihr nicht mit euch allein sein könnt, werdet ihr niemals völlig zufrieden mit einer anderen Person zusammen sein. Ihr werdet euch nervös fühlen, unsicher und wie ein Blender. Ihr werdet ein Bild dessen projizieren, von dem ihr glaubt, was jemand will, anstatt einfach anzuerkennen, wer ihr seid. Ihr werdet jemanden brauchen, um euch zu bestätigen, und wenn er die Lücke nicht füllen kann, die ihr in euch selbst ausgehöhlt habt und die nur IHR füllen könnt, werdet ihr es ihm übelnehmen, ihn verlieren, und das Muster wird sich wiederholen.  Es sei denn… Ihr lernt zuallererst, mit euch allein zu sein. Verliebt euch zuerst in EUCH SELBST. Seid jemand, den ihr respektiert. Wenn ihr euch wirklich liebt, wisst ihr: Egal, ob sich jemand entscheidet, mit euch zusammen zu sein oder nicht – ihr werdet okay sein. Ihr habt euch, und ihr liebt euch. Ihr müsst wissen, dass ihr, wenn jemand euch verlässt, okay sein werdet – obwohl es schmerzhaft sein kann. Habt keine Angst, das Pflaster abzureißen, anstatt die Wunde darunter sich nur noch mehr infizieren zu lassen.

Loslassen ist eine harte Lektion, täuscht euch nicht. Verabschiedungen sind hart, und nichts dauert ewig, es ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens. Schließt euren Frieden damit so gut ihr könnt. Seid jedem Moment dankbar, ob gut oder schlecht. Haltet keinen Augenblick für selbstverständlich. Macht geistige Momentaufnahmen, echte Momentaufnahmen, schreibt Tagebücher, habt einen ruhigen Moment mit euch selbst. Jede Sekunde, in der ihr am Leben seid, lebt ihr eine Erinnerung, also lasst sie durch euch durch fließen. Lasst die Bittersüße des Lebens eure Körper füllen. Seid dankbar, dass ihr genug lieben könnt, um ein gebrochenes Herz zu haben. Seid glücklich angesichts der süßen Erinnerungen, die niemals rückgängig gemacht werden können. Seht die Wiedergeburt im Verlust so sehr ihr könnt. Verheerende Rückschläge können zu einer Zeit der Verwandlung werden. Über manche Verluste kommen wir nie hinweg, aber ihr könnt die Erinnerungen überall mit euch tragen, wo auch immer ihr hingeht. Sie sind ein Teil von euch. Sie bestimmen, wer ihr seid.

Wut und sich selbst harte Fragen stellen
Wut ist tricky. Wut ist trügerisch. Wenn ihr eure Wut wirklich untersucht, sind es nur Schmerzen mit Cayennepfeffer darauf. Es tut so weh, dass es brennt. Wenn ihr auf jemanden wütend seid, den ihr noch nicht einmal kennt, bitte ich euch: Fragt euch warum. Wirklich. Stellt euch Fragen. Eine der besten Hilfen, die ich je erhielt, war dieser Ratschlag: Wenn du in einem Strudel bist, überwältigt von Emotionen, Angst, Eifersucht, Herzschmerz, Einsamkeit, WUT, stelle dir zwei Fragen: „Was fühle ich? Und warum fühle ich das?“ Antworte so genau und ehrlich du kannst. Auch wenn ihr nicht stolz auf die Antwort seid, könnt ihr es nicht ändern, bis ihr euch das Problem eingesteht. Das ist eine Konversation, die wir mit uns führen müssen. Wir lieben uns, erinnert ihr euch? Wir beurteilen uns nicht. Wir verzeihen uns, und dann gehen wir den nächsten Schritt auf die Person zu, die wir sein wollen.

Ihr könnt nicht weitermachen oder eure Lektion lernen, solange ihr euch nicht selbst herausfordert. Habt keine Angst davor. Seid stolz darauf. Ihr seid nicht perfekt, und manchmal liegt ihr falsch, aber das tut jeder. Ihr seid in guter Gesellschaft. Lasst euren Stolz und eure moralische Überlegenheit draußen. Versucht, so verständnisvoll wie möglich zu sein, atmet ein und stellt euch Fragen. Geht in euch und fühlt, wo euer Körper angespannt ist. Euer Körper ist gestresster als ihr denkt. Solange ihr euch nicht fragt, wo es ist, könnt ihr nicht loslassen. Versucht jeden Teil eures Körpers so viel wie möglich zu entspannen. Wenn etwas einfach nicht gehen will, fragt euch warum. Das kann intensiver sein, als es euch manchmal lieb ist.  Was mich zu einem anderen Ratschlag bringt, den ich liebe: Habt keine Angst vor der Antwort. Euch mag vielleicht nicht gefallen, was ihr hört oder ihr werdet unglaublich erleichtert sein, dass es nicht so schlimm ist, wie ihr dachtet. Die Geschichten, die wir uns selbst erzählen und die Dinge, die wir von einer Situation oder Person vermuten, sind manchmal zehnmal schlechter als die Wahrheit. Seid euch eurer selbst bewusst.

Stellt Fragen und fragt nach Hilfe
Habt keine Angst, Fragen zu stellen – jede Frage, jederzeit, jedem. Gebt nicht vor, Dinge zu wissen, die ihr nicht wisst. Fragt einfach. Wenn die Leute sich über euch lustig machen, sagt das mehr über sie aus als über euch. Ihr müsst euch nichts beweisen. Ihr seid klug, weil ihr Fragen stellt. Wir lernen immer, wenn wir uns den Dingen öffnen, die wir nicht kennen. Die Leute wollen euch helfen. Wirklich. Wie gut fühlt man sich, wenn man anderen Weisheit vermittelt und es ihnen tatsächlich hilft? Verdammt gut, richtig? Als wenn ihr etwas Wertvolles getan habt? Denkt daran, wenn ihr Angst habt, jemanden um Hilfe zu bitten.

Äußert eure Wahrheit und vertraut eurer Intuition
Lernt nein zu sagen ohne Schuldgefühle. Manchmal werden unsere Antworten Menschen verletzen, und das ist hart, aber eine Lüge zu leben ist härter für alle Beteiligten. Lügen, um Menschen zu schützen, verletzt sie auf lange Sicht mehr. Also sagt die Wahrheit um jeden Preis. Traut den Leuten, dass sie die Fähigkeit haben zu verstehen. Dr. Seuss sagte es am Besten: „Sei, wer du bist und sag, was du fühlst. Denn die, die etwas dagegen haben, spielen keine Rolle, und diejenigen, die eine Rolle spielen, haben nichts dagegen.“  Sagt, was ihr meint und meint, was ihr sagt. Spielt keine Spielchen. Lasst die Leute nicht raten. Erwartet nicht, dass sie wissen, was ihr braucht. Wir können keine Gedanken lesen… noch nicht. Sagt. Wie. Ihr. Fühlt. Und sagt: „Ich fühle…“. Nicht: „Du hast…getan“ oder etwas anderes, das eure Gefühle auf eine andere Person projiziert. Es wird so viel besser angenommen, wenn es aus eurer eigenen Erfahrung kommt, als wenn ihr eure Erfahrung auf jemand anderes übertragt.

Jetzt kommt der Balanceakt. Wenn ihr das tut, vertraut auch eurer Intuition. Nachdem ihr euch die wichtigen Fragen gestellt habt, erkennt, wann das Problem nicht bei euch liegt. Lernt die roten Flaggen für schädliche Menschen kennen. Manchmal lernt ihr, indem ihr in die Falle tretet. Wenn ihr euch eurer Kraft beraubt fühlt, ist das eine rote Flagge. Wenn ihr nicht mehr wisst, wer ihr seid, ist das eine rote Flagge. Wenn ihr ständig wie auf Eiern geht und euch kleiner macht, um jemand anderem zu gefallen, ist das eine rote Flagge. Wenn euer Selbstwertgefühl von der Meinung einer anderen Person abhängt, ist das eine rote Flagge. Rote Flaggen können gefährlicher sein, als wir denken. Manchmal ist emotionaler Missbrauch schlimmer als körperlicher. Er ist schwieriger zu lokalisieren und zu identifizieren. Es ist schwieriger, seinen Sinn zu verstehen und einfacher für euer Gehirn, sich selbst zu belügen und euch einzureden, es sei etwas, was es nicht ist. Manchmal hat unser Verstand so Angst vor dem, was er sieht, dass er sich schützen will, indem er die Geschichte ändert, um sie weniger schmerzhaft zu machen. Eine Art zensierte Version. Aber das kann zu ewigem Missbrauch führen, wenn wir nicht lernen, die Zeichen in anderen und in uns selbst zu lesen.  Und wieder: Habt keine Angst, die Leute gehen zu lassen. Bleibt nicht bei einer missbrauchenden Persönlichkeit, weil ihr denkt, das sei das Beste, was ihr tun könntet oder ihr Angst habt, allein zu sein.

Texten
Führt niemals wichtige Gespräche per Textnachrichten. Nehmt das Telefon in die Hand oder trefft euch mit jemandem persönlich. Das ist alles, was ich dazu sagen muss. Es ist ziemlich selbsterklärend, aber ein ernsthafter Rat.

Safe Sex
Meine Damen und Herren, tragt immer Kondome bei euch. Nehmt nicht an, dass die andere Person sie hat. Und wenn ihr wollt, dass jemand eines benutzt und der andere will es nicht, bleibt standhaft. Wenn sie grundlegende Grenzen nicht respektieren können, sind sie es nicht wert. Ihr seid keine Luschen, wenn ihr darum bittet, es ist gesunder Menschenverstand. Besonders wenn man sich nicht so gut kennt. Habt safen Sex. Fühlt euch von niemandem unter Druck gesetzt. Schafft einen Präzedenzfall und steht dazu. Genießt euren Sex. Habt so viel, wie ihr wollt. Aber plant entsprechend, seid verantwortungsvoll und sicher.  Noch eine Sache: Die meisten, die sagen, dass sie „es nicht mit einem machen können“, werden es auf wundersame Weise doch können, wenn ihr euch ihnen verwehrt. Also lasst euch nichts gefallen. Vor allem ihr, Ladies.

In Angst leben
Macht euch keine Sorgen um Dinge, die zu gut sind. Seid nicht ängstlich, weil ihr darauf wartet, dass etwas Schlimmes passiert. Denn ich habe Neuigkeiten für euch: Irgendwann passieren schlimme Dinge. Sie tun es immer. So ist das Leben. Und manchmal können wir solche Angst vor schlimmen Dingen haben, dass wir uns unbewusst auf sie zubewegen. Wir irren herum, wir reagieren ohne nachzudenken, wir treffen überstürzte Entscheidungen, wir sagen Dinge, die wir nicht meinen. Wir stehen uns selbst im Weg, weil wir aus Angst heraus handeln. Alles ist vorübergehend, auch die guten Zeiten. Daher ist es besser, glücklich zu sein und den Moment zu genießen, bis die nächste unerwartete schlechte Sache passiert, die ihr überleben werdet – ihr habt bisher jeden schlechten Tag überlebt. Und wenn ihr euer Bestes mit guten Absichten gebt, dann könnt ihr erhobenen Hauptes weiterziehen. Euch wird öfter etwas missglücken als gelingen. Und wenn ihr eure Lektion nicht beim ersten Mal gelernt habt, macht euch keine Sorgen: Das Universum wird es euch wieder servieren – für Runde zwei, drei, vier oder so viele Runden, die ihr braucht, bis die Lektion wirklich bei euch angekommen ist.

Ein weiser Mann schweigt
Die Leute müssen sich eure Geschichte verdienen. Vertraut euch nicht sofort jedem an. Wie das Sprichwort sagt: „Ein weiser Mann schweigt.“ Es ist Teil eines viel größeren Bildes, also seid kein Sklave eurer Kriegsgeschichten. Bringt die Leute dazu, es zu verdienen. Ständig über sich selbst zu sprechen, lässt nicht viel Raum fürs Zuhören. Also hört wirklich zu. Wartet nicht drauf, bis ihr an der Reihe seid zu sprechen. Hört Menschen zu. Habt enge Freunde, denen ihr vertraut und bei denen ihr euren Gefühlen freien Lauf lassen könnt, aber sorgt dafür, dass ihr ihnen das gleiche zurückgebt. Die Energie, die ihr aufbringt, wird ihren Weg zurück zu euch finden. Vertraut darauf.

Entschuldigungen
Sagt, es tut euch leid und meint es so. Sagt es, ohne etwas zu erwarten. Wir können die Leute nicht ändern oder ihre Fehler berichtigen, also erwartet niemals im Gegenzug eine Entschuldigung. Alles, was ihr tun könnt, ist Verantwortung für eure eigenen Handlungen zu übernehmen. Erwartet nicht, dass sie euch verzeihen, aber seid dankbar, wenn sie es tun. Macht kein Geschenk, weil ihr ein bestimmtes Ergebnis erwartet. Ihr gebt es aus der Güte eures eigenen Herzens heraus, damit sich jemand wertgeschätzt fühlt, und das war’s. Wie sie es bekommen, ist nicht an euch und unwichtig. Das Geschenk des Gebens ist immer genug.  

Tanzen
Tanzt. Jeden Tag.

Singen
Singt in der Dusche. Singt im Auto. Spielt eure Musik hin und wieder laut. Oh ja: Und tanzt.

Vergebung
Dies war eine der härtesten Lektionen für mich. Ich habe gelernt, dass ich vergeben muss. Vergebung bedeutet nicht Vergessen. Es bedeutet nicht, dass ihr einfach nur wieder jemanden akzeptiert, und es entbindet niemanden von seinen Sünden. Es ist eigentlich für euch. Es soll euch von der Wut befreien, die ihr in euch tragt und schließlich zu Gift wird. Ihr bestraft nicht die Leute, indem ihr wütend seid. Ihr bestraft eigentlich nur euch selbst.

Vergebung heißt verstehen. Versucht euch so sehr ihr könnt in den Menschen wiederzufinden. Das ist, wo die Vergebung beginnt. Wenn ihr euch entschließt, jemandem zu verzeihen und in eurem Leben zu behalten, könnt ihr ihn nicht für alle Zeiten für das gleiche Verbrechen bestrafen. Jemandem zu verzeihen und ihn um euch zu behalten, heißt, dass ihr weiterschreitet. Lasst los. Es ist nicht fair für alle unvollkommenen Menschen in dieser Welt – wozu wir alle gehören – jemandem einen Fehler vorzuhalten und als Munition zu benutzen. Ihr seid auf einem Power-Trip. Steigt aus.

Erfolg und Geld
Erfolg ist ein perfekter Sturm. Es ist eine Mischung aus Glück und Geschick. Es ist nicht immer fair, aber wenn ihr es erreicht, achtet darauf, dass ihr euch nicht in den „Sachen“ verheddert. Die „Sachen“ sind die Objekte, mit denen ihr euer Leben füllt. Nutzlose Dinge, die euch für eine Sekunde gut fühlen lassen, und dann geht es auf zur nächsten „Sache“. Das „Image“ des Erfolgs ist nicht immer real. Materieller Besitz, Übermaß, Luxus… das wird euch nicht wirklich glücklich machen. Sie mögen für eine Minute spaßig sein, aber ihr könnt in einem Raum voller Menschen sein und euch dennoch allein fühlen. Ihr könnt alles Geld der Welt haben, aber es wird euch nicht dazu bringen, euch zu lieben. Es gibt immer noch ein Level höher, und ihr werdet niemals die Spitze erreichen. Erfolg ist manchmal, wie wenn man den Gipfel eines Berges erklimmt, um dann zu erkennen, dass noch ein anderer Berg auf einen wartet. Es wird sich nie genug anfühlen. Es wird nicht vom Erfolg erwartet, dass ihr euch durch ihn selbst liebt. Es ist ein Bonus, wenn überhaupt.

Seid jeden Moment dankbar dafür, wo ihr gerade steht. Manchmal ist die Reise der beste Teil, und man merkt es erst, wenn sie vorüber ist. Macht Geld die Dinge einfacher? Absolut, und ich wünschte, jeder hätte Zugang dazu, um seine Grundbedürfnisse zu stillen. Ich kann mir ehrlicherweise nicht vorstellen, wo ich ohne dieses Privileg wäre und ohne die Möglichkeiten, die Hilfe zu bekommen, die ich brauchte. Und es kotzt mich an, dass nicht jeder eine faire Chance hat. Der Balanceakt geht also weiter. Habt keine Angst, euren Erfolg zu genießen. Fühlt euch nicht durch die Verbitterung und das Urteil der Menschen schlecht dafür, dass es euch gut geht. Sie kennen eure Geschichte nicht, und ihr verdient es, glücklich zu sein. „Lächeln, nicht alle Probleme der Welt sind deine eigenen.“

Öffnet eure Türen
Öffnet eure Türen für Leute, denen es nicht gut geht. Macht ihnen etwas zu essen, gebt ihnen etwas Tee, gebt ihnen einen Platz zum Ausruhen, hört ihnen zu, ohne euch ein Urteil zu bilden. Seid ein sicherer Hafen. Manchmal ist das alles was wir brauchen – ein Ort, an dem wir unseren Kopf für eine kurze Zeit zur Ruhe kommen lassen. Macht euch keine Sorgen, was ihr zu bieten habt. Die Leute brauchen eigentlich nur wenig, um getröstet zu werden. Zerbrecht euch nicht den Kopf. Öffnet einfach euer Herz und eure Ohren. Versucht nicht alles zu lösen. Manchmal wollen wir nur hören: „Das klingt wirklich hart.“

Lesen
Lest. Wenn ihr nicht lesen könnt oder keine Zeit dafür habt, holt euch Audible, holt euch ein Hörbuch. Hört euch einfach das Wissen anderer Leute an, wann immer ihr könnt. Wascht das Geschirr ab, hört ein Buch. Fahrt Auto, hört ein Buch. Seht euch Dokumentarfilme an und lernt die Geschichten anderer Leute kennen, gewinnt eine neue Perspektive. Auch wenn ihr nicht jedes Wort wahrnehmt, euer Unterbewusstsein tut es. Lernt Psychologie! Es ist das Studium über euch und euer Gehirn, und es ist eine unschätzbare Information. Es wird euch einen guten Einblick in euch und andere geben, aber (Balanceakt!) überanalysiert nicht. Zwei Leute sind niemals gleich. Hier sind ein paar Bücher, die mein Leben verändert haben. Allesamt Game-Changer. Vieles, was ich hier schreibe, habe ich durch Trial and Error gelernt. Aber gemixt mit äußerst hilfreichen Tipps, die ich von diesen Büchern bekommen habe.

1. Die vier Versprechen, Don Miguel Ruiz
2. Gespräche mit Gott (I, II, III), Neale Donald Walsch
3. Jetzt! Die Kraft der Gegenwart, Eckhart Tolle
4. Der Prophet, Khalil Gibran
5. Wie schön! So viel wirst du sehn, Dr. Seuss

Tragt diese immer bei euch, wenn ihr könnt.

Reist
Wenn ihr könnt, reist. Schiebt es nicht auf die lange Bank, zieht es einfach durch. Wenn euch jemand zu einem Wochenendausflug einlädt, sagt ja. Road Trip? Sagt ja. Last Minute Urlaub raus dem Land? Sagt ja! Ihr müsst euren Hintern hochkriegen und wirklich gehen.

Unsere Gedanken werden Wirklichkeit
Sagt euch selbst gute Sachen über euch. Das hier ist tatsächlich ziemlich schwer. Warum fühlen wir uns doof, wenn wir uns selbst Komplimente machen, aber akzeptieren problemlos die schlechten Gedanken? Eure Gedanken gestalten eure Welt, also sorgt dafür, dass sie gut sind. Übt das jeden Tag. Irgendwann werdet ihr eure Denkweise umschulen. Was ihr für euch fühlt, wird eure Wahrheit. Also lenkt eure Gedanken in eine positive Richtung, alles andere wird folgen.

Geduld und Glaube
Wenn es gerade hart ist, wenn ihr so weit am Boden seid, dass ihr nicht aufstehen könnt, denkt daran: Alles ist vorübergehend, auch die schlechten Zeiten. Glaubt daran, dass ihr wieder aufstehen werdet. Ihr werdet wieder aufstehen.

Eltern sein
Mutter zu werden bedeutete, dass ich meine Eltern ganz anders sah. Sie sind eigenständige unvollkommene Menschen mit ihrer eigenen Geschichte. Eltern vermasseln es ständig. Aber Eltern zu sein ist das Härteste, Wundervollste, was eine Person durchleben kann. Es ist nichts für schwache Nerven. Es löst etwas in einem aus, bringt alte Muster und unterdrückte Erinnerungen zum Vorschein. Alles, was wir tun können, ist so viel wie möglich an uns zu arbeiten, bevor unsere Kinder in unser Leben kommen. Haltet euch an etwas fest, denn es wird wirklich eine wilde Fahrt. Eine Mutter zu werden, war das Beste, was ich jemals in meinem Leben gemacht habe, aber das gilt nicht für alle. Es ist härter als ihr denkt und ihr werdet nie bereit dafür sein. Aber es wird euer Herz in einer Weise öffnen, die ihr niemals für möglich gehalten habt.

Scheidung
Eigentlich wollte ich ein langes, schmutziges Stück darüber schreiben, aber das gehört in eine andere Zeit. Scheidung fühlte sich wie Sterben an. Als wenn meine Träume aus meinem Herzen herausgerissen und zertrampelt wurden. Es war ein außerkörperliches Erlebnis und der schlimmste Herzensbruch, den ich je durchgemacht habe. Das härteste, was ich lernen und akzeptieren musste, war, dass manchmal, trotz allem, was uns gesagt wird, die Liebe nicht genug ist. Aber wenn ich mir mein Leben jetzt ansehe und mir vorstelle, wie anders es wäre, wenn ich noch verheiratet wäre, kann ich nicht sagen, dass ich das Herz hätte, irgendetwas zu ändern. Ich bleibe ruhig, weil ich weiß, dass ich Liebe, echte Liebe, für eine kurze Zeit hatte. Hört euch einfach den LCD-Sound-System-Song „I Can Change“ an. Er bringt Ehe und Scheidung ziemlich gut auf den Punkt.

Träumt
Jeden Tag. Ergreift jede Chance, die ihr bekommt. Träumt groß. Träumt ohne Grenzen und befreit euch von dieser Angst vor Peinlichkeit. Lasst los! Springt rein. Über welches Projekt auch immer ihr gerade nachdenkt, startet es. Fangt einfach irgendwo an. Werdet Schritt für Schritt besser, bis ihr fliegt. Verliert euch in euren Gedanken. Lernt, wie man etwas verwirklicht. Träumt so viel ihr könnt. Alles beginnt als Traum, bevor es Wirklichkeit wird. Wartet nicht, dass die Möglichkeiten zu euch kommen. Macht eure eigenen Sachen. Glaubt an euch. Manchmal müsst ihr diejenigen sein, die den ersten Schritt machen. Um „Almost Famous“ zu zitieren: „Sei mutig – dann werden dir mächtige Kräfte zur Hilfe kommen.“

Alle diese Tipps sind viel einfacher gesagt als getan. Aber alles ist leichter gesagt als getan. Es geht darum, ob ihr bereit seid oder nicht, die Arbeit zu erledigen. Es ist alles ein Balanceakt. Also nutzt einfach euer bestes Urteil und lernt aus Fehlern. Das ist alles, was ich jetzt habe. Wir sehen uns in zehn Jahren.

Shine on,

ERW.

 

Robin Micha
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